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Sachsen lehnt Einführung von Studiengebühren ab?
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 09 Aug 2004, 10:21
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Punkte: 7060
seit: 01.10.2003
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QUOTE | Sachsen lehnt Einführung von Studiengebühren ab?
Werter Herr Staatsminister Dr. Ing. Matthias Rößler,
entweder ist Ihnen ihr Urlaub sehr gut bekommen und Sie haben sich neuen geistigen Mut für Ihren Job geholt oder bei Ihnen ist ein erfreulicher Sinneswandel eingetreten. Noch im Februar äußerten Sie sich in der Leipziger Volkszeitung und der Sächsischen Zeitung und auch bei anderen diversen Veranstaltungen (wir empfehlen einen Blick auf www.smwk.de, Suchwort: Studiengebühren), dass in Sachsen bereits detailliert über die Einführung von Studiengebühren nachgedacht wird und dies voraussichtlich bis 2010 geschehen wird. Selbst Ihr Chef, Ministerpräsident Herr Prof. Georg Milbradt, äußerte sich dahingehend, dass es ohne Studiengebühren nicht mehr geht in Sachsen.
Wir als StudentInnenRat der Universität Leipzig sind froh über Ihre heute erfolgte Aussage, die Einführung von Studiengebühren sei „derzeit kein Thema und auch nicht in Planung“.
Nur stört uns das kleine Wort „derzeit ...“.
Wie jeder weiß, sind in diesem Herbst Landtagswahlen, deshalb die Frage: Wollen Sie uns bis dahin nur ruhig halten und im Frieden schwelgen lassen? Denn wie jeder lesen konnte, sind der CDU so einige Stimmen abhanden gekommen und es könnten sicher noch mehr werden, wenn man jetzt von Seiten der Staatsregierung eine Einführung von Studiengebühren offen debattieren würde.
Deshalb bevorzugen wir es, wenn aus dem Wörtchen „derzeit...“ ein „niemals...“ werden würde. Dies wäre für die übergroße Mehrheit der Bevölkerung, ob nun StudentInnen oder deren Eltern, von Vorteil. Und vielleicht wirkt sich auch diese kleine Wortspielerei auf ihren Wahlerfolg oder Misserfolg aus. Man weiß ja nie.
Wir, der StudentInnenRat der Universität Leipzig, fordern Sie auf, ENDGÜLTIG Abstand von der Einführung von Studiengebühren zu nehmen und hoffen, Sie lassen sich nicht von einem möglichen Wahlerfolg im Herbst umstimmen.
Bei der Einführung von Studiengebühren, werden Sie von uns mehr Zuwendung erhalten, als Ihnen lieb ist. Und nicht nur von uns aus Leipzig: Sie werden es bemerken, wenn 100.000 sächsische Studierende dann an ihre Türe klopfen. Aber vor allem wollen wir ja nicht, dass Sie irgendwann auf Krücken laufen müssen, denn wie heißt es so schön: „Lügen haben kurze Beine“.
Mit freundlichen Grüßen
StudentInnenRat der Universität Leipzig
i.V.
Tim Tepper Andreas Fest Sprecher StuRa Uni Leipzig Sprecher StuRa Uni Leipzig |
Quelle: www.stura.uni-leipzig.de
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Antworten
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 09 Aug 2004, 20:09
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old 's cool!         
Punkte: 9493
seit: 12.07.2003
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da hast du ja recht, nur glaubst du allen ernstes, dass dieser brief außer gelächter im büro von Rößler noch etwas ausrichtet? es geht bei meinen posts nicht darum, um die im brief beschriebenen sachen nicht zu kämpfen, sondern es geht um die art und weise wie sich diese studentenvertreter immer wieder äußern. mit aussagen dieser art macht man sich vielleicht zum gespött, aber wird nicht das erreichen wofür man versucht zu kämpfen.
um das noch mal zu verdeutlichen: bei der demo in leipzig letzten jahres ging es eigentlich um die massiven einsparungen im bildungssystem und das einführen von studiengebühren, zumindest sind deshalb der größte teil der menschen dort angereist. der sprecher, der da anscheindend den hut aufhatte sprach allerdings auch vom arbeitslosenproblem, von den schulden der 3. welt usw. - alles sachen die genauso wenig für freude sorgen, aber eben nicht thema dieser demo waren. dann spricht eben dieser sprecher für 10.000e menschen diese probleme alle auf einmal an, und was interpretiert die gegenseite daraus? erstens sind das viele verschiedene probleme, von denen die meisten nicht mal unbedingt direkt auf die brd zurückzuführen sind, zweitens spricht da ja so ein "ich bin gegen alles was schlecht ist" mensch und drittens ist es einfach utopisch alle misstände auf einmal zu beseitigen, also was soll bitte sowas? ich bin bei dieser aktion meiner stimme beraubt wurden, die ich mit etwas mehr planung und einem vernünftigen konzept auf veranstalterseite gezielt einsetzen hätte können. das ist doch auch das, was ich immer wieder bei solchen aktionen bemängele. wenn man die massen ansprechen will, dann muss man sie erst einmal erreichen, und das funktioniert nicht, wenn man eine woche vorher langsam mal anfängt auf die probleme hinzuweisen und eine demonstration ankündigt.
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Kleine Aster Ein ersoffener Bierfahrer wurde auf den Tisch gestemmt. * Irgendeiner hatte ihm eine * dunkelhellila Aster * zwischen die Zähne geklemmt. * Als ich von der Brust aus * unter der Haut * mit einem langen Messer * Zunge und Gaumen herausschnitt, * muß ich sie angestoßen haben, denn sie glitt * in das nebenliegende Gehirn. * Ich packte sie ihm in die Brusthöhle * zwischen die Holzwolle, * als man zunähte. * Trinke dich satt in deiner Vase! * Ruhe sanft, * kleine Aster! -Gottfried Benn (1912)-
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