Die Demokratie - sie ist DAS höchste Gut und wir sollten nicht ruhen, bis der ganze Erdkreis "demokratisiert" ist...Länder, die keine demokratische Regierung aufweisen, gelten als rückständig... So zumindest die Sicht der US-Regierung und deren Legitimation für allerlei Interventionen.
Noch bis vor kurzem war es auch bei uns für fast jeden selbstverständlich, dass unsere Demokratie DAS beste politische System schlechthin ist.
Angesichts des derzeitigen Parteiendebakels kommt einmal mehr Nachdenklichkeit auf: Hier ein Kanzler der im Amt bleiben will, obwohl er an der Vertrauensfrage gescheitert ist; dort eine Partei, die viele nicht wegen des Programms ablehnen, sondern wegen einer bestimmten Frau an der Spitze. Dort haben etliche rosarot gewählt, aber mit denen wollen die anderen Parteien nichts zu tun haben..
Wenn nun irgendwie doch eine Regierung gebildet wird - wird man dann behaupten können "das Volk regiert"? (griech: Demokratie = demos - das Volk, kratein - regieren).
Oder regiert überhaupt nur eine "Mehrheit" des Volkes? Ist die "Mehrheit" (die es scheinbar gar nicht geben wird) denn klüger als die "Minderheit" (die nicht regieren darf)?
Unsere demokratische Verfassung ist grundgesetzlich geschützt. Dies bedeutet, die bestehende Demokratie ist so fest mit dem Staat verankert, dass sich ein Kritiker zum Verfassungsfeind macht. Dort hört die Freiheit auf!
Es heißt, man dürfe nichts kritisieren, wenn man keinen besseren Vorschlag machen kann. Stimmt das? Ich glaube nicht.
Dieses Thema wurde bisher bereits in
diesem,
diesem und
diesem Thread diskutiert. Dabei wurden Mißstände begründet und auch über Verbesserungen und Alternativen nachgedacht.
Alle Politikinteressierten sind - mit Rücksicht auf das öffentliche Paradigma - eingeladen, ihre Gedanken dazu mitzuteilen.
Dieser Beitrag wurde von Theo: 19 Sep 2005, 16:23 bearbeitet