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>Atomkraft ja Bitte! Teil 4 der letzte Teil

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post 02 Mar 2007, 20:38
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zellulär
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endlich geschafft, sorry für die Verspätung

Zum Schluss zum Atommüll:

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Ein Abklingbecken
Man setzt Brennelemente in Kernreaktoren mehrere Jahre ein. In diesen wird ihre Position innerhalb des Reaktorkerns mehrfach gewechselt um dafür zu sorgen, dass sie möglichst gleichmäßig und vollständig abbrenne. Im laufe der Zeit nimmt dadurch der spaltbare Anteil an Uran ab. Es ändert sich die Zusammensetzung der Brennstäbe. Es entstehen durch die Spaltung des Uran-235 radioaktive Spaltprodukt, durch den Einfang von Neutronen Plutoniumisotope, die sich entweder selbst in wieder andere Elemente umwandeln, oder durch weitere Neutronen gespalten werden. Es treten noch weitere Effekte auf, die aber zu sehr ins Detail gehen würden.
Die abgebrannten Brennelemente haben direkt nach ihrem entfernen eine extrem hohe Aktivität, die zu starker Wärmeproduktion führt. Um die Restwärme abzuführen, und die Radioaktivität abzuschirmen, werden die Brennelemente für einige Jahre im so genannten Abklingbecken im Containment gelagert. Innerhalb von einem Jahr, geht die Aktivität und die damit verbundene Wärmeproduktion auf 0,1% der Anfangswerte zurück. Im Allgemeinen, werden die Brennelemente mehrere Jahre im Abklingbecken gelagert, bis sie Abtransportiert werden.





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Querschnitt eines Castor
Sind die Brennelemente dann so weit abgeklungen, dass die nicht mehr zu viel Wärmeproduzieren, so werden sie in die berühmten CASTOR Behälter verladen. (cask for storage and transport of radioactive material (=Behälter für die Lagerung und den Transport für radioaktive Stoffe)) Der Behälter ist ein einteiliger geschlossener Grundkörper mit ca. 40 Zentimetern Wandstärke. Dieser wird mit zwei Deckeln verschlossen. Nun gibt es mehrer Möglichkeiten mit dem Müll fortzufahren. Es gibt die Möglichkeit die Brennelemente direkt Endzulagern, dabei ist das Problem, dass die Brennelemente immer noch eine so hohe Konzentration an spaltbare Stoffen beinhalten, wie im natürlichen Uranerz vorkommen. Deswegen wurden die Brennelemente noch bis vor kurzer Zeit aufbereitet. Die Prozedur ist zugegeben chemisch aufwendig, war aber bis vor ein paar Jahren gängig. Zur Zeit ist es in Deutschland nicht erlaubt Brennelemente wieder aufzubereiten. Was zur Folge hat, dass mehr Atommüll anfällt, als nötig wäre. Eine direkte Endlagerung hat auch noch das Problem, dass man die Abfälle nicht in leicht-, mittel- und hochradioaktive Bestandteile zerlegen kann, die man je nach ihren Anforderungen einzeln lagern könnte. Hochradioaktive Abfälle würden, wenn man sie denn ausgetrennt hatte einzeln in Glaseingeschweißt und noch einige Jahre zum Abklingen zwischen gelagert. Danach mit weiteren Stahlbehältern umgeben und endgelagert.
Heute ist es in Kernkraftwerken meist so, dass sie ein eigenes Zwischenlager betreiben. Dies befindet sich auf dem Kraftwerksgelände, und ist von der Größe ausreichend für den in der gesamten möglichen Betriebszeit anfallenden Müll. Wobei sich mögliche Betriebszeit auf die Zeit bezieht, für die die Kraftwerke einst ausgelegt wurden, nicht die, die sie per Gesetz noch laufen dürfen. In diesen Zwischenlagern stapelt man also die Castorbehälter und lässt sie weiter etwa 40 Jahre abklingen, dann kann man Abfälle ohne weitere Probleme endlagern.
Die Castorbehälter weisen übrigens vorbildliche Sicherheitseigenschaften auf. Einen Fall aus 15 Metern Höhe auf ein 200 Tonnen schweres massives Betonfundament müssen sie so überstehen, dass man sie danach noch öffnen kann. Bei einem Beschusstest hat man sie mit Hohlladungsgeschossen getestet. Zum Vergleich vom T-34, der daneben stand, war nach 8 Treffern kaum etwas übrig. Beim Castor hat man nach 40 Treffern aufgehört, weil man kaum Schäden erzielen konnte. Des Weiteren muss ein Castor der Temperatur, die in dem Moment entsteht, wenn auf dem Nachbargleis ein Güterzug mit Benzin, oder Ähnlichem, gesprengt wird, muss der Castor zwei Stunden ohne geringste Folgen standhalten. Man kann davon ausgehen, dass der Castor so ziemlich der sicherste Behälter der Welt ist, den man transportiert.

