
try to live while god says no         
Punkte: 3321
seit: 14.10.2003
|
@aurora: 1. nö ich seh das nich als Beispiele für platonische Liebe - vielleicht hättich das etwas deutlicher schreiben sollen: ich denke, dass Freundschaft und Liebe zwei Sorten von Bezeichnungen für Beziehungsformen sind, die aber nahtlos ineinander übergehen und insofern sind diese Beispiele Beispiele für Freundschaften, die mehr als Freundschaft, aber weniger als Liebesbezihung im klassischen Sinne sind. 2. mit dem, was Du (bzw. was ihr) da über offene Beziehungen sagt, is zwar richtig, aber ihr vergesst da einen winzigen Apsekt, der so eine Beziehungsform sinnvoll macht: Wenn man es miteinander auf die klassische Art von Beziehung versucht hat, es aber nicht hingehauen hat, weil sich beide eingeengt fühlen und anfangen, sich anzukacken, dann isses doch einfacher, wenn man sagt "Wir passen nicht zusammen und wir sehen das ein". Wenn man sich dann aber trotzdem so gut versteht, dass man einfach in dieser Form mit einander zu tun haben will, auch wenn es nicht geht, dann kann man das mit einer offenen Beziehung schon deshalb lösen, weil man sich nicht einengt - deswegen heisst das doch auch offenen Beziehung. Klar ist das ne ziemlich zerbrechliche Sache auf der einen Seite und äußerst kompliziert, aber man könnte auch sagen, dass es eine Erfahrung ist, die einen zwingt, mit diesem Schmerz von alleingelassen zu werden, fertig zu werden. Mit meiner Ex-Freundin hatte ich so eine Beziehung über zwei Jahre und es war so ziemlich die beste Zeit in meinem Leben. Ihr könnt das vielleicht nicht nachvollziehn, aber mir gefallen eben depressive, etwas dunkle und vor allem Alternative Gestalten ganz gut und ich komm auch ganz gut damit klar. Es gefällt mir einfach, Grenzerfahrungen zu machen, auch wenn das dazu führt, dass mir immer wieder wehgetan wird, aber ich bin eben in meinem eigenen Leben gerne nett und baue solche kaputten Persönlichkeiten auf - ich lebe einfach von diesem ganzen kaputten, denn der Phönix erhebt sich immer nur aus seiner Asche und ich sach immer "Du musst schon durch den tiefsten Morast von Scheisse gewandert sein, um zu erkennen, wie geil das Leben eigentlich ist" und ich wander auch weiter mit anderen durch diese Scheisse, habe intensivere Freundschaften mit diesen Menschen bei diesem Wandern und trink mir gerne mit denen n Tee und laber mit denen über Gott, die Welt und ihre Probleme. Wenn ihr die ganze Scheisse nicht aushaltet oder ihr ausm Weg geht und immer nur das Schöne wollt, ist so ne offene Beziehung eben nichts für euch. Eine offene Beziehung ist ein Risiko, das aus Freiheitsgefühl durch offene Freundschaft und den Gefühlen von wahrer Liebe besteht. Es hat nichts von dem Cliché: ein Sack mit zweifelhaftem Inhalt, wo jeder das gibt, was er will und nicht diese ganzen Verpflichtungen bestehen. Schwer zu sagen, aber ein freier Mensch ist bereitwilliger, sich zu öffnen als ein Mensch, der Verpflichtungen eingeht.
@Zappelfry: (vielleicht sollte ich das nicht schreiben, hehehe) ...nich, dass ich damit angeben will, aber ich hab noch nich so viele getroffen, die sich Sperma unterm Mikroskop angesehn haben (muss aber wohl geben wegen der Bilder in den Bio-Büchern) - es gibt auch nich viele, die wissen, was eine Prostata is, wer eine hat, wozu sie da is, was man damit machen kann, wie man sie findet und was passiert, wenn man sie berührt - die Erzählung über die Prostata führte dazu, dass ich im letzten Semester zwei oder drei Studenten gegen meinen eigenen Glauben über die Ansichten der Menschheit dazu brachte, dass sie gleiche Erfahrung machen wollten, nachdem ich ihnen das im public chat eines Wohnheim-Servers erzählt hatte - das hatte andererseits auch den Effekt, dass gewisse Subjekte in meinem Bekanntenkreis weiteren Bekannten davon erzählt haben und dass ich in gewisser Weise als der, der sich n Finger in den Arsch gesteckt hat, verschrien bin (haha- wasn Witz) - andererseits hat es mich damals dazu gebracht, zu verstehen, warum der Vordermann beim Schwulensex auch einen Organsmus kriegen kann und andere brachte es scheinbar dazu, die Krankenschwesterszene in Road Trip aus einer anderen Perspektive zu betrachten - und das alles nur, weil ich damals das Sex-Lexikon für sehr interessant hielt.
@mibi: ich denke, man definiert offene Liebe eher als eine Form von Zuneigung - es ist die Form von Liebe für den Charakter eines anderen. Überhaupt: warum versteht ihr das alle nicht? Da wird einem als Mann dauernd Triebhaftigkeit vorgeworfen und dann isses von keiner Frau verständlich, wenn man mal einen liebt, ohne gleich mit ihm rumzumachen.
Dieser Beitrag wurde von Luzifer: 16 Jun 2004, 13:05 bearbeitet
|