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>Zensur im Theater?

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post 10 Nov 2004, 09:33
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Straight Esh
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Punkte: 14030
seit: 01.10.2003

QUOTE
Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Dresdner „Weber“

Leipzig/Dresden. Die Inszenierung des Gerhart-Hauptmann-Stücks „Die Weber“ am Dresdner Staatsschauspiel hat ein juristisches Nachspiel. Mehrere Textstellen sind Auslöser für Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zum Tatbestand der Volksverhetzung. Die Freiheit der Kunst sei nicht grenzenlos, sagte Staatsanwalt Andreas Feron. Aber es müsse klargestellt sein, dass ein konkret abgrenzbarer Teil der Bevölkerung angegriffen werde.

Im Stück heiße es: „Anhänger großer Parteien werden interniert und mit Peitschen Folter zur Arbeit getrieben, straffällige Personen werden härter bestraft, Ausweisung nach Sibirien oder Verbrennung in Öfen.“ Der Intendant des Dresdner Staatsschauspiels, Holk Freytag, wies den Vorwurf von sich, mit dem Stück nationalsozialistisches Gedankengut zu verbreiten. „Die betreffenden Textstellen sind natürlich furchtbar. Wir zeigen aber nur, wie die Stimmung in diesem Land ist“, sagte er. „Wer die Inszenierung sieht, kann die Meinung des Theaters eindeutig rauslesen.“ (ddp/SZ)

© SZ-Online vom 10.11.2004

Hat sich schon jemand dieses Skandalstück angeschaut? Kann das jemand bestätigen oder verneinen, wie das dargestellt wird?


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bonum agere et bonum edere,
sol delectans et matrona delectans

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post 17 Nov 2004, 01:21
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3. Schein
***

Punkte: 314
seit: 01.10.2003

und es geht weiter...
QUOTE
"DIE WEBER" IN DRESDEN

Sabine Christiansen will Einstweilige Verfügung erwirken

Sabine Christiansen will eine Einstweilige Verfügung gegen die Dresdner Inszenierung des Theaterstücks "Die Weber" erwirken. In einer Textpassage des Stückes werde zum Mord an der TV-Journalistin aufgerufen. Auch die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die umstrittene Aufführung.

TV-Talkmasterin Sabine Christiansen: "Die Grenzen sind klar überschritten"
Berlin - "Wen ich sehr schnell erschießen würde, das wäre Sabine Christiansen", heißt es in einer der Textpassagen in der Inszenierung des Gerhart-Hauptmann-Stückes "Die Weber" am Dresdner Staatsschauspiel. Ein Satz, der bei der TV-Journalistin für Empörung sorgte: "Sabine Christiansen ist Unicef-Botschafterin und steht für Toleranz, Verständigung und Humanität. Natürlich ist sie von so einem Satz erschüttert", erklärte ihr Sprecher Frank Jungbluth gegenüber SPIEGEL ONLINE. Seit Freitag habe sich die ARD-Talkerin mit dem Staatsschauspiel um eine außergerichtliche Einigung bemüht. Doch Regisseur Volker Lösch beließ die Passage in seiner Inszenierung.

Auch die letzte Frist, bei der Christiansen eine Unterlassung eingefordert hatte, hätten die Dresdener heute verstreichen lassen. "Jetzt werden wir versuchen, beim Landgericht Dresden eine Einstweilige Verfügung zu erwirken", so Jungbluth. "Denn die Grenzen sind ganz klar überschritten." Bei den beiden letzten Aufführungen der Inszenierung des Gerhart-Hauptmann-Stücks, am 25. November und 29. Dezember, soll der Satz dann nicht mehr fallen.

Christiansen selbst ließ in einer offiziellen Stellungnahme verlauten, dass ein Aufruf zum Mord nichts mehr mit der Freiheit der Kunst zu tun habe. "Das ist Gedankengut von Hasspredigern und Extremisten."

Volker Lösch hat mit seiner "Weber"-Inszenierung, bei der Laiendarsteller das aktuelle politische Tagesgeschehen kommentieren, auch die Dresdner Staatsanwaltschaft auf den Plan gerufen. Auf der Bühne werden Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) und Bundeskanzler Gerhard Schröder persönlich angegriffen und beschimpft, im Programmheft heiße es unter anderem: "Ein Gemisch aus Diktatur und Demokratie muss her! Hartz-IV-Befürworter, Anhänger großer Parteien werden interniert und mit Peitschen zur Arbeit getrieben, wenig Schlaf, Folter, straffällige Personen werden härter bestraft, eventuell Ausweisung nach Sibirien oder Verbrennung in Öfen." Die Staatsanwalt prüft derzeit, ob dieser Textpassagen der Straftatbestand der Volksverhetzung gegeben ist.


http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/...,328181,00.html


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