@Killacat
Zur Nachtwanderung gab es andere Preise, so glaube ich hat z.B. das CD das Bier teurer verkauft, als es normalerweise dort kostet. Insofern ist der Vergleich nicht aussagekräftig (vulgo nutzlos). Hinsichtlich Bier haben wir doch auch schon durchgekaut, dass die im Schnitt vielleicht 50ct zu anderen Clubs pro Bier den Braten für den einzelnen Studenten nicht Fett machen und sich das jeder leisten kann, der auch sonst sich Clubs leisten kann.
Cocktailpreise zu vergleichen dürfte schwer werden, da es ja meines Wissens keinen Club gibt, der ein vergleichbares, ständiges Cocktailangebot hat. Der angeführte White Russian in der HäMa ist ja nicht ständig verfügbar.
Zurück zum wohl eigentlichen Problem, was vielleicht einen eigenen Thread verdient hätte - dem Clubsterben.
Ich weiß nicht, warum es so viele Clubs dahingerafft hat, aber wenn das Problem die Finanzierung ist, dann kann man das ja näher untersuchen.
Wie weit es von der Uni / Studentenwerk Unterstützung gibt, kann ich nicht beurteilen, aber sicherlich wird ein großer Teil auf weniger Einnahmen durch weniger Besucher zurückzuführen sein.
Warum kommen immer weniger Leute/Studenten in die traditionellen Clubs, sollte also eine der zentralen Fragen sein.
Ich denke:
- es ist nichts los im Club
- er gibt einem nichts mehr
- es gibt zu viele Alternativen, die attraktiver sind
- es gibt nicht mehr diese enge Bindung zu einem Studentenclub
es ist nichts los im Club
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Da kann ich nur anführen, dass ich anno dazumal mit ein paar Freunden zum Fasching im CD wollte; dort war dann aber einfach nichts los. Ich persönlich, will wenn ich irgendwo weg gehe, auch Trubel um mich herum haben. Es reicht mir als Konsument einfach nicht, wenn ich in einen Club gehe und dort 70% aller Anwesenden entweder selber Clubmitglieder sind oder Angehörige.
es gibt einem nichts mehr
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Der Studentenclub als billige Studentenkneipe - vielleicht hat das ausgedient. In Zeiten wo Studenten mitnichten zur armen Unterschicht, sondern mehrheitlich eben doch potenzielle Konsumenten mit relativ vollen Taschen sind, erwarten sie auch mehr. Sie können sich auch mehr leisten, hinzu kommt die große Konkurrenz von ähnlich günstigen Kneipen in der Neustadt, bei denen definitiv mehr los ist und die eine attraktivere Lage haben.
es gibt zu viele Alternativen, die attraktiver sind
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Die Zeiten, in denen Studentenclubs das Monopol auf studentische Vergnügungsfeiern hatten, sind lange vorbei. Vielleicht wurden früher Partys mit gewissen Clubs assoziiert, bzw. fanden auch nur in diesen statt.
Ich habe das Gefühl, dass der gemeine Student sich besser aufgehoben fühlt auf Campusgroßveranstaltungen und sich einfach nicht mehr mit "kleinen" Studentenclubfeiern assoziieren kann und derjenige, dem diese Campusgroßveranstaltungen nicht zusagen (beispielsweise mir), dem ist es oft nicht speziell genug und der geht dann lieber in einen "richtigen" Club.
es gibt nicht mehr diese enge Bindung
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Ich denke früher waren mehr Leute an Studentenclubs interessiert, weil es die einzige Möglichkeit war, gewisse Partys überhaupt durchzuführen. Aber heute, haben eben auch Geschäftsleute erkannt, dass sich Studentenfeiern lohnen können und bieten diese selber an. Für Studenten "lohnt" es sich nicht mehr in einem Studentenclub Mitglied zu sein, denn außer schlechter Bezahlung hat er nur Arbeit und er fragt sich, wozu soll er den ganzen Aufwand überhaupt betreiben, wenn seine Nachfrage nach Partys auch so gut gedeckt wird.
Konsequenz?
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Tja, welche Schlüsse zieht man nun daraus? Ich finde das ist schwer zu sagen, aber wenn die alte Formel Studentenclub für Studenten nicht mehr funktioniert, muss man vielleicht versuchen sich in andere Richtungen zu öffnen. Dass man normales Publikum mit dem Flair eines verranzten Clubs nicht ziehen kann dürfte klar sein, insofern ist das Konzept des Aquariums aus meiner Sicht sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung zum Überleben.
Eine Frage wäre auch - will man denn überleben? Denn warum soll ich mir all die Mühe machen, wenn der Mehrheit der Studenten eben Studentenclubs völlig egal sind und sie ihr Geld lieber auf Campusgroßveranstaltungen verprasst?
Das ist jetzt erstmal eine ganze Menge Stoff, auch noch nicht so gut strukturiert und ich bitte euch, zerpflückt es nicht gleich wieder oder versucht mir krampfhaft das Gegenteil zu beweisen, sondern nutzt es als Anregung. Es ist letztendlich auch nur _meine_ Sicht auf die Dinge.
C'ya,
Christian