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04 Apr 2005, 11:24
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1. Schein
Punkte: 36
seit: 24.01.2005
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Mann oh Mann, schon traurig, was die Medien so bringen. Das Theater um den Papst setzt dem ganzen noch die Krone auf. Pietät in allen Ehren, aber den Papst als "Jahrhundert-Persönlichkeit" und "Wohltäter" anzuheben ist schon etwas lächerlich. Wir leben im 21. Jahrhundert und der Papst ist sicherlich einer der weltfremdesten Persönlichkeiten. Das sich jetzt jeder Promi mit einem Kommentar zum Papst verewigen muss, ist doch pure Heuchelei. angehängte Bilder
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04 Apr 2005, 17:25
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2. Schein
Punkte: 123
seit: 06.01.2005
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Ich schließe mich der Meinung an, dass einige der Beiträge nicht von akademischer Reife zeugen. Das fängt schon mal wieder mit Ausdruck und Rechtschreibung an. Und jetzt sagt mir nicht, dass Ihr nur wenig Zeit hattet und daher nicht auch noch auf solche Dinge achten konntet.
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Mama hat immer gesagt, "Dumm ist der, der dummes tut!"
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04 Apr 2005, 17:36
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Think About
Punkte: 1099
seit: 28.04.2004
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Die Medienberichterstattung find ich auch etwas übertrieben, aber die Lobhuldigung ist doch ganz normal! Niemand sagt ernsthaft was schlechtes über eine frisch verstorbene hochangesehene Persönlichkeit. Es ist ein Mann der für sehr viele Menschen auf der ganzen Welt sehr viel bedeutet hat. Sein nein zu Kondomen und die Ausbreitung von AIDS in Afrika in direkten zusammenhang zu bringen finde ich etwas verlogen. Der Anteil der Muslime in Afrika ist auch nicht zu verachten und die werden bestimmt nicht auf den Papst hören! Desweiteren ist die hohe Zahl der Vergewaltigung ebenfalls ein wichtiger Grund. Da ich in einer kleinstädtischen/dörflichen DDR Umgebung aufgewachsen bin wusste ich kaum etwas/nix über die weltpolitische Bedeutung des Papstes, seinen Einfluss und das wirken der Kirche in der Zeit vor der Wende (Friedens- und Freiheitsbewegung in Polen, Tschechien usw.). Dank der aktuellen Berichte hab ich wenigstens etwas darüber erfahren. Weiterhin hat er den Mut bewiesen Fehler der katholischen Kirche (Billigung des NS-Regimes) einzugestehen und sich dafür zu entschuldigen. Er hat einiges auf den Weg gebracht, hat sich der Schnellebigkeit der aktuelle Zeit angepasst (Medienpräsenz) und ist sich seiner Wichtigkeit und Bedeutung bewußt und gerecht geworden. Wie vielen Menschen hat er allein durch seine Reisen durch die ganze Welt neue Kraft zum Kampf für Frieden und Freiheit gegeben. (Das klingt vielleicht abgedroschen ist aber wirklich so!) Die katholische Kirche ist eine sehr alte, patriarchalische und ziemlich Steife Institution, die verändert man nicht mal eben in 20 Jahren! Sie kann sich nicht so einfach dem aktuelle Zeitgeist anpassen ohne viele Menschen in einen Glaubenskonflikt zu stürzen! PS: Jetzt muss ich auch noch auf Rechtschreibung, Grammatik, Orthografie, usw achten um einen akzeptablen und von "akademischer Reife" zeugenden Beitrag zu schreiben? (Mein Browser hat leider noch keine Rechtschreibkorrekturhilfe und Kontrolle lesen lass ich nen Post auch nicht vorher)
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-Der Unschuldige existiert nur so lange, bis er unvermeidlich zum Täter wird! -Zufall ist der Ausdruck der Unfähigkeit des menschlichen Geistes die Zusammenhänge zu erkennen. - Warum gerät Mann/Frau immer an die/den "Falschen"? Weil die "Falschen" das verstellen besser beherrschen als die "Richtigen" das selbst sein!
