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Hochschulrektoren für Studiengebühren
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 09 Jun 2004, 21:04
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rationaler Idealist       
Punkte: 1233
seit: 01.10.2003
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QUOTE | Studenten sollen bezahlen
Berlin (dpa) - Die Hochschulrektoren haben sich mit großer Mehrheit für die Einführung von allgemeinen Studiengebühren ausgesprochen. 500 Euro sollen künftig pro Student und Semester in einer «weichen Startphase» des Modells erhoben werden - später dann auch höhere Beiträge. Bedingung für die Einführung solcher Gebühren sei, dass das Geld vollständig für eine bessere Lehre an den Hochschulen eingesetzt werden kann, berichtete der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Peter Gaehtgens, am Mittwoch in Berlin.
Bafög-Empfänger wollen die Rektoren von den Gebühren solange befreien, bis der Staat mit einem Stipendien- oder Kreditsystem einen sozialen Ausgleich geschaffen habe. Angesichts der hohen Ausgaben von Normal-Studenten für Autos und Handys seien 500 Euro pro Semester ein Betrag, der durchaus zu verkraften sei, sagte Gaehtgens.
Nach den Vorstellungen der Rektoren soll langfristig jede Hochschule über die Höhe der Gebühren selbst entscheiden können. Auch Differenzierungen zwischen einzelnen Fächern sollen möglich sein, etwa höhere Gebühren für Zahnmedizin und niedrigere für Theologie, erläuterte Gaehtgens.
In ihrem Beschluss vermeiden die Rektoren das Wort «Gebühren» und sprechen stattdessen von «Studienbeiträgen». Nur dadurch werde es möglich sein, «die Qualität des Lehrangebotes langfristig zu sichern». Gaehtgens erwartet durch den eigenen Geldbeitrag der Studenten ein «anderes Studienverhalten», aber auch «mehr Engagement der Lehrenden».
Die Einführung von allgemeinen Studiengebühren war unter den Hochschulrektoren über viele Jahre hinweg heftig umstritten. Nach Angaben von Gaehtgens hatten am Vortag bei der Sitzung des HRK- Plenums in Bonn 70 Rektoren für das Gebührenmodell votiert - bei 12 Nein-Stimmen und 8 Enthaltungen. In der HRK haben 120 Rektoren und Hochschulpräsidenten Stimmrecht.
Zuletzt hatte die Rektorenkonferenz 1996 ein fertiges Gebühren- Konzept überraschend wieder zurückgezogen, nachdem eine interne Einsparliste der Länder-Finanzministerkonferenz bekannt geworden war. Die Finanzminister hatten damals vorgeschlagen, durch Erhebung von Studiengebühren vier Milliarden Mark (2,04 Milliarden Euro) bei den staatlichen Hochschul-Zuwendungen einzusparen. |
Quelle: http://www.pro-physik.deDie Dastellung von der HRK: QUOTE | Bonn, 9. Juni 2004 - HRK/23/04
HRK: Studienbeiträge als Drittmittel für die Lehre ermöglichen Das Plenum der Hochschulrektorenkonferenz fordert für die Hochschulen die Möglichkeit, Studienbeiträge von den Studierenden zu erheben. Nur so werde es möglich sein, die Qualität des Lehrangebots langfristig zu sichern. Dies ist ein Ergebnis des Zusammentreffens vom 8. Juni in Bonn. Das Plenum betonte jedoch mit Nachdruck, die Einführung von Beiträgen der Studierenden entlasse den Staat nicht aus seiner Verantwortung für die Ausbildung der jungen Menschen.
"Der Staat muss die notwendige Grundfinanzierung verlässlich sichern", erläuterte dazu HRK-Präsident Professor Dr. Peter Gaehtgens am 9. Juni vor der Presse in Berlin. "Der Anteil privater Mittel an der Finanzierung der Hochschulen liegt in Deutschland mit etwa sechs Prozent sehr niedrig und resultiert fast ausschließlich aus der Einwerbung privater Drittmittel für die Forschung", so Gaehtgens weiter. "Eine Aufstockung dieses Anteils scheint angemessen. Im Bereich der Finanzierung der Forschung ist es möglich, auf die rückläufige staatliche Grundfinanzierung durch Einwerbung von Drittmitteln zu reagieren. Eine entsprechende Möglichkeit muss für die Lehre dringend geschaffen werden. Insofern müssen Studienbeiträge den Charakter von Drittmitteln für die Lehre haben. Studienbeiträge können aber die Hochschulen nicht sanieren. Selbst in den USA decken die Studiengebühren nur 20 Prozent des Finanzbedarfs der Hochschulen."
Als Bedingung für die Erhebung von Studienbeiträgen muss nach Überzeugung des HRK-Plenums gelten, dass: 1. der Staat seine Finanzaufwendungen für die Hochschulen nicht im Gegenzug reduziert, 2. die Hochschulen die Einnahmen eigenverantwortlich für die Qualität der Lehre einsetzen können, 3. die einzelne Hochschule selbst entscheiden kann, ob und in welcher Höhe sie Beiträge erhebt, 4. die Studienbeiträge sozial Benachteiligte nicht vom Studium fernhalten werden.
Zur Einführung empfiehlt die HRK eine Eingangsphase mit niedrigen Beiträgen und einer einheitlichen Obergrenze in der Größenordnung von 500 Euro pro Semester. In einer zweiten Phase sollen die Hochschulen die Beiträge innerhalb eines vom Staat festzulegenden Korridors selbstständig, gegebenenfalls auch nach Fächern differenziert, festlegen können. Zu diesem Zeitpunkt muss ein funktionierendes System staatlicher Stipendien oder Kreditsicherung installiert sein.
