Lina aus München hat mich gestern hypnotisiert. Sie litt sehr darunter, dass in München jede zweite Zweite so heißt und sie andere immer mit Nina verwechseln. Sie hat mich um den Verstand gequatscht. Also jedenfalls bin ich jetzt Mitglied in irgendeinem Verband, der Fischotter schützt und bekomme nun alle drei Monate einen Rechenschaftsbericht darüber, wie es meinen Schützlingen geht, damit ich nicht so schnell wieder austrete. Außerdem kann ich damit zeigen, dass ich ein guter Mensch bin. Man sollte dieses Thema nicht den Grünen und vergreisten Rentnern überlassen.

Die sind wirklich gut. Ich genieße das. Nicht die Kerle, die spulen einfach ihre auswendiggelernten Standardmethoden ab. Und sie sind ziemlich einfach aus dem Konzept zu bringen. Aber die Mädels sind Klasse, und ich wette, sie lieben das Spiel.

Ich bin in den letzten Tagen dreimal am Stand meiner Favoritin vorbeigekommen, sie spricht mich nicht nur einfach immer wieder an, sie knüpft dort an, wo sie am Tag zuvor aufgehört hat. Sie hat sich niedliche Tricks ausgedacht, sie versucht mir auf der persönlichen Ebene ein schechtes Gewissen zu machen (Bestrafung), zweimal verabschiedet sie mich mit Körperkontakt (Belohnung). Für morgen haben wir ausgemacht, dass sie sich etwas für mich ausdenkt. Es geht offensichtlich um mehr als nur die doofe Provision. Es ist ein Spiel. Und sie ist gut.