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Das ist CHINA.
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 25 May 2004, 06:39
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3. Schein   
Punkte: 182
seit: 01.10.2003
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In der Provinz Guangdong hat ein Gericht entschieden, dass 44 Schuldnern der Konsum von Luxuswaren und –dienstleistungen untersagt wird. Die Schulden betragen zwischen 450 RMB (ca. 45 Euro) und 4,4 Mio. RMB. Und jetzt kommts – man darf NICHT: Immobilien erwerben, neu ausbauen oder renovieren lassen, hochwertige Waren fuer den privaten oder geschaeftlichen Bereich erwerben, Flugzeuge oder Luxusschiffe oder Taxis als Verkehrsmittel benutzen und Kraftfahrzeuge fahren.. Desweiteren duerfen sie und ihre Ehepartner und Kinder keinen Urlaub ausserhalb des Heimatortes machen, nicht in Hotels uebernachten, keine Luxusvergnuegungsstaetten wie Clubs, Saunen, und Golfplaetze betreben, die Kinder duerfen keine Privatschulen besuchen oder im Ausland studieren und sie und die Ehepartner duerfen nicht in neues Gewerbe investieren. Darueber hinaus wurden Belohnungen ausgesetzt, sofern jemand im Luxusbereich gelegenen Konsum dieser 44 Menschen beobachtet und dies bei Gericht meldet. Das ist CHINA.
(Quelle: Shanghai Morning Post)
PS: In Deutschland gibt es eine Einkommensgrenze, ueber die man als Schuldner nicht kommen darf. Aber was man mit dem Geld dann anstellt (ausser natuerlich Gruendung von neuem Gewerbe) ist jedem selbst ueberlassen!
Dieser Beitrag wurde von sparklet: 25 May 2004, 06:41 bearbeitet
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"Erzähle es mir, und ich vergesse. Zeige es mir, und ich erinnere mich. Lass es mich tun, und ich verstehe es." Konfuzius
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Antworten(1 - 14)
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 25 May 2004, 09:29
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3. Schein   
Punkte: 182
seit: 01.10.2003
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Der Gedanke dahinter ist sicher sehr nobel und fuer den 450 RMB Fall geh ich da mit.. aber was wenn sich jemand mit Millionen verschuldet hat? Der hat doch sicher auch ein Auto etc... und auf den ganzen Lebensstandard dann verzichten?? Stelle sich das einmal einer in Deutschland vor!!! Wer von den ganzen Insolvenzbetroffenen Mitarbeitern in Deutschland hat denn nach so einer Pleite kein Auto mehr? Gibt es das?
Ich denke die ganze Sache schuerrt nur die Motivation der Chinesen, sich "cleverere" (illegale) Wege zu suchen. Die Deutschen sind in der Beziehung erfinderisch und die Chinesen erst recht!
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 25 May 2004, 15:54
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2. Schein  
Punkte: 63
seit: 12.05.2004
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Wie lange gilt denn dieser Gerichtsentscheid? Für immer, oder solange, bis diejenigen ihre Schulden abbezahlt haben etc. ?
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 25 May 2004, 16:04
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Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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Also entweder alle oder gar nicht. Es spielt keine Rolle, ob man sich für 450 RMB (was wohl einem halben Jahresgehalt in China entspricht) oder für 1 Million RMB verschuldet hat. Verschuldet bleibt verschuldet. Warum soll irgendjemand, bloss weil er reich ist und seine Schulden nicht bezahlt nicht auf sein Auto verzichten, während ein Armer das tun soll.
In Deutschland gibt es sogar eine ähnliche Regelung. Hoffnungslos verschuldete Personen können Privatinsolvenz beantragen, und müssen dann 7 Jahre in ähnlichen Bedingungen leben. Es wird zwar nicht vorgeschrieben, was sie besitzen dürfen, allerdings ist der Lebensunterhalt so gering, dass man sich eh nichts davon leisten kann.
Das größte Problem in Deutschland ist wohl, dass man zahlungsunwillige Personen nicht wirklich schnell verklagen kann. Haben wir Aussenstände muss dieses erst durch ein Mahnverfahren, dass mind. 2 Monate dauert, bis man eine gerichtliche Lösung anstreben darf. Und diese gerichtliche Lösung kann bis zu 5 Jahren dauern. Als Firma, die auf ihr Geld wartet sollte man nicht von dieser Zahlung abhängig sein. Sind schon eine Menge Firmen deswegen pleite gegangen.
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bonum agere et bonum edere, sol delectans et matrona delectans (Verlängere dein Leben indem du hier und hier und hier und hier klickst!)
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 26 May 2004, 02:34
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3. Schein   
Punkte: 182
seit: 01.10.2003
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QUOTE | Wie lange gilt denn dieser Gerichtsentscheid? |
Keine Ahnung. Vermute ebenso, dass es nur fuer die Zeit in der man verschuldet ist gilt. QUOTE | 450 RMB (was wohl einem halben Jahresgehalt in China entspricht) |
Das entspricht wohl eher einem halben Monatsgehalt. Und dies gilt auch nur fuer die kleineren Staedte! Prinzipiell finde ich die ganze Aktion nicht schlecht, aber nur so lange ich nicht davon betroffen bin. Ich stelle mir mal vor, was das fuer mich bedeuten wuerde, wenn ich kein Auto besitzen und kein Taxi benutzen darf, dann bin ich quasi auf Bus und Fahrrad angewiesen. Jetzt stelle man sich noch eine eher schwaechliche Infrastruktur vor, d.h. nur Fahrrad! Wie gesagt, die Idee ist nobel - aber ich kann mir nicht vorstellen, das sowas in Dtl. funktionieren wuerde!
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 27 May 2004, 02:12
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3. Schein   
Punkte: 182
seit: 01.10.2003
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Leider muss es nicht immer an einem selbst liegen! Es soll tatsaechlich Schulden geben fuer die man nichts kann. Paradabeispiel: Offene Forderungen.
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 28 May 2004, 02:35
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3. Schein   
Punkte: 182
seit: 01.10.2003
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In China ist kaum ein chinesisches Unternehmen versichert (ich habe noch von keinem einzigen Fall gehoert). D.h. wenn ein Unternehmen pleite geht, bei dem man noch offene Forderungen hatte, ist ein weiteres Unternehmen gleich mitbetroffen. Und es kann NICHTS dafuer! Nicht bezahlen will oder etwas verbockt haben? Ja, z.B. Investition in die Entwicklung, was bei einem kleinen Unternehmen ganz schnell in den Ruin fuehren kann, sollte es nicht am Markt fruchten. Wenn du das verbocken nennen willst - ich nenne es good will!
Ich denke man sollte dies auf keinen Fall schwarz/weiss sehen!
Desweiteren bleibt noch zu sagen, dass China das Land der Piraterie ist. Produktpiraterie ist hier hoch in Mode. Man findet hier ueberall kopierte Waren. Auslaendische Investoren bringen deshalb nur aeltere Technologien nach China, um zu vermeiden, dass die neuen high-potential Produkte gleich kopiert und natuerlich zu einem viiiieeel (wir reden von einem drittel) geringeren Preis angeboten werden kann. Daran gehen hier auch viele auslaendische Investoren krachen - und auch die koennen oft nichts dafuer.
Dieser Beitrag wurde von sparklet: 28 May 2004, 06:49 bearbeitet
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 28 May 2004, 02:52
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2. Schein  
Punkte: 62
seit: 06.04.2004
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ich sag nur w.z.b.w. ... man darf auch nich alles glauben was man über 10 ecken hört...
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"Wer hohe Türme bauen will, muss lange beim Fundament verweilen!"
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