@Gizz: Bin ich jetzt bei "Lexikon der populären Irrtümer"?
1. Die Kirche hat nie behauptet, dass die Erde eine Scheibe ist! Vor dem schreiben Fred lesen. Steht nämlich schon auf
Seite 2.
2. Das neue an der E-theorie ist nicht, dass sie behauptet, dass bei Tieren einer Art (z.B. den hundeartigen (Canoidea)) die Größe, die Farbe, die Form der Schnauze, die Länge der Beine oder der Haare, usw. VARIIERT - denn kompetente Viehzüchter, die das wussten, gab es schon im alten Israel. Postuliert wird vielmehr eine Aufwärtsentwicklung "von der Amöbe zu Goethe" und dazu müssen NEUE Organe/Bauteile her! (kam auch schon auf
Seite 3).
Es würde schon genügen, wenn man sich ausreichend gründlich mit einer so hochkomplexen Theorie und deren Stärken und Schwächen auskennt, bevor man sich ein Urteil darüber bildet. Wenn man sich aber auf das Urteil anderer verlässt, was ja legitim ist, sollte man sich wenigstens darüber im Klaren sein, nicht wirklich zu wissen, worum es geht und mit Bewertungen achtsam sein.
@Chino:
- Vielgötterglaube: Die Frage von neo war ja "Wie kommt es, dass in der längsten Zeit der Menschheitsgeschichte der Vielgötterglaube vorherrschend war?".
Darüber, wie lange wo welcher Glaube geherrscht hat, kann ich keine gegründete Aussage machen. Die biblischen Schreiber wollen im Gegensatz zu den Religionswissenschaftlern nahe legen, dass anfangs noch ein recht direktes Verhältnis des Menschen zu Gott geherrscht hat und der Mensch hernach "abfällig" geworden ist. In der Schrift finden sich viele Hinweise auf Polytheismus - meist verbunden mit harten Kritiken und Warnungen.
- Überlieferungsgeschichte: Du schneidest ein zu tiefes Thema an, nämlich die Frage, "wie ist es zu der Bibel gekommen, die wir heute in Händen halten?"
Ich kann hier nur mit ein paar (selektierten!) Streiflichtern dienen:
Es gibt "kein wirklich gesichertes Instrumentarium für die Frage, welche Elemente einer Texteinheit aus mündlicher oder schriftlicher Tradierung herrühren [...] über den definitiven Übergang von der literarischen Entstehung des Textes hin zum kanonischen Endprodukt [der heutigen Bibel] ist man sich noch nicht im klaren" (Zenger).
Jedenfalls wurde dieses Buch nicht behandelt, wie irgendein anderes!
Für Abschriften wurden Regeln aufgestellt. Die Pergamenthäute mussten von reinen Tieren stammen und nach einem bestimmten Verfahren hergestellt sein; Kolumnenanzahl, Zeilenabstand und -länge, Randbreite und Breite der Zwischenräume wurden im Talmud festgelegt. Die Masoreten sicherten ab dem 7.Jh. den Text vor Fehlschreibungen mit Hilfe eines doppelten Hinweissystems: der
kleinen und der großen Masora. Besondere Merkmale des Textes (Schreibweisen, Doppelungen, hapax legomena, Kuriosa) wurden gekennzeichnet, um sie vor "Verbesserungen" zu schützen. Jedes einzelne Wort und dessen Vorkommen im Text wurde gezählt. Dies bildete eine Möglichkeit, die Korrektheit der Abschriften zu prüfen (Das kann als früher Vorläufer der in der Informatik verwendeten Prüfsummen angesehen werden). So ist z.B. in 1.Mose 1,1 angegeben, daß "im Anfang" 5x im AT vorkommt, davon 3x am Versanfang.
@neo: good word.
@Chino:
QUOTE (Chino) |
Wenn man an die Heilige Schrift seiner Religion nicht glaubt bzw, sie gar nicht ganz kennt und die Gotteshäuser nicht gut findet, wie kann man dann sagen man gehöre dieser Religion an? |
Will ich auch mal wissen. Christentum ohne Bibel ist heute recht schwierig vorstellbar, obwohl es ja vor dem Neuen Testament ein Christentum gegeben hat.
Zu Simpsons quote: Der Adolf hat sich wohl eher auf Luthers judenfeindliches Buch "Über die Juden und ihre Lügen" bezogen. Das hatte im 3. Reich eine große Neuauflage erlebt.
@Silenzium:
QUOTE (Silenzium) |
Der Konstrukteur kann sich aber ohne weiteres in sein fertiges Auto setzen und sich diesem "beweisen" dass es ihn gibt. |
Aber das Auto wird es einfach nicht kapieren können, was der Konstrukteur da beweisen will...
Ein anderes Beispiel: Gott ist vielleicht ungefähr so viel größer als wir, wie wir größer als eine Ameise sind. Nun wollen wir uns irgendwie den Ameisen verständlich machen. Wie sollen wir das tun? Wir können etwas laut rufen, Handzeichen geben oder in dem Ameisenhaufen rumstochern (materiell Einfluss nehmen, wie neo verlangt), aber die Ameisen werden es nicht kapieren... sie sind zu tumm dafür.
Am besten wäre es, wenn wir eine Ameise beauftragen würden, mal eben für uns zu dolmetschen was Sache ist... und genau das, so sagt die Bibel, hat Gott durch Jesus getan...
QUOTE (gfx-shaman) |
ich hab da gerade eine idee: warum "loesen" wir das problem nicht einfach bei einer runde bier/cola im neuen jahr also wie waers mit ner netten gespraechsrunde zb montags im p5? |
Gute Idee.
Schöne Weihnachten!
Dieser Beitrag wurde von Theo: 21 Dec 2004, 05:14 bearbeitet