Der neue Streich der Skype-GründerNoch ist Fernsehen über das Internet auf Nischen beschränkt. Doch jetzt tritt die neue TV-Plattform Joost an, das zu verändern. Das Projekt will für das Internetfernsehen werden, was Napster für die Musik-Tauschbörsen und Skype fürs Telefonieren übers Netz war: der Durchbruch. Und Joost ist nicht allein.
Fernsehen übers Internet - die Verschmelzung der beiden Medien ist seit Jahren ein Thema, verlief aber bislang eher schleppend. Die meisten TV-Sender bieten nur hier und da einzelne Sendungen und Beiträge zum nachträglichen Anschauen an, in bescheidener Qualität und ohne Möglichkeit zum Download. Live per Streaming ins Netz übertragen werden noch weniger TV-Programme. Ein Grund dafür - neben Rechtefragen: Je erfolgreicher ein Angebot ist, desto teurer wird es für den Sender. Rufen viele Zuschauer die Sendungen ab, muss dafür mehr Rechner-Leistung eingekauft werden. Auch von den traditionellen Medien unabhängige Video-on-demand-Angebote konnten sich bisher nicht durchsetzen.
YouTube und die Verbreitung von Breitband-Internetanschlüssen zeigen inzwischen, was möglichst ist. Mit der Plattform "Joost" wollen nun zwei erfolgreiche Internet-Pioniere das Fernsehen über das Netz revolutionieren. Die Schweden Niklas Zennström und Janus Friis gründeten einst die Tauschbörse Kazaa. Später entwickelten sie das Telefonieprogramm Skype. Diese Anwendung verband die bis dahin Technik-Freaks vorbehaltene Internettelefonie mit dem von Internet-Tauschbörsen bekannten Peer-to-Peer-Prinzip (P2P). Die einfache Bedienbarkeit des Programms sorgte für einen gewaltigen Popularitätsschub. Für 2,6 Milliarden US-Dollar verkauften Zennström und Friis Skype 2005 an eBay, blieben aber selbst in der Unternehmensführung. Nebenbei investierten sie in das Projekt Joost, dass sich gerade Schritt für Schritt an die Öffentlichkeit wagt.
Von Fiete Stegers, tagesschau.de Klingt doch interessant.