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>Bewerbung für Immatrikulation Was sollte man dazu wissen?

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post 04 Jul 2004, 23:29
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rationaler Idealist
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Punkte: 1233
seit: 01.10.2003

Wer von euch hat sich jemals für ein Human- bzw. Zahnmedizinstudium in Dresden beworben, egal ob erfolgreich oder nicht?

Meine Fragen:
1. Wie sind die Quoten (1,6 bzw. 2,0, oder)?
2. Was wird im persönlichen Auswahlgespräch gefragt? ("Do oder don't")
3. Was könnt ihr sonst noch zu den Studienabläufen erzählen (beide, weil in meinem Umfeld sich manche für den einen und manche für den anderen bewerben).

Danke


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Was haben ein Mann und ein Gebrauchtwagen gemeinsam?
Beide sind leicht zu kriegen, billig und unzuverlässig.

Zu fällen einen schönen Baum
Braucht's eine halbe Stunde kaum.
Zu wachsen, bis man ihn bewundert,
Braucht er, bedenk es, ein Jahrhundert

Früher morgens wach ich auf - 16 Uhr 10,
die ganze Welt scheint sich um mich zu drehen.
Nur im Magen fühle ich mich nicht so recht,
eins von den 30 Bierchen gestern war wohl schlecht.
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netguru
post 09 Sep 2004, 17:16
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ich würde es mit Medizin bleiben lassen und lieber was Machbares wie Maschinenbau (www.gothicchess.org) studieren, wo man wenigstens abundzu sieben Stunden Schlaf hat, war nur ein scherz, so wild ist es wirklich nicht. So ein voll lateinisch beschriftetes Bild von einem Schädel kann einen schon schocken, und es ist nur eines von Hunderten, aber jede Fremdsprache besitzt mehr Datenmaterial und das Denken mit zig Schlupfvariablen, davon bleibt man auch verschont. Die medizinische Welt ist recht statisch und es gibt klare Grenzen, wo sie aufhört. Und wenn Du anderer nur einen Monat dabei warst, kann ich mich auch einmischen. Für Medizin muß man ganz bestimmt kein freizeitloses Genie sein und die Chancen sind derzeit ganz gut, was sich natürlich recht rapide ändern kann, wenn die FDP größte Partei wird oder auch so, besonders in attraktiven Städten. Akademiker zieht es selten auf´s Land, aber da werden trotzdem Ärzte gebraucht. Sie schauen sich Leute an, checken was mit denen los ist, und machen dann was mit denen.
Fleiß und Interesse schadet nicht, die meisten haben beides sogar, vielleicht war eines davon Dein Problem. Man hat viel Verantwortung, aber die intellektuelle Herausforderung ist doch wirklich trotz einiger Stofffülle sehr überschaubar, ich habe schon eine Humangenetikklausur geschrieben. Mir fehlten ganze vier Punkte zum Bestehen, obwohl ich weder wußte um was es genau geht, noch viel mit den meisten Fremdwörtern anfangen konnte, die Kreuzeln einfach nur den ganzen Tag, man muß nur 50% kurzfristig beherrschen oder erraten, sie lernen Fremdwörter und machen Famulaturen und schreiben als Student schon im dritten Semester an einer sogenannten Promotion. Die Profs sind überwiegend sehr wohlwollend. Da der Mensch in seiner Funktionsweise sich weniger ändert als andere Dinge in der Welt, unterscheiden sich die Arbeiten etwa so von einander wie zwei Fußbälle von adidas, nein, aber die Arbeiten werden auch angenommen wenn sie nach den maßstäben an anderen fakultäten das Werk von unwissenschaftlichen Proleten sind, ich habe schon viele solcher Studien gelesen und ihre Erkenntnisse, das tut oft weh beim Lesen.
Ich habe noch nie gehört, daß jemand mit 30 anfängt Physik, Jura, informatik zu studieren, oder das Studium geschafft hat, obwohl er bei Bemühung eine Abiabschlußnote von 3,5 hatte. In Medizin ist das fast schon normal, obwohl es auch viele sehr Schlaue darunter gibt, die sich eben berufen fühlen uns zu retten. Gentechniker finde ich irgendwie cooler als Notärzte, bei letzterem fühle ich mich gut aufgehoben, wenn der psychisch klar in der Birne ist und nicht zu viel nachdenkt über mich. Die mittelalterlich hierachielastige Organsiation, das Abhängigsein von Zwangsbeiträgen diverser Kassen und die Tatsache, daß gute Ärzte am Schluß die Dummen sind, würden mich wahnsinnig machen, weswegen ich den Beruf sehr bewundere. Man verdient soviel wie ein Englischlehrer am Gymnasium mit ein paar mickrigen Zuschlägen die man sich redlich und sehr mühsam verdient hat, freiberuflich in beliebten Disziplinen noch weniger, am ehesten mit alten Leuten die man fließbandmäßig und gewissenlos abfertigt, da kann das Helfersyndrom schnell nachlassen, bestimmt kein einfacher oder abwechslungsreicher Beruf, trotzdem anspruchsvoll, wenn man seinen Idealen treu bleiben will.

Zum Thema. Bundesweit meist so 1,8 oder 6 Semester Wartezeit, 1-2 (Bundeswehr) sind aber auch ausreichend, wenn man im Gespräch punkten kann; man kommt dann aber meist irgendwohin, wo gerade platz ist, Stadt ist Glücksache. Dresden hat mit den härtesten NC überhaupt. Überbrückung kann auch eine Saniausbildung oder dergleichen sein, muß man sowieso machen. Erzähl einfach, daß du das schon immer machen wolltest, Dich der Körper interessiert, wie das alles funktioniert, Du Dir das zutraust, dann freut er sich. Ich glaube nicht, daß das Auswahlgespräch wirklich so wichtig ist, ist wohl mehr so ein Ritual, es steht vorher fest, ob sie noch einen brauchen können oder Du weiter warten mußt. Abinote und LK Bio sind bestimmt das heimliche Kriterium.

Ich war immer so stolz auf mein Abi 1,3 (1,2 hätte ich aber nicht haben wollen, die endprüfung wurde hoch gewichtet, ich war sonst immer viel schlechter), und dann kamen per Wartezeit irgendwelche dicken Hausfrauen mit Kind (Kind mit in Uni, inklusive Spielzeugsammlung), nach zwei Wochen waren sie wieder weg. So jemand würde ich aus Erfahrung nicht annehmen, egal, was er erzählt, man muß ja auswählen, kann kein Organsationstalent sein, aber verschlechtert die Bewerber-Quote, die schlimmer aussieht als sie wirklich ist.

Dieser Beitrag wurde von netguru: 09 Sep 2004, 18:31 bearbeitet
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