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Satzstock als Endlager
In Deutschland setzt man zur Endlagerung auf Seinsalz. Die ausgewählten Salzstöcke existieren seit über 100 Millionen Jahren, während dieser Zeit stand das Land darüber mehrere Male unter Wasser, oder waren mit dicken Eisdecken bedeckt und trotzdem bestehen dies Salzstöcke noch heute. Ein weiterer Vorteil ist, dass große Salzstöcke entstandene Hohlräume von selbst wieder schließen können. Es ist also anzunehmen, dass sie die eingelagerten Abfälle sicher verschließen werden. Da die Salzstöcke schon so lang existieren und sich über geologisch als lang zu bezeichnete Zeiträume kaum verändern, gehen Geologen heute davon aus, dass sie sich in der der nötigen Verschlusszeit nicht so weit verändern können, dass die eingelagerten Abfälle in dieser Zeit irgendetwas anderem ausgesetzt sein könnten als Salz. Sicher kann man keinem Kritiker einhundertprozentig versichern dass nie etwas passieren kann, aber geologische Strukturen, die es seit etwa 100 Millionen Jahren gibt, sollten sich in den nächsten 100 Tausend Jahren nicht dramatisch verändern. Dies entspricht in etwa der Zeit, nach der der Inhalt der Abfallbehälter nicht mehr gefährlich für die Umwelt ist. Außerdem sind die Abfälle noch von äußerst resistenten Behältnissen umgeben.

Die neuste Waffe gegen Atommüll ist die so genannte Transmutation. Dabei werden hochradioaktive Kerne in speziellen Reaktoren mit Neutronen beschossen. Dadurch kann man sie in weniger gefährliche Elemente überführen. Es ist heut möglich Abfälle aus Kernkraftwerken auf die Aktivität von natürlichem Uran zurückzuführen, was im Grund bedeutet, man könnte den Müll genau dahin zurückbringen, wo man ihn her hat. Großtechnisch ist diese Verfahren noch nicht möglich, aber der der Großteil des Mülls zur Zeit über Tage in Zwischenlagern steht, kann man an diesem Verfahren durchaus noch ein paar Jahre forschen.

Auch in diesem Punkt komme ich am Schluss wieder zu dem schon oft geschriebenen Satz. Entweder man vertraut der Technik, und ist davon überzeugt, dass es kaum noch Risiken gibt. Und ist davon Überzeugt, dass Kernenergie nach wie vor das Potential hat auf sicherem Wege das Klima zu schonen, oder man vertraut der Sache nicht.
Ich persönlich vertraue der Sache, was wahrscheinlich unschwer zu erkennen war. Ich hoffe ich konnte euch im Laufe der Serie ein paar interessante Dinge erläutern und euch zum Nachdenken anregen. Dann wünsche ich euch noch eine angenehme Diskussion nach dem letzten Teil.

Ende Teil vier, ende erste Staffel.

Schönen Abend, Markus


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post 20 Oct 2009, 20:41
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Zitat(stth @ 20 Oct 2009, 20:12)
lol.gif Hauptsache, der war Absicht...
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#2 lol.gif


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post 20 Oct 2009, 21:50
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Hmm, die Analogie fiel mir gar nicht auf lol.gif


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Barbarus hic ego sum, quia non intellegor ulli.
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post 21 Oct 2009, 00:50
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Zitat(Gasor @ 19 Oct 2009, 22:48)


Ist leider nicht mehr verfügbar bei Arte, dafür bei Youtube. Sehr informative Doku, vieles hätte ich so nicht für möglich gehalten

Idee am Rande: Warum bohrt man nicht einfach in vulkanisch inaktiven Gebieten 8000m tiefe Löcher und versenkt den Müll dort? Das dürfte doch ewig dort unten bleiben *grübel* *patentanmeld*

Dieser Beitrag wurde von chelys: 21 Oct 2009, 01:22 bearbeitet
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post 21 Oct 2009, 01:38
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Princeps Mortis, Fidei Defensor
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Immer wenn behauptet wird, dass Atommüll ein unlösbares Problem ist, fallen mir die Naturreaktoren ein. In einem Erdzeitalter, als das Uran noch stärker angereichert war, bildeten sich in günstigen Gesteinsschichten Reaktoren die bis zu einer halben Million Jahre liefen. Das Uran kam aus der Erde und dahin gehts auch wieder zurück. Ich seh das Grundproblem eher in gewinnorientierten Firmen, die auf Kosten der Sicherheit und gegen jede Vernunft sparen wollen. Der Atomausstieg ist also eher das Eingeständnis, dass der Kapitalismus nicht verantwortungsbewusst mit der Kernspaltung umgehen kann.