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04 Apr 2005, 18:44
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Hockeyprophi
Punkte: 2765
seit: 22.01.2005
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ein guter artikel auf spiegel.de. hier geht es auch um die medien, aber in eine eher andere richtung - lest selbst, ich zitiere:" Der Papst, die Frauen und Sabine Christiansen
Von Matthias Matussek
Während die Menschen weltweit den Tod des Pontifex betrauerten, setzten sich Sabine Christiansen und ihre Talk-Gäste vollmundig als Kirchenkritiker in Szene. Vor allem die Frauenfrage hatte es den Diskutanten angetan - und verführte zu manch peinlichem Resümee.Noch während die Christenheit Abschied nimmt vom Papst, erhebt die linkskatholische Kirchenkritik bei "Sabine Christiansen" ihr schreckliches Haupt: Heiner Geißler und die Frauenfrage, die diesmal wieder ungelöst bleiben musste, trotz des gewohnt ahnungslosen Einsatzes der Moderatorin. Zusammengefasst lässt sich sagen: Die linke Kirchenkritik ist beleidigt darüber, dass sie in den vergangenen 26 Jahren durch die überwältigende Popularität des Papstes immens an Einfluss verloren hat. Doch jetzt meldet sie sich zurück und macht da weiter, wo sie vor ein paar Jahrzehnten so rüde unterbrochen worden war. Während sich ein nie gesehenes Millionenheer von Pilgern aufmacht nach Rom und die Staatshäupter und Vertreter der Weltreligionen sich in Liebe und Respekt verneigen, spricht sie, die linke Kirchenkritik, na, von was wohl: von der tiefen Krise der katholischen Kirche. Das ist nur bei "Christiansen" möglich, nämlich die Lebensleistung des polnischen Giganten am Tag nach seinem Tod auf die üblichen muffigen drei Ladenhüter runterzuschnurren: Zölibat, Frauenbild, betriebliche, pardon: kirchliche Mitbestimmung. Interessant, dass es in Deutschland immer um zweierlei geht, wenn vom Papst die Rede ist: um die Gleichberechtigung der Frau und den Spaß im Bett. Keiner geht mehr in die Kirche bei uns, aber alle behaupten unisono, der Papst habe beides vermasselt, ja, das sei seine geschichtliche Mission gewesen. Es muss die verpatzteste Mission des Papstes gewesen sein, da genügt ein Blick auf Sabine Christiansen, die doch schließlich die Gleichberechtigung verkörpert wie nichts sonst - und auf den Rückgang der Geburten bei gleichzeitigem Anstieg trostlosesten sexuellen Rummels. Tja, vom heutigen demographischen Elend aus betrachtet wirkt die päpstliche Verdammung von Verhütungsmitteln geradezu prophetisch, und es wäre durchaus wunderbar gewesen, wenn sich einige nach dem päpstlichen Rat gerichtet hätten. Vielsagend die Rollenverteilungen in dieser Sendung, die ganz neue Frontverläufe im Streit um die Kirche im neuen Millennium ahnen lassen. Es gab den evangelischen Bischof Huber, der den Papst gegen seinen katholischen Kritiker Hans Küng in Schutz nahm, und es gab den jungen Theologen Kulle, der die konservative Moraltheologie des Papstes gegen den fossilierten CDU-Progressisten Heiner Geißler verteidigte.Und zwischendrin saß Sabine Christiansen, die ihre Beine diesmal in einem knappen schwarzen Kostüm vorführte und irgendwann mit ihrem entzückendsten vorwurfsvollen Naserümpfen sagte: "Sie glauben doch wohl nicht, dass die Frauen von heute dem Frauenbild des Papstes entsprechen wollen!" Das sagte sie zu dem jungen Theologen. Vorwurfsvoll. Sie, die sich in Religionsfragen nicht so richtig auskennt, wie man der Gesprächsführung entnehmen konnte, aber wohl bei Frauenbildern, wo sie sicher zu sein scheint, dass sie das Ideal der jungen Frauen der Welt verkörpert, was wiederum doch ein schöner Triumph ist über diesen unheimlich rückschrittlichen polnischen Mann, den sie gerade aufgebahrt im Dom verehren. Hans Küng