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post 07 Jul 2007, 21:44
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3. Schein
***

Punkte: 272
seit: 25.11.2006

Hui,
sagt mal macht jemand von euch den Bachelor bzw stellt gerade von Dipl auf Bachelor und dann Master um?
Ich hatte überlegt - ist mir aber dann doch zu teuer. Mensch ist ja schon total verunsichert was das Diplom angeht.... Aber ein Dipl.-Wirt.-Ing ist am Ende schon schöner als ein Bachelor oder Master smile.gif
Wie seht ihr das?
Grüße
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post 09 Jul 2007, 18:30
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Straight Esh
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Punkte: 14030
seit: 01.10.2003

Das Bachelor/Master-System wurde 1998 in Bologna von allen EU Staaten beschlossen zur Vereinheitlichung der Abschlüsse. Mal abgesehen, dass es bei dem unvergleichbaren Wissenschaftsföderalismus und Pluralismus, der in Deutschland existiert, ein Paradoxon ist, auf EU-Ebene einen vergleichbaren Abschluss zu schaffen, kann man dem ganzen nicht viel entgegensetzen.

Im Grunde ist der Master auch nicht schlechter als das Diplom, da dort ja dieselben Lehrkräfte zum Einsatz kommen wie auch zum Diplom. Der Bachelor hingegen ist genau etwas für diejenigen Leute, die heutzutage ohne/mit Vordiplom abbrechen und sich dann einen Job suchen. Mit dem Bachelor haben sie einen sinnvollen Abschluss, den sie sich auf das ach so wichtige Zeugnis schreiben lassen können. Und wer Interesse findet an der Wissenschaft, oder wer die wissenschaftliche Ausbildung für seine Arbeit in der Firma braucht, der kann noch einen Master draufsetzen.

Womit wir aber beim zweiten Paradoxon der ganzen Sache sind. Deutschland besitzt 2 Millionen Studenten. Laut Aussagen aller kommen damit immer noch zuwenige Akademiker zustande um unseren Bedarf zu erfüllen. Trotzdem wird für den Master eine generelle Beschränkung auf 10% aller Bachelorstudenten angesetzt.

Man braucht sich aber über diesen Mißstand gar nicht zu beschweren, denn heute sieht die Realität schon genauso aus. Zum Vordiplom hin werden ähnlich hohe Quoten durch schwierige Prüfungen herausgeprüft. Das Bachelor/Master-System räumt auf mit der "hinter-der-Hand-Diploms-Studenten-Finanziererei" und sagt klipp und klar, dass die Masse der Studiengebühren zahlenden Studenten die Masterstudenten, die Professoren und die Forschung finanziert.

Allerdings würde ich nicht sagen, dass viele Studenten unüberlegt wechseln, denn der Bachelor ist gerade für diejenigen, die nicht wissenschaftlich angehaucht sind - und davon gibt es einige - eine sehr interessante Alternative zum Diplom, die bisher aber in Deutschland so nicht möglich war. Ob die TU-Dresden jetzt insgesamt so viele Vorteile aus dem Wechsel zieht, wage ich zu bezweifeln.


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bonum agere et bonum edere,
sol delectans et matrona delectans

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post 09 Jul 2007, 19:13
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Ironieresistenz I.
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Punkte: 2231
seit: 02.06.2005

Zitat(Chris @ 09 Jul 2007, 18:30)
Man braucht sich aber über diesen Mißstand gar nicht zu beschweren, denn heute sieht die Realität schon genauso aus. Zum Vordiplom hin werden ähnlich hohe Quoten durch schwierige Prüfungen herausgeprüft. Das Bachelor/Master-System räumt auf mit der "hinter-der-Hand-Diploms-Studenten-Finanziererei" und sagt klipp und klar, dass die Masse der Studiengebühren zahlenden Studenten die Masterstudenten, die Professoren und die Forschung finanziert.

