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> JuLis wollen das ZDF privatisieren

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post 23 Mar 2007, 20:28
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Die FDP-Jugendorganisation Junge Liberale (Julis) fordert die Privatisierung des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF). "Es gibt keine Notwendigkeit für eine zweite öffentlich-rechtliche Anstalt", sagte Bundesvorsitzender Johannes Vogel am Freitag in Kiel laut dpa. Dort treffen sich am Wochenende 200 Delegierte zum Bundeskongress der Julis mit dem Schwerpunkt Medienpolitik. Ein Leitantrag sieht die Privatisierung des ZDF vor. "Der Bundesvorstand steht geschlossen hinter dem Antrag. Da gibt es einen breiten Konsens", sagte Vogel. Die Mutterpartei FDP sei jedoch "noch nicht bereit", den Umfang der öffentlich-rechtlichen Versorgung in demselben Maße infrage zu stellen.

weiter auf heise.de



is zwar ne ganz schön verrückte idee, aber im prinzip find ich die gar nicht so verkehrt. das zdf mit dem beinamen "der rentnersender" ist eigentlich noch nie attraktiv für mich gewesen. die nachrichten (mal abgesehen vom heute journal) kann man ruhigen gewissens mit rtl aktuell vergleichen und die sendungen sind zwar alle öffentlich-rechtlich finanziert, aber interessieren tun die nun wirklich nicht die masse.

man könnte die erfolgreichen sendungen wie wetten dass oder zdf history einfach in die ard verlegen und die ganzen dummen soaps von dort ins zdf verlagern und schon kann das zweite als mitesser aus dem öffentlichen topf streichen. dann hat man auch kein problem mehr dass die wm-spiele immer abwechselnd von ard oder zdf gezeigt werden müssen und brauch nur noch eine showbühne - wieder geld gespart.

zusammenfassend wär ich einer solchen reform nicht abgeneigt. was sagt ihr dazu?
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post 24 Mar 2007, 17:31
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Straight Esh
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seit: 01.10.2003

@Joschu: Wenn du etwas wegnimmst, bedeutet das gleichzeitig, dass die "Versorgungsdichte" abnimmt. Der korrekte Spruch wäre: Weniger Kosten für immer noch ausreichende Versorgung. Klar, dass es verlockend klingt, wenn man weniger an die GEZ zahlen sollte. Einsparungen in dieser Größenordnung sehe ich aber nicht. Aber in dieser Größenordnung werden sie garantiert nicht ausfallen. Allein die Beteiligung an anderen Programmen müsste komplett von der ARD übernommen werden. Hinzu kämen weiterhin die wegfallenden Sparten ZDFdokukanal und ZDFTheaterkanal, deren Inhalte auch durch die ARD übernommen werden müssten. Allein der erneute Aufbau einer Infrastruktur für diese Angebote (oder den Aufkauf von der privaten ZDF) würde mehr verschlingen, als man über die Privatisierung einnehmen würde. Ich halte im Rahmen einer Zusammenlegung maximal 0,3 Mrd. € einsparbar, und auch nur, wenn man rigoros kürzt, was es in der ARD in ähnlicher Weise gibt (heute weg, harald schmidt weg, nur noch halb soviele Hollywoodfilme, nur noch halb soviele Sportevents, etc.). Bei einer angestrebten Privatisierung zahlt der Gebührenzahler in langer Sicht drauf.

@papajoe:
Von dem Gesichtspunkt kann man natürlich sagen, dass 3 Programme ausreichen. Und zwar die ÖR. Wäre auch für den GEZZahler interessant, weil man ohne die Konkurrenz durch die Privaten auch 40-50% des Haushaltes der ÖR durch Werbung decken könnte (und zwar ohne, dass man die Werbedauer vergrößern müsste). Können wir aber aufgrund der offenen Märkte nicht durchsetzen.
Neopop geht dem hingegen genau mit der Maßgabe ran, dass wenn er einschaltet in den ÖR etwas kommen muss, was ihn interessiert, sonst will er weder GEZ zahlen noch ein ZDF weiterfinanzieren.
Der Trend ist nun mal leider, dass man sich gezielt die Unterhaltung heraussucht, die man sehen will. Und aufgrund der Interessenfächerung der deutschen Gesellschaft muss auch das ÖR ein breiteres Angebot bringen (einfach aus dem Grund, weil sie für alle etwas bieten sollen). Es reichen 24h einfach nicht mehr aus, um alle Interessen zu befriedigen (zumal viele Leute durch ihre Arbeit eher auf die Stunden zwischen ca 20:00 und ca 24:00 eingeschränkt sind).

Im Groben würde ich sagen, wenn man über eine Neustrukturierung der ÖR nachdenkt, in der Richtung, dass man nicht mehr zwei Verwaltungstrukturen benutzen möchte, könnte man mich auch dafür gewinnen. Das ganze unter der Prämisse das Programm auf mehreren Kanälen noch interessanter zu gestalten.
Die Idee das ZDF zu privatisieren aber hat lediglich finanzielle sowie kulturelle Nachteile. Etwas interessantes wäre von einem neuen Privatsender nicht zu erwarten.


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