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>Spots gegen Raubkopien Abschreckungskampagne, zweiter Teil

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post 01 Dec 2004, 11:01
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5. Schein
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Punkte: 766
seit: 05.08.2004

Geil lasten die Blicke der Häftlinge auf dem Neuankömmling. Der Mann ist frisch im Knast und hat jetzt ein Problem. Vermutlich wird er bald vergewaltigt. Gewiss wünscht er sich, er hätte nicht aus dem Internet illegal Filme heruntergeladen.

Mit solchen Kinospots sorgte die Kampagne "Raubkopierer sind Verbrecher" im vergangenen Jahr für Aufsehen. Dahinter stand die "Zukunft Marketing Kino GmbH" (ZMK). Sie sollte dem illegalen Herunterladen entgegenwirken und erntete doch vernichtende Kritik. "Menschenverachtend", urteilte die SPD und selbst die Werbewirtschaft fand die Machart "fragwürdig".

In diesem Jahr kommt die Kampagne lockerer im Ton daher, ohne aber auf unterschwellige Drohungen zu verzichten. "Ein Download kann dauern", heißt es etwa auf einer E-Card. Das Bild zeigt eine Wand, auf der viele Striche eingeritzt sind - die Anspielung auf eine Gefängniszelle ist nicht zu übersehen.

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Also doch alles wie gehabt? "Wir wollen niemanden kriminalisieren" sagt ZMK-Geschäftsführerin Elke Esser im Gespräch mit tagesschau.de. Die Spots würden deshalb niemand als Verbrecher hinstellen. Aber natürlich wolle man deutlich machen, dass das Erstellen von Raubkopien "strafrechtlich relevant" sei.

Der Internet-Experte Stefan Krempl hält diese Herangehensweise für "verfehlt". Die Kampagne richte sich weiterhin an den privaten Kopierer, betonte er gegenüber tagesschau.de. Am Ende jedes Spots werde darauf hingewiesen, dass bei Verstößen gegen das Urheberrecht bis zu fünf Jahre Haft drohten. Dies sei übertrieben. Die Kampagne setze weiter bewusst auf Abschreckung "mit sachlich nicht zu vertretenden Mitteln". Schließlich sehe die Reform des Urheberrechts vor, die Teilnahme an Tauschbörsen im kleinen Maßstab für den eigenen Bedarf straffrei zu belassen.


Interview:

tagesschau.de: Sie setzen auch auf den Schockeffekt und wollen den einzelnen Nutzer abschrecken. Treffen Sie damit den Richtigen?

ZMK-Geschäftsführerin Elke Esser:
Wir wollen niemanden kriminalisieren, und deswegen sind die neuen Spots eher lustig. Sie legen auch nicht nahe, dass man jemanden für einen Kriminellen hält. Wir wollen aber natürlich zeigen, dass das Erstellen von Raubkopien strafrechtlich relevant ist - etwa wenn man Raubkopien verkauft.


tagesschau.de
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post 03 Dec 2004, 17:43

<Mitgliedertitel>
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Punkte: 508
seit: 20.08.2004

QUOTE
Die Auswahl entsteht nicht durch viele Raubkopien, sondern durch viele Bands.

Vielleicht entsteht Auswahl dadurch, dass sich Hörer für eine bestimmte Musik `wirklich' begeistern - sich so sehr begeistern, dass sie einfach ein Musikinstrument lernen, verschüttetes Talent freilegen, einer Band oder einem Projekt beitreten, und die Kutur unserer schoenen Stadt bereichern...

QUOTE

Keiner, der einen Geschmack abseits vom Mainstream hat, würde erwarten, im Saturn eine CD zu finden, die er evtl. kaufen würde. Dafür gibt es den Internet-Versand. Denn dort kann man Alles, was es zu kaufen gibt, auch kaufen. Sogar manchmal ziemlich preiswert.


Das ist ja das Problem: Woher weisst du denn ob du einen Geschmack hast der sich vom Mainstream unterscheidet; du weisst erst ob dir eine Sache `schmeckt', wenn du sie kosten konntest. Kosten kannst du bei den 30 Sekunden-Low-Quality files auf amazon.com wohl kaum... oder reicht dir das? Wenn du so denkst, dann glaubst du tatsächlich, dass die Leute Britney Spears hören wollen; ich hingegen glaube die wollen das nicht hören - sie wissen es nur noch nicht. Ok, vielleicht eine sehr idealistische Einstellung, und ähnliches Denken hat schon zu großem Leid geführt... aber trotzdem, ich glaub dran: Biete den Leuten echte Musik und sie werden beginnen sie zu lieben. Vielleicht kriegt man ja digitales Radio per Kurzwelle hin; das könnte eine neue Ära einleiten...

QUOTE

Das ist Aufgabe der Künstler.
Die Musikindustrie ist ein Wirtschaftsbetrieb, der Gewinne einfahren muss.


Tja, da hast du recht. Natürliche wie juristische Personen haben aber dennoch eine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft. Die Gesellschaft besteht nicht nur aus den Shareholdern, sondern auch noch aus Stakeholdern (zu denen letztlich auch die Shareholder gehören).


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Theo   Spots gegen Raubkopien   01 Dec 2004, 11:01
hasufel79   also ich finde die spots im kino eher lustig als a...   01 Dec 2004, 14:35
Schopenhauer   die wahren verbrecher sind die musikindustriegigan...   01 Dec 2004, 16:19
hasufel79   nuja... die bieten ja jetzt auch schon 3 varianten...   01 Dec 2004, 16:24
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