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 05 Mar 2007, 10:26
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Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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So tituliert eine Kolumne in der Süddeutschen. Nicola Holzapfel legt dar, warum Frauen immer noch weniger verdienen als Männer. Der gebissene Pudel würde jetzt sofort bellen: Diskriminierung hier, Diskriminierung da. Die patriachatsgeprägte Gesellschaft würde Frauen benachteiligen. Immer noch. Die Autorin sieht das anders. Frauen können nicht verhandeln, haben die falschen Ziele, arbeiten häufiger Teilzeit und setzen weder bei der Ausbildung noch im Studium auf Berufe, die sich im Bezug auf das Gehalt lohnen. Frau - du bist selbst schuld. Ist dem wirklich so?
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bonum agere et bonum edere, sol delectans et matrona delectans (Verlängere dein Leben indem du hier und hier und hier und hier klickst!)
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schildkroet |
 05 Mar 2007, 11:32
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Abgemeldet
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Vieles wird einfach so "zurechtgerechnet", wie man es möchte. So tun das auch die Emazipierten. Man kann auch errechnen, dass Frauen sicherer Auto fahren, wenn man nicht die gefahrenen Kilometer dagegenrechnet. Da gab es doch auch ein Buch dazu "Wie man mit Statistiken lügen kann" oder so ähnlich...
Dieser Beitrag wurde von schildkroet: 05 Mar 2007, 11:33 bearbeitet
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 05 Mar 2007, 12:17
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Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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Wie werden solche Gehälter berechnet? Meistens über so Umfragen, die auch im rechten Teil des Artikels verlinkt sind. Man gibt grob an, was man arbeitet, wieviel Berufserfahrung man hat, ob man Vorgesetzter ist, wie groß das Unternehmen ist, und ob man weiblich oder männlich ist.
An der statistischen Erhebung ist also nichts auszusetzen ... zumindest nicht mehr als an der statistischen Erhebung für Männer. Man kann das Zahlenspiel selbst durchexerzieren, wenn man mal die verschiedenen Werte für Mann und Frau ausprobiert. Bei der IT (Systemengineering) kommt man auf 2-3000 Euro Unterschied pro Jahr.
Dabei dürfte die schlechtere Berufswahl von Frauen nicht ins Gewicht fallen, wohl aber, wenn man sich hinstellt und postulieren will, dass man in den "einträglichen" Berufen nur Männer sieht. Die interessante Frage hierbei ist natürlich, ob die "schlechte" Berufswahl der Frauen von einem tradierten Rollenbild herstammt, oder ob sich das nicht irgendwie durch Neigungen in der Schule ergibt.
Sicherlich kann man die großen Auszeiten bei der Kinderpause auf die Väter schieben, die nicht wirklich pausieren wollen, aber man frage sich natürlich auch, wieviele Frauen einen Vater wirklich aussetzen lassen wollen, während sie die ganze Zeit schuften gehen. Meine Erfahrungen gehen doch eher dahin, dass entweder beide Partner Teilzeit arbeiten können, oder aber das Aussetzen knallhart an den Faktor des Einkommens geknüpft wird. Eine Meinung a la "wenn der Vater das will, kann er durchaus seinem Beruf fernbleiben um Haus und Kind zu hüten" ist mir nur recht selten begegnet.
Ist jetzt aber die Emanzipation überholt? Wenn Frauen gar nicht wirklich weniger verdienen als Männer, sondern nur durch äußere Umstände weniger verdienen, können wir uns doch aufmachen die Synergien zwischen Mann und Frau auch im Berufsleben zu nutzen, anstatt künstlich einen Unterschied zu suchen, wo keiner existiert?
