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> Deutsche im Irak entführt wieviel deutsch ist deutsch

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post 10 Mar 2007, 14:07
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Straight Esh
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Wieder einmal sind im Irak Deutsche entführt worden. Man will den Abzug der deutschen Bundeswehr aus Afghanistan erzwingen.

http://www.sueddeutsche.de/,tt1m5/ausland/artikel/99/104994/
http://www.sueddeutsche.de/,tt1l4/ausland/...kel/372/102270/

Sehr irritierend ist, dass die mittlerweile 60 Jahre alte Entführte seit mind. 20 Jahren im Irak leben soll. Sie ist mit einem Iraker verheiratet. Sie besitzt eine doppelte Staatsbürgerschaft (Deutsch-Irakisch). Auch ihr 20-jähriger Sohn wurde entführt. Vermutlich besitzt dieser auch die doppelte Staatsbürgerschaft (zumindest wird er als Deutscher referenziert). Der Mann der Frau hingegen wurde nicht entführt.

Natürlich ist es zu begrüßen, dass sich die deutsche Regierung für deutsche Bürger einsetzt. Die Frage stellt sich natürlich die Aussagekraft, wenn sich jemand freiwillig seit längerer Zeit entschieden hat im Ausland zu leben und dort selbst die Staatsbürgerschaft annimmt (was ja gleichzeitig die Anerkennung des dortigen Systems mit einschließt). Gerade im Falle des Sohnes, der vermutlich nie Deutschland gesehen hat, und sich vermutlich auch nicht damit identifizieren kann.

Auf der anderen Seite ist natürliche eine volle Anerkennung als Deutsche nur konsistent, da es ja auch in Deutschland sehr schwierig und langwierig ist, die deutsche Staatsbürgerschaft zu erhalten. Demnach sollte sie auch genauso lang über Generationen hinweg erhalten bleiben.

Was denkt ihr, wie man solch einen Fall von Entführung einschätzen kann?


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post 10 Mar 2007, 14:26
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Zitat(Chris @ 10 Mar 2007, 13:07)
Die Frage stellt sich natürlich die Aussagekraft, wenn sich jemand freiwillig seit längerer Zeit entschieden hat im Ausland zu leben und dort selbst die Staatsbürgerschaft annimmt (was ja gleichzeitig die Anerkennung des dortigen Systems mit einschließt).

Weil du Deutscher bist, "erkennst" du also den Aufbau eines Überwachungsstaates und die deutsche Vergangenheit "an" (wobei ich das Wort in deinem Sinne, also als wohlwollende Anerkennung verwende)? Das ist doch Quatsch. Wenn sie mit einem Iraker verheiratet ist, ist sie vermutlich wegen ihm, also wegen familiären Gründen ausgewandert.
Zudem stellt sich die Frage, von welchem System du gerade sprichst. Das aktuell dort existierende System inklusive der Entführung von Ausländern gibt es erst seit 4 Jahren.

Ich kann deinen Gedankengängen in keinster Weise folgen. Möchtest du der Frau Vorgänge wie bei der Osthoff-Entführung unterstellen?


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post 10 Mar 2007, 14:57
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Straight Esh
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Zitat(JoSchu @ 10 Mar 2007, 13:26)
Weil du Deutscher bist, "erkennst" du also den Aufbau eines Überwachungsstaates und die deutsche Vergangenheit "an" (wobei ich das Wort in deinem Sinne, also als wohlwollende Anerkennung verwende)?

Nein. Ich hab die deutsche Staatsbürgerschaft, weil ich hier geboren bin. Das heißt nicht, dass ich nicht, dass ich das System anerkenne. Wenn ich mir allerdings eine Staatsbürgerschaft eines anderen Landes besorge, dann bedeutet das, dass ich mir frei dafür entschieden habe und in diesem Staat leben will. Und das schließt nunmal eine gewisse Akzeptanz für diesen Staat mit ein.
Zitat
Das ist doch Quatsch. Wenn sie mit einem Iraker verheiratet ist, ist sie vermutlich wegen ihm, also wegen familiären Gründen ausgewandert.

Ja. Vermutlich ist sie wegen familiäre Gründe ausgewandert. Trotzdem schließt das wiederum eine gewisse Akzeptanz des dort vorherrschenden gesellschaftlichen Systems mit ein.
Zitat
Zudem stellt sich die Frage, von welchem System du gerade sprichst. Das aktuell dort existierende System inklusive der Entführung von Ausländern gibt es erst seit 4 Jahren.

Natürlich. Aber ich beziehe mich nicht darauf, dass der Frau bewusst war, dass sie entführt werden kann. Sondern eher, dass sie die irakischen Gesellschaftsregeln akzeptiert. Sie ist zwar Deutsche, lebt aber in der irakischen Gesellschaft. Nachdem sie auch einen irakischen Mann hat und auch das von ihr publizierte Bild mit Kopftuch lassen vermuten, dass sie auch in der Familie an irakischen Traditionen teilnimmt. Das meine ich mit Akzeptanz des Systems.
Zitat
Ich kann deinen Gedankengängen in keinster Weise folgen. Möchtest du der Frau Vorgänge wie bei der Osthoff-Entführung unterstellen?
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Ich möchte gar nichts unterstellen. Ich frage mich nur, was für eine Aussage es ist, zwei Personen zu entführen, die mit ihrem Herzen eigentlich schon Iraker sind, um den deutschen Staat zu erpressen. Immerhin ist die Frau ja auch von der Nationalität nicht nur deutsch sondern auch irakisch.
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