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>Veranstaltungen zum 13. Februar

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post 11 Feb 2005, 14:59
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5. Schein
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Punkte: 766
seit: 05.08.2004

Am 13.02.05 ist der 60. Jahrestag der Zerstörung Dresdens.

An diesem Tag sollte das Gedenken an DRESDEN im Mittelpunkt stehen! Das Gedenken an die Menschen, die bei der schlimmen Bombardierung verletzt wurden und ums Leben gekommen sind.
Viele Flüchtlinge hatten Schutz in Dresden gesucht. Die Stadt war voll mit Frauen, Kindern und Alten. Auf diese Menschen wurden 6000 Sprengbomben und 650.000 Brandbomben abgeworfen. Das waren sehr wohl Opfer!
Die "selber Schuld"- Einstellung ist eine Verhöhnung des Leides und auch eine Verächtlichkeit gegenüber den Hinterbliebenen.
Als Dresdner betrauert man auch den Verlust der einstigen Schönheit Dresdens und ihrer unwiederbringlichen Kulturschätze.

Politische Protestdemonstrationen, die sich gegen Ausländerfeindlichkeit engagieren, sind sehr wichtig und notwendig. Diese sollten oft im ganzen Jahr stattfinden. Am 13. Februar müsste dennoch eine Besinnung auf diese Dresdner Nacht vor 60 Jahren im Zentrum stehen. (Dieser Bezug wird z. B. bei der Demo "GehDenken" nicht hergestellt. Die Bomben und die Toten werden nicht erwähnt. Das ist zu wenig!)

Es ist angemessen, an diesem Tag die Tragödie unserer Stadt in Betroffenheit vor Augen zu führen und in Erinnerung zu halten und dadurch die Mahnung zu beleben, dass jeder Krieg eine Grausamkeit ist und verhindert werden muss.

Dazu weise ich auf die folgenden Veranstaltungen hin:



Sonntag, 13. Februar 2005, 11 Uhr
Stille Kranzniederlegung auf dem Dresdner Heidefriedhof im Gedenken an die Opfer des Krieges.
„Wie viele sterben? Wer kennt die Zahl? An deinen Wunden sieht man die Qual der Namenlosen, die hier verbrannt im Höllenfeuer aus Menschenhand.“: so die Zeilen auf der Gedenkmauer im Ehrenhain auf dem Heide-Friedhof, Moritzburger Landstraße.
Veranstalter: Landeshauptstadt Dresden.


Sonntag, 13. Februar 2005, 14.00 Uhr
Gedenkveranstaltung auf dem Johannisfriedhof in Dresden –Tolkewitz Gedenkveranstaltung mit Predigt, Gedenkrede und Lesung von Zeitzeugenberichten in der Feierhalle (Wallot-Kapelle) des Johannisfriedhofes mit anschließender Kranzniederlegung am Ehrenhain (3.660 Bombenopfer). Gedenkrede: Dr. Hans Geisler, Staatsminister a.D.; Predigt: Pfarrer Rainer Petzold, Lukaskirche Dresden. Veranstalter: Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. und Ärar des Elias-, Trinitatis- und Johannisfriedhofes


Sonntag, 13. Februar 2005, 15:00 Uhr bis 22:00 Uhr
Stilles Gedenken an der Frauenkirche
Seit den achtziger Jahren versammeln sich alljährlich am 13. Februar zahlreiche Dresdner und ihre Gäste zum stillen Gedenken an der Frauenkirche. Diese Veranstaltung, geprägt durch zahlreiche Gespräche und das Aufstellen von Kerzen, zunächst am Trümmerberg, jetzt an der äußerlich fertig gestellten Kirche, ist zu einem zentralen Bestandteil des Gedenkens an Krieg und Zerstörung geworden. Die Gesellschaft zur Förderung des Wiederaufbaus der Frauenkirche Dresden e.V. lädt auch in diesem Jahr wieder dazu ein, an der Nord- und Südwestseite des Areals um die Frauenkirche im stillen Gedenken zusammenzukommen und so ein Zeichen gegen eine Vereinnahmung des Platzes zu politischen Zwecken zu setzen.
Veranstalter: Gesellschaft zur Förderung des Wiederaufbaus der Frauenkirche Dresden e.V., Ort: Platz an der Nordseite der Frauenkirche und am Neumarkt vor dem Verkehrsmuseum


Sonntag, 13. Februar 2005, 17:30 Uhr
Verdrängen, Vergessen, Versöhnen
Verstehen aus Berichten von Überlebenden des 13. Februar 1945 mit Schülern des Berthold-Brecht-Gymnasiums. Ort: Keller der Trinitatiskirchruine auf der Fiedlerstraße 2.
Veranstalter: Föderverein für die Trinitatiskirchruine


Sonntag, 13. Februar, 18 Uhr
10. 000 Kerzen für Dresden-ein Bild geht um die Welt
Heidrun Müller, Friedrich-Wilhelm Junge und Frank Richter rufen mit diesem Motto zum stillen Gedenken auf. Auf dem Theaterplatz soll ein großes Licht der Mahnung gebildet werden aus all jenen Kerzen, welche die Bürger mitbringen. Bekannte Persönlichkeiten, unter anderem Christoph Franke, Ulf Kirsten, Georg Milbradt, Ingolf Roßberg, Wolfgang Stumph sowie die Band "Silbermond" unterstützen diesen Aufruf.


