*in-den-thread-stolper*
.. dachte hier geht's nur um langweilige Politik und sehe nun, dass Religion zum Thema geworden ist.
Nebenbei ist mir aufgefallen, dass sich keine einzige Frau geäußert hat.
Ganz schöner Mörderthread geworden... puuh..
Zum Topic:
War klar, dass bei "Rückbesinnung auf Patriotismus" bei einigen die Alarmglocken läuten. Wiederum bei anderen wird das auf Zustimmung stoßen.
Die Schande lastet natürlich noch schwer auf Deutschland.
Ich finde es richtig und wichtig, dass die geschehenen Greuel im Bewusstsein gehalten werden.
Auf der anderen Seite, kann wohl kein Staat auf Dauer existent bleiben, wenn dessen Bürger nicht irgendwie eine positive Einstellung zu ihrem Land haben. Sonst würde der Staat bald degenerieren und assimiliert werden. Ein gewisser Zusammenhalt ist wichtig und dieser kann bei den Bürgern nur über die Identifikation als Nation erfolgen.
Und so verstehe ich Stoiber, wenn er sagt "Ein aufgeklärter, selbstbewusster Patriotismus ist unverzichtbar für die Zukunft unseres Landes".
Die Identifikation als Erdenbürger wäre zwar sehr nett, ist aber offensichtlich zweitrangig. Aufgrund von historischen, kulturellen und mentalen Unterschieden der Menschen in den verschiedenen Nationen, gibt es nunmal verschiedene Länder und das wird wohl noch lange so bleiben.
Beim Thema "Rückbesinnung auf christliche Werte" muss zunächst geklärt werden, was mit diesen Werten gemeint ist. Dazu muss auch nicht der Papst gefragt werden, denn das Christentum gründet sich auf die Bibel.
Als Beispiele ein paar relevante Stellen:
"Du aber, o Mensch Gottes, strebe nach
Gerechtigkeit, Gottseligkeit, Glauben, Liebe, Ausharren, Sanftmut!" (1Ti 6,11)
"Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut,
Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Beherrschung. Gegen diese ist das Gesetz nicht gerichtet." (Gal 5,22)
"Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; die größte
aber von diesen ist die Liebe." (1Kor 13,13)
All das sind auch für mich Werte, auf die ich mich zurückbesinnen will.
Dass er meint, die Lehrerinnen sollen kein Kopftuch tragen dürfen.. nunja, mich würde es nicht stören, welche Kopfbedeckung jemand hat.
Aber weil das Kopftuch für islamische Frauen traditionell vorgegeben ist, kommt das Verbot eigentlich einem Lehrverbot für islamische Frauen gleich und das ist sicher grundgesetzwidrig.
QUOTE |
Binhpac: Der Staat kann nicht zum einen den Bau von Kirchen fördern, aber die der Moscheen verbieten. |
Ich weiß es nicht genau, aber ich glaube schon, dass er das verbieten kann. Z.B. wenn es sich um einen städtebaulich besonderen Platz handelt, oder wenn die Anwohner damit nicht einverstanden sind. Oder wenn schon eine bestimmt Zahl Moscheen vorhanden ist.
Es ist alles nicht so einfach, denn eine besonders ausländergünstige Politik kann unter Umständen genau das Gegenteil, nämlich Fremdenhass zu Folge haben. Gerade in großen Städten ist es ja durchaus stellenweise zu der von Stoiber angesprochenen "Bildung integrationsfeindlicher Parallelgesellschaften" gekommen. Dies führt dann teilweise zu Abneigungserscheinungen bei den deutschen Bürgern. Wenn also irgendwo eine Moschee ohne diese Reflexionen gebaut wird, kann das zwar gutgemeint sein, sich aber möglicherweise nachteilig auswirken.
Dieser Beitrag wurde von Theo: 22 Nov 2004, 02:30 bearbeitet