war wahrscheinlich nicht zu Unrecht beleidigt darüber, dass der Papst ihn nie empfangen hatte. Aber Heiner Geissler hatte er empfangen, und dass der Pontifex sich trotzdem nicht an Heiner Geißlers Rat gehalten hatte, das Zölibat endlich aufzulösen, fand der dann doch empörend. Ja, Heiner Geißler, Frauenbeauftragter der CDU, machte geltend, dass die Kirche deshalb in der von ihm beschworenen "großen Krise" sei, weil Priester nicht heiraten und so den ganz normalen Ehetrott genussvoll ausleben können. Auch, dass Frauen nicht Priester werden können, bringe die Kirche an den Abgrund. Da musste sogar der evangelische Bischof Huber leise protestieren. Aus gutem Grunde: Die protestantischen Kirchen gähnen noch leerer als die katholischen, trotz jeder Menge Pastorinnen und Familienväter in Roben. Er war es dann auch vor allem und der junge Theologe, die den Papst über die abgestandene Kritik hinaushoben und eine Ahnung davon vermittelten, was das wahrhaft Revolutionäre dieses Papstes gewesen ist: sein weltumspannender Humanismus, sein soziales Kämpfertum, seine pazifistische Unbeirrbarkeit, seine religiöse Tiefe, sein Humor, sein Mystizismus, das Beharren auf den Kirchengeboten, seine ökumenische Glut. Und: In diesem stetig verblödenden Zirkus der ständigen Quoten und politischen Beliebtheitsumfragen und hedonistischen Anpassungen immer öfter nein gesagt zu haben. Dieser Papst hat, unter Umgehung aller Gremien, an den inneren Menschen appelliert. Die Millionen auf dem Weg nach Rom und rund um den Erdball haben ihn verstanden. Die "Sabine Christiansen"-Show eher nicht."
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Nichts ist schöner als der eigene Geist!
Sp..T...A...Ges 8 .. 6.. 6 .. 12
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04 Apr 2005, 19:10
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Roman-Precog :o)
Punkte: 6661
seit: 14.11.2003
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sehr guter spiegel-artikel!!! hab von hans küng auch noch was gefunden: CODE | Johannes Paul II. - ein Papst vieler grosser Gaben und vieler falscher Entscheidungen. Er vertrat die Menschenrechte nach aussen, verweigerte sie aber nach innen den Bischöfen, Theologen, den Frauen vor allem. Als grosser Marienverehrer predigte er hehre Frauenideale, aber verbot zugleich den Frauen die Pille und verweigerte ihnen die Ordination. Er predigte gegen Massenarmut und Elend in der Welt, aber machte sich gleichzeitig mit seiner Einstellung zur Geburtenregelung und Bevölkerungsexplosion an diesem Elend mitschuldig. Er propagierte ein traditionelles zölibatäres männliches Priesterbild und trug damit Mitverantwortung für den katastrophalen Priestermangel, den Zusammenbruch der Seelsorge in vielen Ländern und die nicht mehr vertuschbaren Pädophilie-Skandale im Klerus. Er betrieb eine inflationäre Zahl von Heiligsprechungen, aber liess zugleich die Inquisition gegen missliebige Theologen, Priester, Ordensleute vorgehen. Er trat als Lobredner der Ökumene auf, aber belastete zugleich stark die Beziehungen zu den orthodoxen wie den reformatorischen Kirchen und verhinderte die Anerkennung ihrer Ämter und die Abendmahlsgemeinschaft von Evangelischen und Katholiken. Er hatte zwar am Zweiten Vatikanischen Konzil teilgenommen, aber missachtete die dort beschlossene Kollegialität des Papstes mit den Bischöfen und zelebrierte den Triumphalismus des Papsttums bei jeder Gelegenheit. Er suchte das Gespräch mit den Weltreligionen, aber qualifizierte zugleich die nichtchristlichen Religionen als defizitäre Formen von Glauben ab. Er trat als wortmächtiger Anwalt der privaten und öffentlichen Moral auf, aber machte sich zugleich durch weltfremden Rigorismus als moralische Autorität unglaubwürdig.