Dieser Beitrag wurde von Euronymus: 21 Oct 2009, 01:49 bearbeitet


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Lay down your soul to the gods Rock'n'Roll !

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Zitat(phanatos @ 19 Nov 2008, 18:45)
@Me: Ich danke im Übrigen dafür, dass ich von einigen Leuten lange Zeit mit Euronymus verwechselt wurde... das hat mir viele nette Gespräche erspart. Nix für ungut Euro ;)
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Zitat(Chris @ 03 Jul 2010, 21:30)
Fürs Protokoll: Euro hat den Kuchenkontest gewonnen.
*


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post 21 Oct 2009, 08:25
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Zitat(chelys @ 20 Oct 2009, 17:43)
wenn die Gewinne wirklich angezapft und richtig verwendet werden, wie es ja geplant ist
*

HAHAHAHAHAHAHAHAHAAAAAAAAA.. ohman, da glaubst du wirklich dran? Ich kann nichtmehr.

Selbst wenn da ein Gesetz kommt, was ich für extrem unwahrscheinlich halte, kommt das Geld eh frühestens in 10 Jahren an, so lange wird erstmal dagegen geklagt.


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flickr
Und wenn sie kommt, fährt sie an uns vorbei
-RaT-
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post 21 Oct 2009, 09:41
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Zitat(chelys @ 21 Oct 2009, 00:50)
Ist leider nicht mehr verfügbar bei Arte, dafür bei Youtube. Sehr informative Doku, vieles hätte ich so nicht für möglich gehalten

Idee am Rande: Warum bohrt man nicht einfach in vulkanisch inaktiven Gebieten 8000m tiefe Löcher und versenkt den Müll dort? Das dürfte doch ewig dort unten bleiben *grübel* *patentanmeld*
*

Sehr schön. Hat's doch einer aufzeichnen können. Und wenn du dir die Doku ansiehst, dann wirst du auch feststellen, dass just dein Vorschlag bereits auf Praxistauglichkeit getestet wird. Zwar nicht bei 8000m, aber immerhin. Halte ich trotzdem für dumm. Nach dem Motto "aus den Augen, aus dem Sinn". Da werden sich die Archäologen in ein paar hundert oder tausend Jahren - falls es dann überhaupt noch Archaologen oder überhaupt etwas zu Archaologieren gibt - freuen. Ei, das leuchet hier unten aber fein. Wenn das nicht mal Edelsteine sind!


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post 21 Oct 2009, 09:48
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Straight Esh
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Ich denke mal, dass man in ein paar hundert Jahren auch was mit dieser Strahlung anfangen kann. Ist ja auch irgendwie Energie. Das große Problem beim radioaktiven Abfall ist ja lediglich, dass wir damit Teile unseres Planeten unbewohnbar/ungenießbar machen. Insofern könnte man das ganze Zeug auch bei Tschernobyl hinkippen und einbetonieren, so dass da nichts mehr rauskommt. Denn dort haben wir den Landstrich eh schon ruiniert.


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bonum agere et bonum edere,
sol delectans et matrona delectans

(Verlängere dein Leben indem du hier und hier und hier und hier klickst!)
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post 21 Oct 2009, 10:56
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Automatix
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Hmm, naja runiert ist was anderes... bei Majak ists da viel schlimmer, steh eine Stunde am Seeufer rum und du bekommst akute Strahlenkrankheit und kannst dich einsargen lassen.

Das ist auch nicht so unbedingt eine Lösung des Problems, man verlagert es damit nur... und die Ukrainer werden sich freuen, wenn du den ganzen Müll da bei denen ablagern willst.

Wie passend... vorgestern lief Godzilla im TV
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post 21 Oct 2009, 10:58
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Straight Esh
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Die Ukrainer können Brandenburg haben ... biggrin.gif
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post 21 Oct 2009, 11:58
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reloaded
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Zitat(Polygon @ 21 Oct 2009, 08:25)
HAHAHAHAHAHAHAHAHAAAAAAAAA.. ohman, da glaubst du wirklich dran? Ich kann nichtmehr.


Ja, ich glaube daran. Das ist übrigens nicht nur eine Idee, sondern steht auf dem Plan und wird auch durchgesetzt. Wie du weißt, dauert es bis zur nächsten Wahl nicht 10 Jahre, den Energiekonzernen liegt ja schließlich auch daran...