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 05 Mar 2007, 19:50
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Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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Zitat(Hoffi @ 05 Mar 2007, 13:11) Außerdem würde ich mal sagen das das nicht unbedingt ein Frau-Mann Problem ist, es gibt viele Fälle da verdienen leute die den selben job machen unterschiedlich!(teilweise sogar in der selben firma)  Stimmt. Bei sowas kommt es, sobald man eine Stillschweigeerklärung über das Gehalt abgegeben hat, auf die Verhandlungsstärken an. Frage ist nur, ob da Männer energischer vorgehen. Ich denke aber ja. Zitat(JoSchu @ 05 Mar 2007, 13:39) Den Teilsatz hier muss du aber nochmal erläutern: "Wenn Frauen gar nicht wirklich weniger verdienen als Männer, sondern nur durch äußere Umstände weniger verdienen" Mögliche Ursachen ändern doch nichts daran, dass die Differenz existiert.  Stimmt. Die Ursachen ändern nichts an der Existenz. Doch die schon länger titulierte Tatsache, dass Frauen für die selbe Arbeit weniger Geld bekommen, scheint nicht zu stimmen. Und damit fällt weg, was jahrelang angeprangert wurde. Nicht der Umstand, dass Frauen über das Gehalt diskriminiert werden, führt dazu, dass sie weniger verdienen, sondern Tatsachen, die Frauen selbst bestimmen können. Sie können selbst auswählen, wie lange sie Teilzeit arbeiten. Sie können selbst mit ihren Männern festlegen, wer wann zuhause bleiben soll. Von daher war die lange Zeit geführte Diskussion für die Katz und kann eigentlich nahtlos in die Kinderkrippendiskussion übergehen. /edit: @aerin: das ist es vermutlich. Frauen gewöhnen es sich nicht an ihrem Vorgesetzten bei Verhandlungen gegenüber zickig zu sein. Und das nur, weil jemand sagt, dass sich das nicht schickt. Dabei muss man ja nicht seinen Freunden gegenüber zickig sein. Sind ja Männer auch nicht Dieser Beitrag wurde von Chris: 05 Mar 2007, 19:54 bearbeitet
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 05 Mar 2007, 20:35
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3. Schein   
Punkte: 291
seit: 10.08.2006
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Och immer diese alten Thesen Chris! Es gibt auch Frauen, die die Erziehungskompetzenz von ihren Männer anerkennen und diese Aufgabe gerne übertragen. Die Berufsentscheidung von Frauen hat auch nichts mit in der Schule anerzogenen sondern mit persönlichen Neigungen zu tun. Komischerweise hab ich die Erfahrung gemacht, dass viele Jungs bis Ende der 4. Klasse viel Spass an singen, tanzen, Handarbeit und Schulgarten haben, ohne sich dafür zu schämen. Erst die Gesellschaft bzw. die Eltern pressen sie dann in ihr Schema vom Mann. Zum Glück ändert sich dieses Schema langsam, sogar in meinem Studiengang tauchen immer mehr Männer auf! JUHU Dieser Beitrag wurde von ellipirelli1980: 05 Mar 2007, 20:46 bearbeitet
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 05 Mar 2007, 22:19
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Ironieresistenz I.         
Punkte: 2231
seit: 02.06.2005
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Zitat(Chris @ 05 Mar 2007, 18:50) Nicht der Umstand, dass Frauen über das Gehalt diskriminiert werden, führt dazu, dass sie weniger verdienen, sondern Tatsachen, die Frauen selbst bestimmen können. OK. Dann stimmt aber dein zweiter Teilsatz aus obigen Zitat nicht ("sondern nur durch äußere Umstände weniger verdienen" --> die Umstände liegen ja in der Frau). Das hat mich vorhin verwirrt. Mal ein anderer Aspekt: Ich habe die Beobachtung gemacht, dass Frauen sich in karrieretechnischer Hinsicht eher gegenseitig behindern, anstatt sich wie Männer gegenseitig unter die Arme zu greifen. Ich weiß nicht, ob das generalisierbar ist, daher würde ich gerne aure Meinungen/Erfahrungen dazu hören.
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 05 Mar 2007, 23:54
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3. Schein   
Punkte: 291
seit: 10.08.2006
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Hab vor der Uni "allein unter Männer" gearbeitet. Mal davon abgesehen das ich mich wie eine Königin gefühlt hab, war das Arbeitsklima top. Mit Kuchen kann man eben jedes Männerherz erobern. Jetzt bin ich nur unter 80 Weibern und ca 7 Jungen. Naja - später wird der einzige Mann in meinem Job der Hausmeister sein.  . Aber gesund ist das nicht, wenn so viele Hühner in einem Hörsaal eingesperrt sind. Ich weiß schon warum ich mit 3 Männern zusammenwohne (naja so richtige Männer sind sie ja noch nicht). Wenigstens privat will ich mir das ersparen. Elli
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 06 Mar 2007, 01:20
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Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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Zitat(ellipirelli1980 @ 05 Mar 2007, 19:35) Es gibt auch Frauen, die die Erziehungskompetzenz von ihren Männer anerkennen und diese Aufgabe gerne übertragen.
