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Wir sind keine Sozialhilfestation
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 01 Mar 2007, 09:18
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Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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"Wir sind keine Sozialhilfestation, sondern ein Wirtschaftsunternehmen" http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen...94_REF4,00.htmlSo hat das der Audi-Chef ausgedrückt. Und das sollte doch alle klar machen - wenn sich Vater Staat nicht um das Soziale kümmert, dann tut das keiner. Also müssen wohl gegen das Geschrei der Unternehmen (die ja offensichtlich keine Ahnung von Sozialem haben) härtere Gesetze her, die den Sozialstaat stärken. Die Mitarbeit von Unternehmern sollte dabei ausgeschlossen werden. Mit so einer Aussage sind doch die Hartz-4 Gesetze auch nicht mehr haltbar. Denn auch diese wurden von dem Chef eines Wirtschaftsunternehmens entworfen ... und können demnach nicht sozial sein. Wann wacht Deutschland auf?
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bonum agere et bonum edere, sol delectans et matrona delectans (Verlängere dein Leben indem du hier und hier und hier und hier klickst!)
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Antworten
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 02 Mar 2007, 13:16
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Klapperstrauß         
Punkte: 4731
seit: 13.06.2004
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Zitat(JoSchu @ 02 Mar 2007, 10:57) Wenn ich in die Forensik gehe und mir ein Kinderschänder gegenüber sitzt, muss ich auch in der Lage sein, meine persönlichen Empfindungen und Meinungen aus meiner Einschätzung über das Gefährdungspotential dieser Person herauszuhalten.  Jetzt vergleichste aber Äpfel mit Birnen... ich hatte in der Vergangenheit mit diversen Vergewaltigern, Mördern und auch Kinderschändern zu tun und zu keiner Zeit das Gefühl, hierbei ginge es primär um Wirtschaftlichkeit. Richtig ist, dass man die Einschätzung der Gefährlichkeit dieser Person und auch den Umgang mit dieser so weit wie es eben geht von persönlichen Empfindungen unbeeinflusst lassen sollte. Trotzdem vergisst man dabei nicht, dass man es auch hier noch mit Menschen zu tun hat, auch wenn es mitunter sehr an die eigenen Grenzen geht, das ist eben die Gratwanderung. Und Arbeit am Täter ist immer auch Opferschutz, insofern geht es hier durchaus um das Wohl der Bevölkerung. Bei der Entscheidung über eine mögliche weitere Sicherheitsverwahrung wird in der Regel danach entschieden, ob diese angezeigt ist und nicht danach ob sie wirtschaftlich ist. Du wirst nicht erleben, dass wenn ein Kinderschänder nach Ende der Haftzeit entlassen und rückfällig wird von Seiten des Entscheidungsträgers dahingehend argumentiert wird, die JVA sei ein Wirtschaftsunternehmen und keine Sozialstation. Ich find der Vergleich ist nicht stimmig, tut mir leid. (Bevor du jetzt Beispiele über die Aussetzung von Freiheitsstrafen ins Feld führst, mir ist durchaus bewusst, dass diese vielfach auch aus wirtschaftlichen Motiven ausgesprochen werden, was meiner Meinung nach viel zu oft nicht vertretbar ist. Diese Entscheidungen werden jedoch andernorts getroffen unds das hat auch nix mitm Thema zu tun, insofern lass ichs mal dabei.) Dieser Beitrag wurde von Katze: 02 Mar 2007, 13:20 bearbeitet
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°° »Das stärkste Betäubungsmittel der Welt ist das Verlangen dazuzugehören....« °°°
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 02 Mar 2007, 13:28
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Ironieresistenz I.         
Punkte: 2231
seit: 02.06.2005
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Zitat(Katze @ 02 Mar 2007, 12:16) Jetzt vergleichste aber Äpfel mit Birnen... ich hatte in der Vergangenheit mit diversen Vergewaltigern, Mördern und auch Kinderschändern zu tun und zu keiner Zeit das Gefühl, hierbei ginge es primär um Wirtschaftlichkeit. Richtig ist, dass man die Einschätzung der Gefährlichkeit dieser Person und auch den Umgang mit dieser so weit wie es eben geht von persönlichen Empfindungen unbeeinflusst lassen sollte. Trotzdem vergisst man dabei nicht, dass man es auch hier noch mit Menschen zu tun hat, auch wenn es mitunter sehr an die eigenen Grenzen geht, das ist eben die Gratwanderung. Und Arbeit am Täter ist immer auch Opferschutz, insofern geht es hier durchaus um das Wohl der Bevölkerung. Bei der Entscheidung über eine mögliche weitere Sicherheitsverwahrung wird in der Regel danach entschieden, ob diese angezeigt ist und nicht danach ob sie wirtschaftlich ist. Du wirst nicht erleben, dass wenn ein Kinderschänder nach Ende der Haftzeit entlassen und rückfällig wird von Seiten des Entscheidungsträgers dahingehend argumentiert wird, die JVA sei ein Wirtschaftsunternehmen und keine Sozialstation. Ich find der Vergleich ist nicht stimmig, tut mir leid. (Bevor du jetzt Beispiele über die Aussetzung von Freiheitsstrafen ins Feld führst, mir ist durchaus bewusst, dass diese vielfach auch aus wirtschaftlichen Motiven ausgesprochen werden, was meiner Meinung nach viel zu oft nicht vertretbar ist. Diese Entscheidungen werden jedoch andernorts getroffen unds das hat auch nix mitm Thema zu tun, insofern lass ichs mal dabei.)  Es geht mir gar nicht um die Writschaftlichkeit, sondern um die Verantwortung, die man als Entscheider trägt. Natürlich ist es Stadler lieber, wenn alles beim Alten bleibt und Audi wachsen und neue Leute einstellen kann. Das ist besser, als wenn man einen Teil des Sortiments und die betreffenden Mitarbeiterstellen einstampfen muss. Auch das nutzt der Gesellschaft, wird leider nur viel zu oft übersehen.
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Seine Majestät, Kaiser Ironieresistenz I.
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