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Der G8-Gipfel und die Antis was soll das überhaupt?
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 05 Jun 2007, 01:35
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3. Schein   
Punkte: 297
seit: 28.01.2005
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Der eigentliche Verlauf des G8-Gipfels, herausgefunden vom Spreeblick-Blog:
Digestif und Familienfoto Man kann der Bundesregierung nicht vorwerfen, sie würde allzu große Erwartungen für den Gipfel schüren. Na gut, hier und da hört man, man wolle die USA dazu bringen, innerhalb der UNO am Klimaschutz mitzuarbeiten, Afrika retten und den Schutz des geistigen Eigentums stärken, aber unter Umständen handelt es sich da um ein Missverständnis. Der offizielle Programmablauf legt nah, dass man sich dort eher über das Wetter als über das Klima unterhalten wird. Mittwoch, 06. Juni 2007 11 - 18 Uhr Erst kommt man an. Das dauert den ganzen ersten Tag. Kennt man ja. Füße vertreten, Rücken strecken, Bäuerchen machen vom seltsamen Flugzeug-Essen. Dann sind die Zimmer falsch gebucht, Tony Blair hat ein Einzelzimmer hinter der Kaiser-Augustus-Suite von Jacques Chirac* und möchte mit Tränen in den Augen den Reiseleiter sprechen. Wladimir Putin wird gesagt, das Hotel sei überbucht (tatsächlich hat man nur schlechte Erfahrungen mit russischen Geschäftsleuten gemacht, die ruinieren häufig Sofas mit Blut und Sperma), man könne ihm aber ein ganz reizendes Drei-Sterne-Hotel empfehlen, worauf Putin Blair vom Reiseleiter wegschubst und anfängt, diesen mit kyrillischen Buchstaben zu bewerfen. Ab 19.10 Uhr Wenn schließlich alle auf ihren Zimmern sind, wird zum Essen geläutet. Der japanische Regierungschef hat sich rohen Fisch in Staniolpapier mitgebracht, von dem alle etwas abhaben wollen. Denn nichts wird mehr gefürchtet als deutsches Essen und Tony Blairs Witze, auf denen er erst sitzen zu bleiben droht, sie dann aber geschickt den Dolmetschern andreht. Diese warten ab, bis alle den Fisch des Japaners gekostet haben und fangen dann an, die Blair-Witze zu erzählen ehe sie schlecht werden. Schlecht wird bald darauf allen, denn der Fisch verträgt sich nicht mit der Außentemperatur und Staniolpapier wird überbewertet. Donnerstag, 07. Juni 2007 09.30 Uhr Am zweiten Tag wird begrüßt. Dieser Punkt mag seltsam anmuten, weil man sich schließlich am Vortag schon gesehen hat. Aber er ist auch seltsam. 10.00 Uhr Dann regelt man das weltweite Wirtschaftswachstum und übernimmt die Verantwortung dafür. 12.00 Uhr Es folgt der erste Höhepunkt. Das Familienfoto der G8 Staats- und Regierungschefs. Eine delikate Angelegenheit, denn alle haben ihre Schokoladenseiten, bei Tony Blair ist es der Hintern, Jacques Chirac ist am schönsten von unten links und George Bush kommt am besten zur Geltung, wenn man seine Aura zwar spürt, er aber nicht zu sehen ist. 12.15 Wenn diese Schwierigkeiten gemeistert sind, redet man mit Jugendlichen, belästigt sie sexuell und klärt dann den Iran, Syrien, Nordkorea und noch so Länder, mit denen man gerade keinen Krieg führt. 13.15 Uhr Mittagessen trotz fischbedingten Völlegefühls 14.30 Uhr Dann gibt es die Gelegenheit für bilaterale Gespräche. Währenddessen kommen bei Angela Merkel Erinnerungen an ihre erste Tanzstunde auf. Romano Prodi, der sich eher in die endlosen Wahlprozeduren im Sportunterricht, wenn er nach dem Hund des Hausmeisters in die Basketballmanschaft genommen wurde (nachdem der Lehrer sanften Druck auf den Teamkapitän ausgeübt hat), zurück versetzt fühlt, fordert sie schließlich zum Gespräch auf, weiß dann aber nichts zu sagen und brummelt stattdessen, er müsse mal. 16.00 Uhr Schließlich beseitigt man dann den Klimawandel und sorgt für Energieeffizienz und versucht George Bush zu ignorieren, der Papierkügelchen wirft. 19.30 Uhr Während man zu Tisch sitzt, hält Wladimir Putin einen Diavortrag über Afrika. 21.30 Uhr Danach werden Verdauungsgetränke gereicht, weil der Japaner nach dem Fischessen am Vorabend fiese Gerüche verbreitet hat.
Freitag, 08. Juni 2007 09.00 Uhr Am nächsten Morgen verbessert man zusammen mit den Vorzeigedemokraten aus Ägypten, Algerien, Nigeria, Senegal, Südafrika, Äthiopien und Ghana das Gesundheitssystem, sie wissen aber auch nicht, wie die Rechnung von Ulla Schmidt aufgehen soll. Es folgt ein weiteres Familienfoto, diesmal mit den Vorzeigedemokraten, die nicht helfen konnten, was die Probleme des ersten Fotos nicht erleichtert. 10.45 Uhr Dann bringt man mit Brasilien, China, Indien, Mexiko und Südafrika die Weltwirtschaft zum Wachsen und macht noch ein Familienfoto. Es folgt ein Familienfoto mit allen Beteiligten außer George Bush, siehe oben. 13.00 Uhr Man isst mit dem Uno-Generalsekretär, dem Generalsekretär der OECD, dem Vizepräsidenten der Weltbank, dem Direktor des IWF, dem Exekutivdirektor der IEA sowie dem Generaldirektor der WTO und gibt dem Spiel neue Impulse. 15.00 Uhr Man sagt der Presse, dass es wunderschön war und dass man sehr braun geworden, Tony Blair aber seinen Sunblocker vergessen habe und deshalb noch auf seinem Zimmer sei. Nun sagen sich alle Tschö, nur Angela Merkel wird vergessen, die mit nach unten gezogenen Mundwinkeln wieder an ihren Tanzkurs denken muss.
* Gerüchte besagen, es habe eine Wahl in Frankreich gegeben, aber Jacques Chirac findet diese Behauptungen ridicule.
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The pen is mightier than the sword, but only if the sword is very small, and the pen is very sharp! - Terry Pratchett 
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