Zitat
Da werden sich die Archäologen in ein paar hundert oder tausend Jahren - falls es dann überhaupt noch Archaologen oder überhaupt etwas zu Archaologieren gibt - freuen. Ei, das leuchet hier unten aber fein. Wenn das nicht mal Edelsteine sind!


Und du glaubst wirklich, dass Archäologen in 1000 Jahren 8000m tief buddeln können und dann quasi darüber "stoplern" und sich verletzen???
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post 21 Oct 2009, 12:52
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Straight Esh
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Hmm man muss sich die Größenordnungen mal auf der Zunge zergehen lassen. Allein in Deutschland fallen 450 Tonnen hochradioaktiver Müll an (sind wohl ca. 300 m³), weltweit ca. 12 000 Tonnen.

Eine Ariane-5-Rakete bringt ca. 10 Tonnen Nutzlast ins All, eine Trägerrakete des Spaceshuttels schafft es sogar auf 120 Tonnen (für eine Höhe auf der die ISS schwebt). Wir bräuchten also allein für Deutschland schon vier "Shuttle"-Starts pro Jahr, weltweit 100, wenn wir die Brennstäbe völlig unverpackt hochjagen würden. Allein ein Castorbehälter benötigt schon ungefähr das 10fache an Verpackungsmaterial wie er radioaktives Material aufnehmen kann. Löst man das Problem also mit der Raumfahrt, so hat man 1000 Raketenstarts pro Jahr von denen uns mind. 10 um die Ohren fliegen.

Dagegen wirkt das Versenken eins Kubus mit der Kantenlängen von 6,7 Meter recht einfach. Steckt man diese 300 m³ aber in Loch wie bei Windischeschenbach, dass bei ca. 9000 Meter einen Durchmesser von 20 Zentimeter aufweist, dann braucht man dafür nur eine Länge von 9500 Meter. Aber man könnte ja auch versuchen da unten irgendwas aufzusprengen, so dass genügend Platz entsteht. Aber mach das mal bei 2800 bar Druck.
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post 21 Oct 2009, 13:15
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Nicht zu vergessen solch "wiederaufzubereitendes" Material, was recht unbehelligt nach Russland verschifft wurde. Dieses Jahr waren es schon 1570 Tonnen #.

w.f.


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post 21 Oct 2009, 14:13
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Zitat(chelys @ 21 Oct 2009, 11:58)
Ja, ich glaube daran. Das ist übrigens nicht nur eine Idee, sondern steht auf dem Plan und wird auch durchgesetzt. Wie du weißt, dauert es bis zur nächsten Wahl nicht 10 Jahre, den Energiekonzernen liegt ja schließlich auch daran...
Und du glaubst wirklich, dass Archäologen in 1000 Jahren 8000m tief buddeln können und dann quasi darüber "stoplern" und sich verletzen???
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Der Beitrag strotzt nur so von der Kurzsichtigkeit, Überheblichkeit und Vorspielung von Tatsachen, wie es eigenltich nur für die Betreiber der Atomkraftwerke übelich ist.

Es steht NIX aber ÜBERHAUPT NIX auf dem Plan, dass irgendwas von den Gewinnen der Atomkraftwerkbetreiber einbehalten wird. Das war n nettes Wahlkampfargument der FDP "dass man das so machen könnte", wenn das Argument gebracht wurde, dass die weiterlaufenden Atomkraftwerke der Entwicklung der erneuerbaren Energien schaden würden.
Und was in 1000 Jahren ist weiß kein Mensch. Erzähl mir doch mal was vor 1000 Jahren war, selbst da hat man nur eine grobe Ahnung. Die Endlager müssen aber 200.000 Jahre halten - mindestens. Ob da die Menschen (oder sonst wer) sich durch die Gegend beamen, unter Wasser wohnen oder in Bergwerken, oder ob einige wenige irgend eine Katastrophe überlebt haben und gerade erneut heausgefunden haben, dass man tiefe Löcher bohren kann. Ob nicht doch irgend ein Erdbeben neue Risse in der Erdkruste aufgeworfen hat. Ums auf den Punkt zu bringen, wer behauptet, er könne auch nur für die nächten 200 Jahre voraussagen was passiert darf sich als größter Selbsüberschätzer und Schwachkopf ever bezeichnen. Frag mal einen Mann von 1800 ob der für die nächsten 200 Jahre 2 Weltkriege, die Mondlandung, Autos, Computer und Atommüll oder auch nur eines davon vorhergesagt hätte und dann überleg nochmal wie ernst man die Überlegung nehmen sollte, irgendetwas 200.000 Jahre lagern zu wollen. Da reicht n wirtschaftlicher Umbruch, der die politischen Verhältnisse in Europa ändert und schon kannste den ganzen Plan in die Tonne treten.

