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Studiengebühren
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 06 Feb 2005, 21:46
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Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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Jetzt sind sie ja erlaubt. Was für Modelle gibt es eigentlich? Was wisst ihr schon über Studiengebühren. Seid ihr der Meinung, dass es lohnt dagegen zu kämpfen, oder sollen wir sie lieber auf uns zukommen lassen?
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bonum agere et bonum edere, sol delectans et matrona delectans (Verlängere dein Leben indem du hier und hier und hier und hier klickst!)
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Antworten
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 28 Apr 2005, 10:14
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Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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Nein, es bringt nichts, weil die Menschen erst begreifen, was sie angerichtet haben, wenn das, was sie hatten nicht mehr da ist.
Man geht nach dem Prinzip vor "Divide et impera" - "Teile und Herrsche". Zuerst macht man die Arbeitslosen platt, die mag eh keiner, die sind faul, und haben kein Geld sich zu wehren. Dann macht man die Studenten platt, die mag auch keiner, die sind faul, haben auch kein Geld sich zu wehren, aber bei einigen ist noch der Intellekt dafür vorhanden. Und dann gehts der "Arbeiterklasse" an den Kragen. Da aber jeder immer sagt, die anderen interessieren mich nicht, funktioniert das immer prima, und letztendlich gibs keinen mehr, der sich aufmümpfen könnte.
Es ist ein total bescheuerte Ansatz, der hinter den Studiengebühren steht. Was ist das für eine Idee mit "Dann können die Studenten bestimmen, wer das Geld kriegt". Heute bekommen die Hochschulen auch Zuweisungen nach Studentenzahl. Damit ändert sich nichts. Die einzige Idee, die ich gelten lassen will ist, dass die Wirtschaft für die Studenten zahlen soll, die sie benutzt. Aber im Endeffekt wird nicht die Wirtschaft dafür zahlen, sondern die Studenten. Denn ich habe nicht gehört, dass z.B. in Australien die Löhne angehoben wurden, weil die Studenten jetzt Studiengebühren zahlen müssen. Nein, die Belastung kommt dann zusätzlich auf den Akademiker hinzu. Weiterhin zeigt das Beispiel Australien, dass man sich dabei ganz gut verkalkulieren kann. Man versprach dort, dass die Akademiker die Studiengebühren erst zurückzahlen müssen, wenn sie ein bestimmtes Gehalt überschreiten. Dann hat man festgestellt, dass lediglich 1/5 aller Akademiker dieses Gehalt überhaupt erhalten. Und nun muss man, sobald man über dem Sozialhilfesatz liegt, seine Studiengebühren zurückzahlen.
Man könnte der Regierung vorwerfen, dass sie nicht erkennt, dass Bildung die einzige Ressource ist, die wir besitzen. Aber das tut man nunmehr seit einigen Jahren. Und trotz vieler Negativbeispiele tut sich nichts in der Richtung. Man scheint ein regelrechtes Interesse daran zu haben, dass nurmehr der sich die Bildung leisten will, der sie sich auch leisten kann. Als Folge prognostiziere ich nicht nur eine Akkumulation des Geldes bei den oberen 10% der Bevölkerung, sondern auch eine Akkumulation des Wissens. Und diese 10% der Bevölkerung (in Deutschland ca. 7 Millionen Menschen) dürfte ausreichen um alle Geschicke des Volkes gut zu lenken. Der Rest der Bevölkerung darf sich nach der Devise "Dumm lebt es sich besser" mit Brot und Spielen vergnügen. Das eigene Auto, die eigene Wohnung, der eigene Fernseher. Und hin und wieder ein Urlaub auf Malle. Traumhaft.
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