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Open Access Ein neues Modell für das Wissen?
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 11 May 2007, 14:54
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Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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Aus aktuellem Anlass: Open Access bezeichnet nicht etwa, wie man annehmen könnte, den freien Konkurrenten zu Microsofts Datenbanksystem. Vielmehr ist es ein Ansatz für die Verbreitung von der öffentlichen Hand bezahlten Wissens. So sollen die Ergebnisse der Forschung, die von öffentlicher Hand (also dem deutschen Staat, als von uns) bezahlt oder gefördert wurde, kostenlos verfügbar sein. So soll man, anstatt teure Bücher oder Zeitschriften für die Bibliotheken zu kaufen die wissenschaftlichen Publikationen von Professoren und Mitarbeiter gratis erhalten. Möglich macht dies das Internet. Hintergrund der ganzen Sache sind sicherlich auch die gestiegenen Kosten für Literatur im universitären Forschungsbereich zusammen mit der bekannten Geldknappheit. An den Einnahmen internationaler Verlagshäuser verdient der einzelne Staat kaum etwas. Ein weiterer Gedanke könnte sein, dass man als Staat schon einmal für die Forschung bezahlt hat, und nun ein zweites Mal für den Zugriff zahlen soll. Was haltet ihr von dem Modell "Open Access"?
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bonum agere et bonum edere, sol delectans et matrona delectans (Verlängere dein Leben indem du hier und hier und hier und hier klickst!)
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Antworten(1 - 11)
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 11 May 2007, 15:05
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alleingelassen.         
Punkte: 9598
seit: 22.10.2004
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Die Befürworter von Studiengebühren finden das Konzept (eigentlich ist es mehr ein Paradigma) sicher nicht gut. Schließlich muß für Bildung bezahlt werden, es ist ja nicht so, dass es ein GemeinWissen gibt, oder? Der Bundestag ist auch schon auf das Phänomen gestoßen und definiert: "Der Begriff Open Access (Abk.: OA) bezeichnet ein neuartiges Konzept für das wissenschaftliche Publikationswesen. Ziel ist es, den Zugang zu wissenschaftlicher Information zu erleichtern. Das Dokument stellt einen Überblick über die wissenschaftliche und politische Debatte um “Open Access” dar…."Nur: Was soll das Ganze? Ist nicht Wissen sowieso frei? Aus epistemologischer Sicht ist doch genau das Wissenschaft: Gemeinsamer Erkenntniswille. Nun mit solcherlei Begriffen um sich zu werfen zeugt doch nur davon, dass unsere Auffassung von Bildung schon viel zu verkommen ist. Wertschöpfung is wichtig blah.. ~abd~ Nachtrag: Könnt ja mal über http://openaccess-germany.de/ brausen... Dieser Beitrag wurde von abadd0n: 11 May 2007, 15:08 bearbeitet
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..:: Wir sind gekommen Dunkelheit zu vertreiben, in unseren Händen Licht und Feuer ::..
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 11 May 2007, 15:49
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Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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Zitat(abadd0n @ 11 May 2007, 15:22) Polemischer Unfug. Level 2 bitte.  Wissen erhält sich nicht von selbst. Wissen will gepflegt werden. Wissen will aufgeschrieben werden. Wenn man nichts mit seinem Wissen macht, außer es zu besitzen ist es für'n Arsch. Und man kann jetzt auch nicht gerade viel mit seinem Wissen machen. a) benutzen um etwas neues zu generieren (Waren, Wissen) b) verschenken (Open Access, Diskussionsrunden, Hilfestellungen) c) verkaufen c1) einmal verkaufen (wenn man z.B. bei einem Unternehmen arbeitet) c2) zweimal verkaufen (wenn man beim Staat arbeitet)
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 11 May 2007, 19:30
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Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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Die aktuelle Vorgehensweise ist eh, dass du elektronisch im Katalog z.B. des IEEE suchst (z.B. über IEEE-Xplorer, Cite-Seer etc.) und den Bücherbeständen der Slub. Beim IEEE sind alle neueren Publikationen im Internet verfügbar. Den Onlinezugang erhält man (hier die SLUB) mit dem Abonnement der Zeitschriften gegen eine kleine Gebühr, das große Geld fällt sowieso für die Zeitschrift an sich an. Bevor du dir aber irgendwelche Zeitschriften aus dem Magazin bringen lässt, die dann aufwendig kopierst und wieder zurückschickst, kannst du dir auch die Online-Version ausdrucken. Ein zur Zeit schon sehr gängiges Verfahren. Aber wieso der Staat die Hose dabei runterlässt, versteh ich nicht. Im Moment sind die ganzen wissenschaftlichen Publikationen für jeden greifbar, der sie bezahlen kann. Da kann Deutschland nichts eingrenzen, dass es z.B. nur an deutsche Forscher gehen soll. Hightechwissen, was in Firmen verarbeitet wird, kriegt man meistens eh nicht zu Gesicht, es sei denn, sie melden ein Patent darauf an (was bedeutet, dass es für jeden öffentlich und kostenlos einsehbar sein muss). Der IEEE als non-profit Organisation verkauft seine Zeitschriftenpakete wohl für grob 60 bis 70 Tausend Euro im Jahr. Kommerzielle Verlage verlangen das Dreifache. Und das muss jede Universitätsbibliothek in Deutschland hinlegen, wenn sie ihren Studenten eine gute Arbeitsgrundlage bieten wollen. Im allgemeinen werden die Preise jedes Jahr um 20 bis 30% angehoben. Quelle. Die SLUB in Dresden hat schon länger kein Geld mehr um andere Zeitschriften neben dem IEEE zu bestellen.
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 11 May 2007, 19:44
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creamed my pantz.         
Punkte: 2512
seit: 05.01.2007
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das ist schon klar, dass etwas, was veröffentlicht wird, auch öffentlich ist.. aber die Steine, die auf dem Weg liegen, um daran zu kommen, sollte man evtl. doch liegen lassen.. nichts gegen best. Menschengruppen, aber wenn ich mir ankucke, wie dumm dreist manche klauen, kopieren und nachbauen, da kommt mir die Wurst
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schildkroet |
 12 May 2007, 00:03
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Abgemeldet
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Ich denke, wenn man Leute mit öffentlichen Geldern dafür bezahlt, dass sie forschen (Wissen schaffen?), sollten sie nicht noch Unmengen an Kohle mit dem Wissen verdienen können. Ich verweise hierbei auf einige WiWi-Professoren, deren Bücher für die Vorlesung "dringend empfohlen" sind und über 40 Euro kosten... aber wen wundert's, dass das OpenAccess diese Leute nicht gerade faszinieren wird.
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