PS.: Der arte-Film ist wirklich gut!

Dieser Beitrag wurde von Hot Doc: 21 Oct 2009, 14:13 bearbeitet


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post 21 Oct 2009, 14:39
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Ich habe ja auch nie behauptet, dass die Atomkraft ewig leben soll. Wenn es Milliarden bringt, schon bestehende Meiler ein paar Jahre weiterlaufen zu lassen (ihre eigentlich geplante Arbeitszeit), dann ist das doch sinnvoll.

Zitat
Der Beitrag strotzt nur so von der Kurzsichtigkeit, Überheblichkeit und Vorspielung von Tatsachen, wie es eigenltich nur für die Betreiber der Atomkraftwerke übelich ist.

Es steht NIX aber ÜBERHAUPT NIX auf dem Plan, dass irgendwas von den Gewinnen der Atomkraftwerkbetreiber einbehalten wird. Das war n nettes Wahlkampfargument der FDP "dass man das so machen könnte", wenn das Argument gebracht wurde, dass die weiterlaufenden Atomkraftwerke der Entwicklung der erneuerbaren Energien schaden würden.


Sieht nicht so aus:

Zitat
Spannend würden die Fragen, wie Zusatzgewinne definiert würden und in welcher Form der Staat sie teilweise abschöpfen sollte. Der baden-württembergische Ministerpräsident Günther Oettinger sagte, er gehe davon aus, dass die eher "willkürlich getroffenen Verkürzungsmaßnahmen" der Laufzeiten aufgehoben würden.
Atombranche kompromissbereit
Die Atomwirtschaft signalisierte Zugeständnisse. RWE-Chef Jürgen Großmann sagte der ARD, ein Teil der möglichen Gewinne könne in erneuerbare Energie investiert werden. Wenn durch längere Laufzeiten Mehrwert erzeugt werde, werde dieser geteilt - wie genau, ließ der Vorstandsvorsitzende des zweitgrößten deutschen Energiekonzerns offen.
EnBW-Chef Hans-Peter Villis signalisierte ebenfalls die Bereitschaft, einen Teil der Zusatzgewinne abzugeben. Gleichzeitig forderte er eine Abkehr vom Atomausstieg schon bis zum ersten Quartal nächsten Jahres. E.ON-Chef Wulf Bernotat sagte dem "Handelsblatt", er stehe für Gespräche mit der künftigen schwarz-gelben Bundesregierung über Gegenleistungen für längere Laufzeiten bereit.
Wie hoch die Zusatzgewinne sind, hängt entscheidend davon ab, wie viel länger die Reaktoren produzieren dürfen. Nach einer Studie der Landesbank Baden-Württemberg könnten sie sich bei einer Verlängerung der Laufzeit um 25 Jahre auf 200 Milliarden Euro summieren - eingerechnet die Steigerung des Börsenwerts der Energieversorger. Eine Verlängerung um zehn Jahre brächte diesen Berechnungen zufolge bis zu 38 Milliarden Euro. Die 25 Jahre Laufzeitverlängerung hat Großmann selbst ins Gespräch gebracht. Die Programme von CDU und FDP nennen keine Daten.


http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/6/0,3672,7900262,00.html
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post 21 Oct 2009, 14:47
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Nur blabla, nix konkretes. Der weiss schon warum er sich zu Details nicht auslässt. Dann werden erstmal die Laufzeitverlängerungen beschlossen und das Gerede über abgeschöpfte Gewinne wird dann schnell verstummen. Wenn die Öffentlichkeit keine Ruhe gibt kommt dann was Symbolisches bei raus und fertig.

Solange hier außer "guten Absichten" und "Wahlversprechen" nichts konkretes im Raum steht, glaub ich denen kein Wort. Und jeder der bei dieser Art von Äußerung Hoffnung hat, dass da wirklich was bei rumkommt, der muss doch sehr naiv sein... oder vielleicht FDP Wähler, die senken ja jetzt die Abgaben zur Pflegeversicherung, leider nur für die Arbeitgeber. Der Arbeitnehmer darf mehr bezahlen. Soviel zum Thema mehr Geld in der Tasche smile.gif Ein Schelm wer da an Wahlbetrug denkt.

Dieser Beitrag wurde von Polygon: 21 Oct 2009, 14:48 bearbeitet
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