|
JuLis wollen das ZDF privatisieren
Antworten
|
|
 24 Mar 2007, 17:31
|

Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
|
@Joschu: Wenn du etwas wegnimmst, bedeutet das gleichzeitig, dass die "Versorgungsdichte" abnimmt. Der korrekte Spruch wäre: Weniger Kosten für immer noch ausreichende Versorgung. Klar, dass es verlockend klingt, wenn man weniger an die GEZ zahlen sollte. Einsparungen in dieser Größenordnung sehe ich aber nicht. Aber in dieser Größenordnung werden sie garantiert nicht ausfallen. Allein die Beteiligung an anderen Programmen müsste komplett von der ARD übernommen werden. Hinzu kämen weiterhin die wegfallenden Sparten ZDFdokukanal und ZDFTheaterkanal, deren Inhalte auch durch die ARD übernommen werden müssten. Allein der erneute Aufbau einer Infrastruktur für diese Angebote (oder den Aufkauf von der privaten ZDF) würde mehr verschlingen, als man über die Privatisierung einnehmen würde. Ich halte im Rahmen einer Zusammenlegung maximal 0,3 Mrd. € einsparbar, und auch nur, wenn man rigoros kürzt, was es in der ARD in ähnlicher Weise gibt (heute weg, harald schmidt weg, nur noch halb soviele Hollywoodfilme, nur noch halb soviele Sportevents, etc.). Bei einer angestrebten Privatisierung zahlt der Gebührenzahler in langer Sicht drauf.
@papajoe: Von dem Gesichtspunkt kann man natürlich sagen, dass 3 Programme ausreichen. Und zwar die ÖR. Wäre auch für den GEZZahler interessant, weil man ohne die Konkurrenz durch die Privaten auch 40-50% des Haushaltes der ÖR durch Werbung decken könnte (und zwar ohne, dass man die Werbedauer vergrößern müsste). Können wir aber aufgrund der offenen Märkte nicht durchsetzen. Neopop geht dem hingegen genau mit der Maßgabe ran, dass wenn er einschaltet in den ÖR etwas kommen muss, was ihn interessiert, sonst will er weder GEZ zahlen noch ein ZDF weiterfinanzieren. Der Trend ist nun mal leider, dass man sich gezielt die Unterhaltung heraussucht, die man sehen will. Und aufgrund der Interessenfächerung der deutschen Gesellschaft muss auch das ÖR ein breiteres Angebot bringen (einfach aus dem Grund, weil sie für alle etwas bieten sollen). Es reichen 24h einfach nicht mehr aus, um alle Interessen zu befriedigen (zumal viele Leute durch ihre Arbeit eher auf die Stunden zwischen ca 20:00 und ca 24:00 eingeschränkt sind).
Im Groben würde ich sagen, wenn man über eine Neustrukturierung der ÖR nachdenkt, in der Richtung, dass man nicht mehr zwei Verwaltungstrukturen benutzen möchte, könnte man mich auch dafür gewinnen. Das ganze unter der Prämisse das Programm auf mehreren Kanälen noch interessanter zu gestalten. Die Idee das ZDF zu privatisieren aber hat lediglich finanzielle sowie kulturelle Nachteile. Etwas interessantes wäre von einem neuen Privatsender nicht zu erwarten.
--------------------
bonum agere et bonum edere, sol delectans et matrona delectans (Verlängere dein Leben indem du hier und hier und hier und hier klickst!)
|
|
|
1 Nutzer liest/lesen dieses Thema (1 Gäste)
0 Mitglieder:
|