|
Studenten - wohin gehen wir?
|
|
 03 Feb 2005, 14:53
|

Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
|
Quo vadis, Herr Student?Sind Studenten die Melkkühe der Nation oder müssen sie zurecht bezahlen? Das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes lässt die meisten der Studenten zittern. Hinzu kommen Ideen, wie eine Zweitwohnsitzsteuer. Wohin geht unser Bildungssystem? Diese Frage stellten sich viele Studenten und auch viele Politiker. Doch man bekommt den Eindruck, dass sich die Meinungen nicht decken. Die Termine werden scheinbar so gelegt, dass sie gerade mit Prüfungszeiten der Studenten zusammenfallen. Der politische Dissenz regiert zwischen Landespolitikern und Studenten schon seit Jahren. Beide wollen die Veränderung, doch die Modalitäten sind nicht klar. Verkannt wird dabei nur eines: die Qualität des existierenden Bildungssystems. Die neue Elite revoltiert mit Demos und Onlinepetitionen. Doch scheinen diese Anstrengungen nicht gerade von Erfolg geprägt zu sein. Onlinepetitionen haben eine eher rudimentäre parlamentarische Kraft, und auch auf den schon veranstalteten Demos zeigten sich die Nachwirkungen eher verhalten. Doch auch das System der Regierung gleicht eher einem Fleckenteppich als einem Konzept. An den Unis wird gespart um sie später in den Status einer Eliteuni zu erheben. Gelder sollen aus den Ecken fliessen, die der Staat erst bezahlen muss, damit sie überhaupt ein Einkommen besitzen. Und fehlgeschlagene Studiengebührenmodelle werden gekonnt ignoriert. Für den Studenten stellt sich hier die Frage, ob sein Einfluss gewünscht, ob er erhört und beachtet wird. Ist eine Partizipation überhaupt sinnvoll. Studengebührengegner und -befürworter, Studenten und Nichtstudenten, dieses Thema geht uns alle an, denn unsere Zukunft hängt entscheidet an dem Fortgang unseres Bildungssystems. Bildung ist das Kapital, das uns den Aufstieg in die Wohlstandsgesellschaft ermöglicht hat. Ist Bildung auch der Grund für einen Abstieg?
--------------------
bonum agere et bonum edere, sol delectans et matrona delectans (Verlängere dein Leben indem du hier und hier und hier und hier klickst!)
|
|
|
Antworten
|
|
 03 Feb 2005, 17:13
|

der christian       
Punkte: 1119
seit: 01.10.2003
|
Ich muss sagen, dass ich durchaus auch fuer Studiengebuehren bin - in dem Rahmen, wie sie zuvor auch schon legal waren: fuer Zweitstudien. Selbst bei Langzeitstudenten sehe ich nicht das Problem der Gebuehrenbelastung - studieren liegt eben nicht jedem - aber ich denke, dass es mit einem Pauschalbetrag, den man von jedem Studenten kassieren moechte, nichts erreicht - durch die Kreditvergabe erreicht man nicht weniger Studenten (mal davon abgesehen, dass staendig darueber geklagt wird, dass wir mehr Akademiker brauchen) und durch die (absehbare) wegfallende Finanzierung der Universitaeten (Argument: "ihr habt doch jetzt die Studiengebuehr und braucht doch da jetzt nicht mehr so viele Foerdergelder") auch keine Anhebung der Qualitaet/Quantitaet der zur Verfuegung stehenden Lehr-/Forschungsmittel (inkl. Lehr-/Forschungspersonal).
Ach und zum eigentlichen Urteil muss ich sagen, dass die Richter am BVerfG irgendwie schon fast wie Politiker wirken, wenn sie nur die (sinngemaesz) "noch nicht vorhersagbaren Folgen" wie Migration in die Bundeslaender ohne Studiengebuehren anfuehren, um das Verbot zu verbieten... Und dass die "neue Elite" irgendwann so wie die derzeit etablierte "Elite" wird, ist absehbar und vorhersagbar - auch und gerade, wenn man sich Menschen wie einen gewissen Herrn Fischer anschaut, der frueher auch mal ein Mensch mit vielen Idealen gewesen ist und sich von der breiten Masse hat "ueberzeugen lassen" muessen, weil ihn sonst schlicht zu wenige gewaehlt haetten. Kaum jemand in der Politik (und eben da werden ja die meisten Entscheidungen getroffen) denkt ueber die eigene derzeitige(!) Wahlperiode hinaus, weil das kontraproduktiv fuer das zukuenftige Wahlergebnis erscheint...und sollte beim naechsten Mal ein anderer Politiker "an die Macht" kommen["Politiker" kann auch eine "Partei" sein], so wird zumeist (so lehrt die Vergangenheit) NICHT aus den Fehlern, die man selbst schon 100x gemacht hat, gelernt, sondern zunaechst brutal der Gegenkurs zum Vorgaenger eingeschlagen, egal, wie sinnvoll der vlt. wirklich war. (...man kann ja schliesslich NIEMALS zugeben, dass der andere auch ETWAS richtig gemacht hat...)
|
|
|
1 Nutzer liest/lesen dieses Thema (1 Gäste)
0 Mitglieder:
|