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>Umfrage: Lieblingssender wer wohl gewinnt

Bei welchem Sender bleibt ihr am liebsten hängen?
RTL 2 ** 4.00%
ProSieben 14 ** 28.00%
Sat1 0 ** 0.00%
ARD (+3. Programme) 6 ** 12.00%
ZDF 0 ** 0.00%
RTLII 0 ** 0.00%
VOX 3 ** 6.00%
KABEL1 2 ** 4.00%
arte/3sat/phoenix 13 ** 26.00%
sonstige 10 ** 20.00%
Totale Stimmen: 50
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post 08 Nov 2004, 13:37

1. Schein
*

Punkte: 30
seit: 01.10.2003

Die Meinungen über Qualität der Fernsehsender geht ja bekanntlichermaßen weit auseinander, gerade zwischen den Zuschauern von ProSieben und RTL scheinen ja manchmal Welten zu liegen. (Lange & aufregende Diskussionen gabs da schon)
Als RTL-Freund bin ich auch nich sonderlich begeistert vom C-Promi-Dschungel, aber ProSieben und Raab mit der 20. Wokmeisterschaft will ich auch nich sehen, ihr wisst schon was ich meine. Was ich auch noch gerne schaue is arte weil die sich doch noch einiges trauen können, aber halt manchmal sehr gekonnt am Zuschauerinteresse vorbei blink.gif
Würd da gerne mal Eure Meinungen hören.


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post 09 Nov 2004, 03:14
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3. Schein
***

Punkte: 230
seit: 12.02.2004

16.9.2004

Haim Saban, die Medien und Israel dev.gif

Von Ludwig Watzal


Was haben Haim Saban, Michel Friedman und Michael Wolffsohn gemeinsam? Allen drei liegt Israels Zukunft am Herzen. Saban ist aus diesem Trio der Mächtigste und Einflussreichste, die beiden Letzteren haben sich durch eigenes Verschulden ins Abseits manövriert. Saban gab kürzlich der "New York Times" ein Interview, das für große Aufmerksamkeit sorgte. Darin ließ er durchblicken, welche Motive ihn beim Kauf von der ProSiebenSat 1Media AG von Leo Kirch geleitet haben. Die deutsche Regierung hätte sein Anliegen nicht aus historischen, sondern wirtschaftlichen Gründen unterstützt.

Der israelisch-amerikanischer Medien-Taycoon wurde beim Besuch des Konzentrationslagers Dachau vom erfolgreichen Kaufabschluss übers Handy informiert. Eine Hollywood reife Szene. Ob dies geschmackvoll war, sei dahingestellt. Es zeigt jedoch, das Saban keinerlei moralische Skrupel hat, Geschäfte mit dem ehemaligen "Tätervolk" zu machen. Trotz der historischen Ereignisse, solle man sich nicht abhalten lassen, nach vorne zu gehen, so Saban. Ihm ist bewusst, das Europa und Deutschland in Zukunft immer wichtiger für Israel werden.

Kritisiert der amerikanische Politikwissenschaftler Norman Finkelstein nicht zu Recht, dass die Holocaust-Erinnerung für politische Ziele instrumentalisiert werde, um z. B. die israelische Okkupationspolitik und die damit einhergehenden Ungerechtigkeiten gegenüber den Palästinensern zu rechtfertigen? Die Eskapaden der so genannten Holocaust-Industrie sind jedenfalls ziemlich bizarr und eine Beleidigung für die Opfer der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik. Die Aktionen Sabans haben aber nichts mit Verschwörungsdenken zu tun, sondern sie sind ein Beleg dafür, wie symbiotisch das Verhältnis von Macht und Geld ist.

Sabans politisches Anliegen ist, eine möglichst große Kontrolle über die Medien zu erlangen. Dass sich der Hollywood-Mogul nicht nur aus finanziellen Erwägungen in Deutschland engagiert hat, sondern das Land als Basis für etwas größeres ansieht, hat Peter Chernin, Präsident und Leiter der News Corporation, deutlich gemacht. Saban beabsichtige auch, die Jerusalem Post zu kaufen, wenn der Preis stimme. Kürzlich hat er die britische BBC für ihre pro-arabische Haltung kritisiert und sein Interesse am Kauf von ITV, der größten privaten Fernsehanstalt, signalisiert. Erfreulich an Sabans Engagement ist, dass es in Deutschland erfolgt, machen doch sonst andere US-Unternehmen um das Land einen großen Bogen.

Saban ist nicht nur ein Medien-Taycoon, sondern zählt auch viele prominente Politiker zu seinen Freunden. Ariel Sharon gehört ebenso dazu wie Bill Clinton oder John Kerry, der demokratische Herausforderer von George W. Bush. Saban bezeichnet sich selber als einen "Ein-Themen-Mann", und sein Thema ist Israel. Sein Image will er verbessern. Er telefoniere regelmäßig über Stunden mit Sharon. Verrät nicht Sabans Zuneigung zu Sharon viel über seine politische Einstellung? Steht der israelische Ministerpräsident nicht für die extreme Richtung des Zionismus und eine brutale Besatzungspolitik?

Israel hat weltweit ein riesiges Imageproblem - ausgenommen in den USA. In Europa betrachten 59 Prozent der Befragten das Land als die größte Gefahr für den Weltfrieden. Ähnlich verheerend ist die Meinung über Sharon. Diese Haltung zu korrigieren, dürfte gewiss ein zentrales Anliegen für Sabans Medienimperium sein. Wie die Kolleginnen und Kollegen damit umgehen werden, bleibt abzuwarten.

Michel Friedman hatte sich auch schon einmal als Image-Polierer Sharons betätigt. In einem Fernsehinterview spielte der ansonsten als Inquisitor agierende Moderator den handzahmen Stichwortgeber, wo kritisches Fragen und Insistieren angebracht gewesen wäre. Friedman wurde damals dafür zu Recht heftig geschollten. Auch Michael Wolffsohn hat bis zu seiner unachtsamen Interview-Äußerung über die Rechtmäßigkeit der Folter und dem dann folgenden verunglückten "J'accuse!"-Artikel perfekt auf der Klaviatur der Medien gespielt. In diesem FAZ-Beitrag lancierte er einen Generalangriff gegen die gesamte politische Elite des Landes - ausgenommen die Unionsparteien -, was seiner Medienpräsenz geschadet hat.

Vielleicht signalisiert das Engagement Sabans der deutschen politischen Elite, wie gelassen und unaufgeregt mit Geschichte umgegangen werden kann. Diese Coolness wünschte man sich, wenn auf Deutschland die nächste Vergangenheitsbewältigungsdebatte zukommt.




Ludwig Watzal, Jahrgang 1950, zählt zu den profilierstesten deutschen Nahost-Experten. Er studierte Politische Wissenschaften in Berlin, internationale Beziehungen in Philadelphia, Philosophie in München und katholische Theologie in Würzburg. Watzal arbeitet als Journalist in Bonn und als freier Journalist für Fernsehen und Rundfunk sowie als Lehrbeauftragter an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn. Zuletzt erschienen von ihm die Bücher "Friedensfeinde. Der Konflikt zwischen Israel und Palästina in Geschichte und Gegenwart", "Peace Enemies" und "Feinde des Friedens".

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