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> Wir sind keine Sozialhilfestation

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post 01 Mar 2007, 09:18
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Straight Esh
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"Wir sind keine Sozialhilfestation, sondern ein Wirtschaftsunternehmen"

http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen...94_REF4,00.html
So hat das der Audi-Chef ausgedrückt. Und das sollte doch alle klar machen - wenn sich Vater Staat nicht um das Soziale kümmert, dann tut das keiner. Also müssen wohl gegen das Geschrei der Unternehmen (die ja offensichtlich keine Ahnung von Sozialem haben) härtere Gesetze her, die den Sozialstaat stärken. Die Mitarbeit von Unternehmern sollte dabei ausgeschlossen werden. Mit so einer Aussage sind doch die Hartz-4 Gesetze auch nicht mehr haltbar. Denn auch diese wurden von dem Chef eines Wirtschaftsunternehmens entworfen ... und können demnach nicht sozial sein.
Wann wacht Deutschland auf?


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post 01 Mar 2007, 15:44
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Zitat(Katze @ 01 Mar 2007, 12:00)

Na das alleine kanns ja aber nicht sein. Ich finde, dass jeder eine soziale Verantwortung hat und der kann man nicht nur allein dadurch gerecht werden können, dass man -wie übrigens jeder andere auch- Steuern zahlt.
Ich stimme dir zu, solange es um Privatpersonen geht, ...
Zitat
Ich find auch nich, dass man da zwischen Unternehmen und Privatpersonen  einen allzu großen Unterschied machen sollte, weil nämlich gerade die Unternehmen durch ihre Größe und Position eher in der Lage wären, einen Beitrag zu leisten, sei es zum Klimaschutz oder in anderen Bereichen.

... hier aber nicht mehr. Das ist genau das, was ich oben bemängelt habe. Du schiebst die Verantwortung von dir selbst weg hin zum Unternehmen. Tatsache ist aber, dass das Unternehmen sich nach der Nachfrage richtet. Gäbe es keine Nachfrage nach großen Dreckschleudern, würde Audi auch keine bauen. Die Verantwortung liegt hier also ganz klar bei der Masse der Privatpersonen, die nichts vom Umweltschutz halten. Dafür kann aber Audi oder sein Vorstandsvorsitzender nichts, das liegt an einem selber. Insofern wird hier größtenteils nur versucht, die eigene Teilschuld für die Misere abzuwälzen.

Zitat
Schlimmer noch, was der Staat an vordergründig sozialen Dingen tut (mal platt gesagt), folgt bei näherer Betrachtung genauso und fast ausschließlich wirtschaftlichen Aspekten, was für eine Überraschung. Natürlich ist das kein Geheimnis, aber  man glaubt es ja zu gerne und ruht sich darauf aus. Tatsächlich hab ich selber die Illusion verloren, dass man sich auf den Staat verlassen kann was soziale Belange im Allgemeinen und den "Erhalt" der Welt bzw. deren nachhaltige Veränderung zum besseren hin betrifft. Nicht auf den Staat sollte man sich verlassen, sondern und vor allem auf sich selber.

Dass der Staatsapparat sich immer mehr als Unternehmen begreift, finde ich auch schrecklich. Er sollte eigentlich ein Gegengewicht zum "blinden" Kapitalismus bieten, nur so kann soziale Marktwirtschaft funktionieren. Aber euch dafür kann Herr Stadler nichts.



Zitat(Chris @ 01 Mar 2007, 12:51)
Deutschland/EU ist ein Absatzmarkt für große Autos. Es soll aber verboten werden, dass im Flottendurschnitt mehr als 120 Gramm CO2 produziert werden. D.h. Deutschland/EU fällt als Absatzmarkt für große, viel CO2 produzierende PKW weg. Stadler fordert, dass das Verbot nicht kommen dürfen, weil man die Flotte von Audi nicht so CO2 sparend bauen könne. Damit fordert er dazu auf, dass der Absatzmarkt Deutschlands/der EU für ihn erhalten bleiben soll. Und der Staat soll das so richten. 

Moment mal, du verdrehst hier die Tatsachen. Der staatliche Eingriff besteht nicht in der Zurücknahme einer CO2-Begrenzung, sondern gerade in der Festlegung der Begrenzung.
Ich muss mal allgemein sagen, dass ich deine Haltung zum Staat moralisch ziemlich inkonsistent finde. Bei Überwachung und Killerspielen bist du gegen staatliche Eingriffe, bei Rauchverbot und Klimaschutz kann es dir mit der staatlichen Kontrolle gar nicht weit genug gehen. Ich hab das Gefühl, deine Meinung beruht vor allem darauf, ob dir der jeweilige Eingriff persönlich schadet oder nutzt. Du verkaufst hier manchmal wirklich deinen puren Egoismus als absoluten moralischen Standpunkt. Das ist auf der einen Seite ziemlich beeindruckend, weil du es sehr geschickt verschleierst, geht mir auf der anderen Seite aber gerade tierisch auf die Nerven.

Dieser Beitrag wurde von JoSchu: 01 Mar 2007, 15:45 bearbeitet


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post 01 Mar 2007, 15:52
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creamed my pantz.
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Zitat(JoSchu @ 01 Mar 2007, 14:44)
Ich muss mal allgemein sagen, dass ich deine Haltung zum Staat moralisch ziemlich inkonsistent finde. Bei Überwachung und Killerspielen bist du gegen staatliche Eingriffe, bei Rauchverbot und Klimaschutz kann es dir mit der staatlichen Kontrolle gar nicht weit genug gehen.

schonmal daran gedacht, dass das eine schädlich für den Menschen ist und das andere nicht?
da finde ich eine s.g. Inkonsistenz sehr wohl gerechtfertigt..
ansonsten ist soziale Marktwirtschaft auch inkonsistent wink.gif


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