Das lässt sich keinesfalls auf alle Studiengänge verallgemeinern. Bei uns dürften 95-99% der Erstis nach 2 Jahren ihr Vordiplom haben. Und wir sind sicher kein Einzelfall. Und gerade da ist das neue System nicht durchdacht. Wozu soll ein Bachelor-Psychologe bitte imstande sein? Er kann keine Leute behandeln, er kann niemanden beraten, er kann nicht pädagogisch tätig werden. All diese Dinge lernt man erst im Hauptstudium, später also vermutlich beim Master. Das einzige Einsatzgebiet wäre die Unterstützung von ausgebildeten Psychologen/Psychotherapeuten, aber da kann man auch die deutlich billigeren psychologisch-technischen Assistenten nehmen.
Dies sei mal ein Beispiel für die Unzulänglichkeiten des Bachelor/Master-Systems. Ich bin mir sicher, dass jeder Zweite Ähnliches auf Lager hat.


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Seine Majestät, Kaiser Ironieresistenz I.

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post 09 Jul 2007, 19:43
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6. Schein
*******

Punkte: 1339
seit: 27.01.2005

Zitat(JoSchu @ 09 Jul 2007, 19:13)
Wozu soll ein Bachelor-Psychologe bitte imstande sein? Er kann keine Leute behandeln, er kann niemanden beraten, er kann nicht pädagogisch tätig werden. All diese Dinge lernt man erst im Hauptstudium, später also vermutlich beim Master.


deswegen soll ja der diplomstudiengang nicht nur geteilt und übernommen sondern umgestellt werden...

@Chris: ok, das BA-Studium hab ich vergessen
Zitat
Ein berufsbefähigender Abschluss (Bachelor) und ein weiterführender (Master). Ob das jetzt Master oder Diplom heißt ist ja wurst. [...] Zumal meistens (meine Erfahrung) einfach das aufgebohrte Grundstudium als Bachelor herhalten muss, anstatt die Kurse richtig umzustellen.

deswegen solls ja richtig umgestellt werden. und dafür gibt es ja die Akkreditierung. dort werden die studieninhalte durchgearbeitet etc um genau diese Qualitätsverminderung zu vermeiden und so wird auch versucht sicher zu stellen, dass die Studiengänge richtig umgestellt werden.

Zitat
War aber vorher mit dem NC auch nicht besser.

wie gesagt, das steht alles nicht fest...

Zitat
Die Umstellung ist nicht schlecht, sie sollte allerdings auf gewohnt hohem deutschen Niveau passieren.

siehst du, wir sind uns einig wink.gif

Zitat
Schon allein, weil durch die Straffung der Studienordnungen weniger Zeit bleibt für die Dinge, die einen Studenten ausmachen. Der Blick über den Tellerrand. Persönliche Weiterbildung auf anderen Gebieten. Teilnahme an studentischer Kultur, politischer Bildung und ehrenamtlichen Engagement in Vereinen. Denn im Übereifer hat man das wohl übersehen, dass sozialer Einsatz mit zu den Stärken eines Akademikers gehört, und vergessen, dies auch mit in die Lehrpläne aufzunehmen (in anderen Staaten muss man eine bestimmte Anzahl sozialer Leistungspunkte sammeln, um seinen Abschluss zu bekommen).

wo steht etwas von Straffung? Umverteilung würde ich es nennen...
Wer sagt, dass der Student das beim B/M-System nicht mehr kann? Es wird doch generell wert darauf gelegt, dass ein gewisses "über den Tellerrand gucken" in den Studiengängen beinhaltet wird. Das wird doch nicht abgeschafft.
Außerdem soll mit dem System ja (theoretisch zumindest) ein Auslandsaufenthalt während des Studiums begünstigt werden.
Ich würde auch nicht behaupten, das das Studium bisher (bei uns zumindest) sehr viel Zeit für ehrenamtliche Tätigkeiten lässt und es gibt dennoch genug, die ihre Zeit dennoch "opfern" und solche Menschen wird es auch in Zukunft geben, andernfalls... (na das lass ich jetzt lieber wink.gif )





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„Das Herz hat seine Gründe, die die Vernunft nicht kennt!“
-B. Pascal-
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