Montag, 14. Februar 2005, 18 Uhr
Ich und die Stadt, die sterben sollte
Lesung mit Aini Teufel. Das Kindertagebuch von 1944/45, in Buchform 2003 fertig gestellt, geschrieben von der damals elfjährigen Dresdner Schülerin, stellt ein Stück lebendiger Historie der Stadt Dresden dar. Aus dem Blickwinkel eines Kindes wird vom Alltagsleben in Luftschutzkellern, von der verdunkelten Stadt Dresden, von Sirenengeheul und Luftangriffen berichtet. Nacherlebbar wird die tägliche Angst der Kinder wie der Erwachsenen, alles zu verlieren, was sie lieben und brauchen. Kinderträume werden beschrieben, die mit der Zerstörung Dresdens sterben. Heute ist die 1933 in Berlin geborene Grafikerin Aini Teufel 71 Jahre alt. Ort: Stadtarchiv Dresden, Elisabeth-Boer-Straße 1.
Veranstalter: Frauenstadtarchiv Dresden und die Gleichstellungsbeauftragte für Frau und Mann der Landeshauptstadt Dresden


Quelle und weitere Infos: http://www.dresden.de/pdf/infoblaetter/Ver...mm13Feb2005.pdf

Dieser Beitrag wurde von Theo: 11 Feb 2005, 16:53 bearbeitet
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post 12 Feb 2005, 13:42
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5. Schein
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Punkte: 766
seit: 05.08.2004

Schlimmer geht's nimmer!

Es gibt wohl nur wenige, die dem Volk Juden mehr zugewandt sind als ich. Ich liebe Israel, habe eine israelische Flagge, esse gerne koscher und war schon selbst im heiligen Land.
Jeder normale Deutsche weiß um das Leid, was die Juden überall auf der Welt und am meisten durch den Holocaust im 3. Reich erlebt haben. All das ist uns ständig präsent, darüber werden wir informiert durch Schule, Universität, Fernsehdokumentationen und Gedenkstätten und es macht uns betroffen.
Wir stehen ewig in der Schuld der Juden und sollten uns ihnen gegenüber immer demütig und hilfsbereit verhalten.

Das 3. Reich und der daran anschließende 2. Weltkrieg war eine furchtbare Trägödie. Immer wieder fragen sich die Menschen, wie es dazu kommen konnte! Für viele ist es nicht verstehbar, warum die Entwicklung so verlaufen ist, warum die Juden immer mehr diskriminiert wurden und warum fast alle dem Führer geglaubt haben und sogar Begeisterung für den Krieg empfunden haben.
Im Geschichtsunterricht lernen wir die Hintergründe kennen: Da gab es die geschickte Rhetorik Hitlers, Kritiker die zur Vernunft rufen wollten wurden gewaltsam ausgeschaltet, die Jugend wurde von klein auf erzogen Volk und Führer zu dienen, Erwachsene wurden durch einseitige und falsche Berichterstattung in den Medien beeinflusst. Die Ursachen sind sehr komplex, weil das Volk ja viele Verbesserungen gesehen hat - bei Wirtschaft und Arbeit, Erziehung, Familie usw. Manche NS-Jugendorganisationen waren wie Pfadfinderlager und beliebt wegen Sport und Spiel.
Schließlich eskalierte alles völlig und endete in Bombenhagel und Blutbad. Ja das ist eine unermesslich traurige Geschichte. Ja darüber kann man trauern! Über die ganze Entwicklung und über die zerstörten Städte, die Waisen, die Witwen, die Krüppel die übrig geblieben sind. Wir können das Leid und die Schmerzen nicht mehr ermessen, die Menschen erleben, wenn ihnen Körperteile weggesprengt werden oder wenn Kinder oder Ehepartner schreien und verbrennen. Ja das waren 'nur' Deutsche, aber im Schmerz sind die Menschen gleich und die Bomben haben nicht selektiert welchen Charakter die Opfer haben.

Das ist nichts, was uns nicht betrifft. Die Augenzeugen berichten von den Schrecken des Krieges, von Stellen die wir kennen, wie Postplatz, Elbwiesen, Altmarkt und großer Garten.
Ich wollte dieser unvorstellbaren Tragödie in Stille und Betroffenheit gedenken bei der offiziellen Kranzniederlegung auf dem Dresdner Heidefriedhof.
Aber leider werde ich daran gehindert von den "Antifas und GegnerInnen Deutschlands" wie sie sich selber nennen!! Die Gefahr, von ihnen verletzt zu werden, ist zu groß. Ich habe ihren Aufruf gelesen und darin wird deutlich, dass sie die Trauerveranstaltung an diesem Friedhof gewalttätig sabotieren wollen, weil sie davon ausgehen, dass auch Rechtsgesinnte teilnehmen werden!

Es ist ja sehr lobenswert, dass die Antifas behaupten "wir gedenken der Jüdinnen und Juden". Ich habe in Israel die internationale Holocaust-Gedenkstätte "Yad Vashem" besucht. Das ist sehr informativ und ergreifend! Aber ob diese Leute ihre Sabotageaktionen, Polizeischlägereien, Entglasungen öffentlicher Gebäude und Störung von Trauerfeiern wirklich aus Freundschaft zu den Juden unternehmen, scheint mir nicht glaubhaft.
Sie verstehen sich als "GegnerInnen Deutschlands" - damit sind sie gesellschaftsfeindlich und antisozial. Dann ist es besser, wenn sich diese gefährlichen Elemente verkrümeln. Ich habe gehört, dass einem Umzug in andere Länder der EU nichts im Weg steht...


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