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>Spiegel.de und der G8-Gipfel

Sollte eine Zeitung eine Position zu G8 beziehen?
Finde ich gut. 11 ** 25.58%
Finde ich nicht gut. 19 ** 44.19%
Interessiert mich nicht. 4 ** 9.30%
Nichts von alledem. 9 ** 20.93%
Totale Stimmen: 43
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post 09 May 2007, 17:54
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Straight Esh
*********

Punkte: 14030
seit: 01.10.2003

Spiegel.de haut mal wieder richtig auf die Kacke. Anlass dazu gibt der G8-Gipfel. Scheinbar sind sowohl Redakteure der Onlinezeitung sowie die Chefredakteure sehr pro-G8 eingestellt. Zumindest hält man sich mit Worten nicht zurück, wenn es um Gegner des Gipfels dreht. So werden im Beitrag Razien bei G8-Gegnern die Publikationen als Pamphlet verschriehen. Deutsche Künstler werden in einem Beitrag über den G8-Protest als Dummschwätzer und Gutmenschen bezeichnet.

Was haltet ihr von dieser Berichterstattung?


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bonum agere et bonum edere,
sol delectans et matrona delectans

(Verlängere dein Leben indem du hier und hier und hier und hier klickst!)
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post 10 May 2007, 09:16
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Think About
*******

Punkte: 1099
seit: 28.04.2004

Zu dem Thema passt gut eine Buchvorstellung, die ich gestern bei Kulturzeit auf 3Sat gesehen habe:
Lutz Hachmeister
"Nervöse Zone. Politik und Journalismus in der Berliner Republik"
Zitat(3Sat)
Sind Journalisten in der "Berliner Republik" eine "Elite ohne Bewusstsein"? Diese Frage stellt sich Lutz Hachmeister in seinem Buch "Nervöse Zone". Für ihn sind nach dem Fall der Mauer auch die ideologischen Grenzen zwischen konservativer und linksliberaler Haltung in der Berichterstattung mehr und mehr verschwommen. Dieses Vakuum trifft Journalisten und Politiker gleichermaßen. Gleichzeitig wächst die Nähe zwischen Politik und Presse.
 
Die Bonner Idylle ist vorbei, der Fernsehtalk - etwa bei "Sabine Christiansen" - wird zur politischen Dauerkonferenz. Hauptstadt-Journalismus als eine Art Fashion-Industrie, in der alle auch immer versuchen, das Neue herbeizuschreiben. Wer hat in dieser "Welt der Wortführer" das Sagen?

Journalisten: von Beobachtern zu Akteuren

Der mediale Geschwindigkeitsrausch fördert schnelle Loyalitätswechsel. Berichterstattung in der "nervösen Zone" bedeuten: Wem man gestern gewogen war, den kann man am nächsten Tag fallen lassen. Ein Zirkel machtbewusster Journalisten wird auf diese Weise von Beobachtern zu Akteuren der Politik. "FAZ"-Herausgeber Frank Schirrmacher etwa beherrscht die Kunst des Agenda-Settings wie kaum ein anderer - so beschreibt es Hachmeister. Er initiiert zeithistorische Großdebatten. Jüngstes Beispiel ist die SS-Lebensbeichte von Literaturnobelpreisträger Günter Grass.
 
In Abgrenzung von den 68ern spielt man mit Begriffen wie der "neuen Bürgerlichkeit". Eine Symbolfigur dieser "neuen Deutschwerdung" und einer konservativen Wende ist "Spiegel"-Kulturchef Matthias Matussek. Neben geschärftem Bewusstsein für ihren politischen und sozialen Status sind sich die Akteure vor allem ihrer gesellschaftlichen Wirkungsmöglichkeit bewusst. Und werden so zunehmend selbst Teil der Berichterstattung - durch Fernseh-Kenntlichkeit berühmt. Gleichzeitig pflegen sie ein distanziertes Verhältnis zur operativen Politik.

Wie kann vor diesem Hintergrund der Journalismus als Agent der Aufklärung überhaupt noch kenntlich werden? Und wozu wird man ihn noch brauchen?


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-Der Unschuldige existiert nur so lange, bis er unvermeidlich zum Täter wird!
-Zufall ist der Ausdruck der Unfähigkeit des menschlichen Geistes die Zusammenhänge zu erkennen.
- Warum gerät Mann/Frau immer an die/den "Falschen"?
Weil die "Falschen" das verstellen besser beherrschen als die "Richtigen" das selbst sein!
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Chris   Spiegel.de und der G8-Gipfel   09 May 2007, 17:54
hullbr3ach   Das ist SP.ON. Was erwartest du denn? Eine Nachric...   09 May 2007, 18:00
Hrothgar   In diesen "Publikationen" wird zu ...   09 May 2007, 22:51
EnjoyTheChris   Ich finde es selbstverständlich, wenn eine Zeitung...   10 May 2007, 01:10
Pusteblumenkohl   @enjoytheC: :yes: Jan Delay ist jedoch wirklich...   10 May 2007, 02:39
gfx-shaman   nunja unabhaengig vom g8 scheinen ja spiegel und s...   10 May 2007, 04:03
Atanasoff   Zu dem Thema passt gut eine Buchvorstellung, die i...   10 May 2007, 09:16
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