Die HRK erwartet von einem Beitragssystem eine Reihe positiver Effekte: Der Wettbewerb zwischen den Hochschulen um die Qualität ihres Lehrangebots würde angeregt. Die Studienzeiten würden verkürzt. Die Studierenden würden ihre Studienentscheidungen und -strategien bewusster und verantwortungsvoller treffen und die Bereitschaft der Hochschulen würde angeregt, die Qualität und den Stellenwert der Lehre zu erhöhen.
So soll ein produktiver Wettbewerb um die besten Lehrbedingungen entstehen, der insgesamt zu einer breiten Verbesserung der Ausbildungsbedingungen und zu einem höheren Stellenwert der Lehre an den Hochschulen führt.
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http://www.hrk.de/de/presse/95_1701.phpWarum die Überschrift nicht "Hochschulrektoren für Studiengebührenmöglichkeit" heißt? Ganz einfach: Die Hochschulrektoren haben das beschlossen, um es an ihrer eigenen Uni anleiern zu können.
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Was haben ein Mann und ein Gebrauchtwagen gemeinsam? Beide sind leicht zu kriegen, billig und unzuverlässig.
Zu fällen einen schönen Baum Braucht's eine halbe Stunde kaum. Zu wachsen, bis man ihn bewundert, Braucht er, bedenk es, ein Jahrhundert
Früher morgens wach ich auf - 16 Uhr 10, die ganze Welt scheint sich um mich zu drehen. Nur im Magen fühle ich mich nicht so recht, eins von den 30 Bierchen gestern war wohl schlecht.
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Antworten
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 10 Jun 2004, 21:35
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old 's cool!         
Punkte: 9493
seit: 12.07.2003
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so Chris, dann werd ich mal wieder: du willst wissen wo man ein auto braucht? ganz einfach: man studiert entweder nicht in dresden, sondern beispielsweise in görlitz, zittau, plauen, freiberg mittweida usw. und wohnt da um die ecke, oder man sagt sich halt, ob mir meine eltern das geld für's essen geben, oder ob sie essen für mich mitkaufen ist rille, nur wenn ich für die öffentlichen einfach 'ne stunde länger brauche ist das kein argument mit denen an die uni zu kommen, denn zeit ist geld! andererseits kannst du ja mal das studentenwerk fragen, warum sie so einen horrenden quadratmeterpreis haben, bei dem es sich immer noch lohnt jeden tag mit dem auto nach hause zu fahren! als nächstes hab ich nicht gesagt, dass man als student in der landwirtschaft arbeiten soll, sondern ich habe nur die verdienstmöglichkeit verglichen (und bei 900 euro netto hat man vermutlich auch nicht mehr als 1200 euro brutto!). mich würde mal interessieren was du für vorschläge für ferienjobs hast, wo man sich nicht kaputt macht und wenigstens 10 euro die stunde bekommt, ich glaube das würde die meisten hier interessieren! andererseits ist es zum teil auch so, dass solche stundenlöhne geboten, aber dann nicht gezahlt werden, bzw. nicht für alle studenten genügend jobs vorhanden sind.. ein aufbaustudium ist kein zweitstudium, sondern wie du sagtest eine weiterbildungsmaßnahme! demnach muss ich auch nicht von glück reden, dass ich keine 500 eus dafür blechen muss, denn für ein zweitstudium in sachsen müsste ich das nämlich durchaus! daraus gibt sich außerdem ein sehr interessanter gedanke: angenommen ich würde jetzt unheimlich viel geld in mein studium investieren und wäre danach arbeitslos, weil die branche (wie bei mir) wegbricht. wer zahlt dann meine schulden und macht den schaden - sowohl wirtschaftlich als auch seelisch - wieder gut? zaht mir das dann der rektor, der ohne konzept wieder einmal voreilig nach "semesterbeiträgen" gerufen hat?? ich finde die rektoren sollten dann, um sowas zu verhindern, immer rechtzeitig gewisse fachbreiche schließen - damit kann man auch unheimlich viel geld sparen! zur zeit läuft es so, dass solche brotlosen fächer irgendwann nicht mehr besucht und dann eingestampft werden, die stellen aber, dann therotisch unnötigerweise, erhalten bleiben! eine uni hat immerhin einen bildungsauftrag. QUOTE | Klar, jeder möchte gerne Luxus. Aber brauchst du es? In Deutschland herrscht eh eine Diskrepanz der Einkommen. Soll heißen, dass der Unterschied im Lebensverdienst zwischen einem Studenten der mit 26 anfängt zu arbeiten, und einem Schüler, der mit 16 anfängt zu arbeiten, schon relativ gering ist. Soll heißen, dass es sich aus Geldgründen eigentlich nicht wirklich rentiert zu studieren. Und kommen dann noch so Sachen, wie nachlaufende Studiengebühren hinzu, wird es ganz und gar unlukrativ. |
da wären wir wieder beim thema.. da stimm' ich dir aber voll und ganz zu!! auch dabei sollte man daran denken, dass das erschwerend zu so einem stark finanzbelasteten studium hinzukommt!
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Kleine Aster Ein ersoffener Bierfahrer wurde auf den Tisch gestemmt. * Irgendeiner hatte ihm eine * dunkelhellila Aster * zwischen die Zähne geklemmt. * Als ich von der Brust aus * unter der Haut * mit einem langen Messer * Zunge und Gaumen herausschnitt, * muß ich sie angestoßen haben, denn sie glitt * in das nebenliegende Gehirn. * Ich packte sie ihm in die Brusthöhle * zwischen die Holzwolle, * als man zunähte. * Trinke dich satt in deiner Vase! * Ruhe sanft, * kleine Aster! -Gottfried Benn (1912)-
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