Durch seine Widersprüche hat dieser Papst die Kirche zutiefst polarisiert, ihr zahllose Menschen entfremdet und sie nach dem Höhepunkt der Glaubwürdigkeit zur Zeit Johannes' XXIII. und des Zweiten Vatikanischen Konzils in eine epochale Krise gestürzt. Katholische Hierarchen und ihre publizistischen Helfershelfer machen für diese Krise gerne allein die säkulare Welt, die laxe Moral der Menschen und die Auflösung der Werte verantwortlich. Doch so leicht darf man sich das nicht machen: Viele dieser Probleme sind hausgemacht, und die Krise ist vor allem selbstverschuldet. Die Politik dieses Pontifikats weiterzuführen, hiesse den ungeheuren Problemstau noch verstärken und die Krise der katholischen Kirche geradezu ausweglos machen.
Der neue Papst muss sich zu einem Kurswechsel entscheiden und der Kirche Mut zu Neuaufbrüchen einflössen - im Geist Johannes' XXIII. und in Konsequenz der Reformimpulse des Zweiten Vatikanischen Konzils.
Hans Küng ist Präsident der Stiftung Weltethos und Professor emeritus der Ökumenischen Theologie an der Universität Tübingen, war von 1962 bis 1965 offizieller Berater des Zweiten Vatikanischen Konzils (Peritus), ernannt von Papst Johannes XXIII.
Quelle: http://l035sys0.nzz.ch/2005/02/26/f...5O94R2A-12.html |
ich bin konfessionslos und habe mir dennoch manchmal die frage über den sinn dieser instutition gestellt. mehr noch in zeiten größerer verzweiflung habe ich einfach gehofft, dass es dinge gibt, die größer sind; positiver und einen einfluss auf mich und alle anderen haben. es ist schwer zu sagen, ob diese instutition sinn hat, aber ich denke, dass es vielen menschen einfach einen guten halt gibt, in dieser welt zurecht zu kommen. für mich ist der tot des papstes relativ unbedeutend und dennoch bewegt es mich. er hat viele gute dinge gemacht, vorallem aus politischen sicht und einige sinnvolle reformen in der kirche vorangebracht.dass das ganze im tv mehr oder weniger von der quantität übertrieben ist, ist klar, aber nicht akzeptabel. ich finde, man sollte einfach würdevoll abschied nehmen... und fertig. das leben geht weiter....
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05 Apr 2005, 11:01
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2. Schein
Punkte: 123
seit: 06.01.2005
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QUOTE (Atanasoff @ 04 Apr 2005, 16:36) | Da ich in einer kleinstädtischen/dörflichen DDR Umgebung aufgewachsen bin wusste ich kaum etwas/nix über die weltpolitische Bedeutung des Papstes, seinen Einfluss und das wirken der Kirche in der Zeit vor der Wende (Friedens- und Freiheitsbewegung in Polen, Tschechien usw.). Dank der aktuellen Berichte hab ich wenigstens etwas darüber erfahren. |
Das stimmt, so geht es mir auch. Und deshalb find ich die Präsenz des Themas in den Medien auch ein Stück weit gut. Denn was wüßte man sonst schon über sein Wirken in der Welt, das ja nun offenbar weit darüber hinaus ging, Kirchenoberhaupt zu sein. QUOTE (Atanasoff @ 04 Apr 2005, 16:36) | PS: Jetzt muss ich auch noch auf Rechtschreibung, Grammatik, Orthografie, usw achten um einen akzeptablen und von "akademischer Reife" zeugenden Beitrag zu schreiben? (Mein Browser hat leider noch keine Rechtschreibkorrekturhilfe und Kontrolle lesen lass ich nen Post auch nicht vorher) |
Ich finde, dass es ganz einfach dazu gehört, auf die Form seiner Beiträge zu achten. Denn wenn die nicht stimmt, leidet darunter auch der Inhalt. Und ein Universitätsstudent sollte das für gewöhnlich auch ohne Rechtschreibkorrekturhilfe können.
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06 Jun 2014, 16:38
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Neuling
Punkte: 3
seit: 09.02.2014
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