dann zählst du wohl zu den wenigen ... die anderen wollen eher weniger ein "Würstchen mit Schürze" zuhause sitzen haben Zitat Die Berufsentscheidung von Frauen hat auch nichts mit in der Schule anerzogenen sondern mit persönlichen Neigungen zu tun. Komischerweise hab ich die Erfahrung gemacht, dass viele Jungs bis Ende der 4. Klasse viel Spass an singen, tanzen, Handarbeit und Schulgarten haben, ohne sich dafür zu schämen. Erst die Gesellschaft bzw. die Eltern pressen sie dann in ihr Schema vom Mann.  Also alles paletti? Können wir dann endlich die tausenden Frauen-Rekrutingveranstaltungen wieder abschaffen, die nur den Zweck haben die verblendete Frauenwelt in Männerberufe zu drängen (und nebenbei schrecklich diskriminierend sind, weil viele Männer auch keine Ahnung haben, was sie erwartet, es aber nicht erzählt bekommen)?
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 08 Mar 2007, 12:45
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Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,470461,00.htmlEine neue Studie hat bewiesen(!), dass Frauen für gleiche Arbeit weniger Lohn erhalten. Man könnte mit der Studie super Zahlenspielereien betreiben. Nämlich könnte man ausrechnen, dass 46% teilzeitarbeitende Frauen (halber Lohn) + 54% vollzeitarbeitende Frauen (voller Lohn) insgesamt 77% des Lohnes von 100% vollzeitarbeitenden Männern (voller Lohn) erwirtschaften. Also die in der Studie angegebenen 23% Lohnunterschied. Interessant ist auch die Tatsache, dass 59% aller Hochschulabsolventen weiblich sind (aber keiner schreit, dass hier was für Männer getan werden müsste). Viel schlimmer ist aber, dass Schwarz-Rot tatsächlich einen gemeinsamen Antrag eingebracht haben (der heute beschlossen werden soll), nach dem sich die Bundesregierung für gleichen Lohn für gleiche Arbeit unabhängig vom Geschlecht einsetzen soll. Merken die das noch, was die für eine Grütze labern? Ganz davon abgesehen, dass der Bund, außer bei den Bundesangestellten (und die werden sowieso alle gleich bezahlt) eh nichts an den Gehälter drehen kann, ist das ganze ja sehr scheinheilig. Denn wer gleiche Chancen für alle haben möchte, der setzt sich auch dafür ein, dass man im Osten der Republik endlich auch nach Westniveau bezahlt wird. Hier sind die Gehaltsunterschiede nämlich reell bei 23% für gleiche Arbeit. Aber da bleibt man ja lieber bei seiner Sonderwirtschaftszone Ost.
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 08 Mar 2007, 13:43
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Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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Hier noch ein Link http://manndat.abplesk01.de/index.php?id=43 der aufräumt mit der Vorstellung, dass Frauen gehaltsdiskriminiert werden würden. Es wird erläutert, dass weniger Frauen den Wunsch nach Führungsetagen hätten und das Gehalt beim Job nicht der ausschlaggebende Faktor ist. Zudem werden Punkte angeführt wie der "gläserne Keller" - sozialstatusniedrige Männerjobs (mit hoher Todesrate) in die sich auch keine Frau drängen möchte. Auch würden sich Frauen eher selber mobben und dadurch den Männern den Weg frei machen nach oben während Männer eher geschlechtsneutral mobben. Eine These ist auch, dass viele Frauen Teilzeit arbeiten, weil sie es möchten, und nicht, weil sie nicht Vollzeit arbeiten können. Weiterhin wird behauptet, dass die Frauen durchaus auch Gefallen an der Hausarbeit und an dem Gehalt des Mannes finden, im Gegensatz zu dem Stress im Beruf, so dass sie gar nicht nach ihrer Schwangerschaft und Kindesbetreuung in den Vollzeitjob zurückkehren wollen. Das ganze wird mit vielen Studien unterlegt. Lohnt sich mal das durchzulesen.
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