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Schreiben wie in alten Zeiten zurück zur alten Rectschreibung?
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 08 Aug 2004, 10:23
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seit: 27.05.2003
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QUOTE | Schreiben wie in alten Zeiten Springer-Verlag und Spiegel wollen zur alten Rechtschreibung zurückkehren / Neuer Streit über Reform / Verlage fürchten Verluste
BERLIN, 6. August. Mehrere deutsche Großverlage haben mit ihrer Ankündigung, zur alten Rechtschreibung zurückzukehren, eine heftige Debatte ausgelöst. Die Reaktionen der Politiker reichten von erfreuter Zustimmung bis zu entschiedener Ablehnung des gemeinsamen Vorstoßes von Springer-Verlag und Spiegel.
Grund für die Entscheidung sei die zunehmende Verunsicherung sowie die mangelnde Akzeptanz des neuen Regelwerks, erklärten die Verlage. Deswegen würden alle Publikationen beider Häuser, die nach eigenen Angaben rund 60 Prozent der Bevölkerung erreichen, so schnell wie möglich wieder zu den alten Regeln zurückkehren. Bei Springer erscheint mit Bild die größte deutsche Tageszeitung, die täglich von zwölf Millionen Menschen gelesen wird. Auch die Süddeutsche Zeitung kündigte an, im Grundsatz wieder die alte Rechtschreibung anwenden zu wollen. Springer und der Spiegel appellierten an andere Verlage und die deutschsprachigen Nachrichtenagenturen, sich ihrem Schritt anzuschließen. Zahlreiche große Zeitungen und Magazine lehnten die Initiative jedoch ab, darunter Stern, Focus und die Frankfurter Rundschau. Auch die Berliner Zeitung bleibt wie der Tagesspiegel bei der neuen Rechtschreibung.
Pro und Contra
Während die Ministerpräsidenten von Niedersachsen und des Saarlandes, Christian Wulff und Peter Müller (beide CDU) den Vorstoß der Verlage begrüßten, lehnte der christdemokratische Regierungschef Thüringens, Dieter Althaus, ihn klar ab: "Ich bin gegen eine Reform der Reform", sagte er der Berliner Zeitung. Der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber sagte im ZDF, ein Teil der Regeln werde wieder geändert werden müssen.
Die Präsidentin der Kultusminister-Konferenz, Doris Ahnen (SPD), kritisierte die Entscheidung der Verlage. Die Reform habe dazu beigetragen, die Zahl der Regeln zu vermindern und so den Schülern das Erlernen der Rechtschreibung zu erleichtern, sagte die rheinland-pfälzische Bildungsministerin.
Der brandenburgische Bildungsminister Steffen Reiche (SPD) sprach sich ebenfalls für die Beibehaltung der neuen Regeln aus. "Für die nachfolgende Generation bringt die Rechtschreibreform wesentliche Vereinfachungen. Das zeigt sich bereits heute in den Grundschulen", sagte er der Berliner Zeitung. Die Rechtschreibreform habe viele Ausnahmeregelungen sinnvollerweise aufgegeben. "Eine Abkehr wäre auch ein finanzielles Problem", so Reiche: "Viele Schulbücher sind neu gedruckt und gekauft worden." Berlins Kultursenator Thomas Flierl (PDS) sagte, er sei immer für eine vorsichtige Revision gewesen, um die hässlichsten Fehler auszumerzen. Wenn viele Zeitungen nun zur alten Form zurückkehrten, müsse die Politik reagieren. Bildungssenator Klaus Böger (SPD) sagte, in den Berliner Schulen werde sich am Prinzip der neuen Rechtschreibung nichts ändern. |
Quelle: berlinerzeitung.deklarer fall für sommerloch oder ernstzunehmender vorschlag?
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