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> Irakkrieg Ich glaube an den Endsieg.

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post 05 Sep 2007, 12:47
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6. Schein
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seit: 12.08.2006

Britische Militärs üben vehemente Kritik an USA

Zwei hochrangige britische Militärs haben die USA ungewöhnlich scharf für ihre Irak-Strategie kritisiert. Generalmajor a.D. Tim Cross sagte dem "Sunday Mirror", er habe Ex-US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld vergeblich vor schweren Mängeln gewarnt. "Im Rückblick gibt es keinen Zweifel, dass der US-Nachkriegsplan mit tödlichen Fehlern behaftet war und viele von uns haben das damals schon gespürt", so Cross weiter. Rumsfeld "wollte von all dem nichts hören. Die USA waren da schon längst von ihrer Vorstellung überzeugt, dass sich der Irak rasch zu einer stabilen Demokratie entwickeln würde". Cross war seinerzeit für die britische Seite in die Nachkriegsplanungen eingebunden. Die USA hätten jedoch alle Warnungen in den Wind geschlagen.

General Sir Mike Jackson bezeichnete die USA in Bezug auf das Vorgehen im Irak laut der Zeitung "Daily Telegraph" als "intellektuell bankrott". Rumsfeld trage die Hauptschuld am Chaos im Irak. Die US-Regierung sei von vornherein zu stark auf militärische Macht konzentriert gewesen statt auf die Schaffung staatlicher Strukturen und Diplomatie. Jackson war zum Zeitpunkt des Irak-Einmarsches Oberkommandierender der britischen Armee.


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Apprendre à chanter à un cochon, c'est gaspiller votre temps et contrarier le cochon.
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post 05 Sep 2007, 14:35

4. Schein
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Punkte: 370
seit: 18.01.2004

Zitat(Niveau @ 05 Sep 2007, 12:47)
Britische Militärs üben vehemente Kritik an USA

Zwei hochrangige britische Militärs haben die USA ungewöhnlich scharf für ihre Irak-Strategie kritisiert. Generalmajor a.D. Tim Cross sagte dem "Sunday Mirror", er habe Ex-US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld vergeblich vor schweren Mängeln gewarnt. "Im Rückblick gibt es keinen Zweifel, dass der US-Nachkriegsplan mit tödlichen Fehlern behaftet war und viele von uns haben das damals schon gespürt", so Cross weiter. Rumsfeld "wollte von all dem nichts hören. Die USA waren da schon längst von ihrer Vorstellung überzeugt, dass sich der Irak rasch zu einer stabilen Demokratie entwickeln würde". Cross war seinerzeit für die britische Seite in die Nachkriegsplanungen eingebunden. Die USA hätten jedoch alle Warnungen in den Wind geschlagen.

General Sir Mike Jackson bezeichnete die USA in Bezug auf das Vorgehen im Irak laut der Zeitung "Daily Telegraph" als "intellektuell bankrott". Rumsfeld trage die Hauptschuld am Chaos im Irak. Die US-Regierung sei von vornherein zu stark auf militärische Macht konzentriert gewesen statt auf die Schaffung staatlicher Strukturen und Diplomatie. Jackson war zum Zeitpunkt des Irak-Einmarsches Oberkommandierender der britischen Armee.
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es ist nicht nur die schuld von rumsfeld. es ist vielmehr die ansicht, wie außenpolitik zu gestalten ist. die usa hängen immer noch einer außenpolitikstrategie nach, die zu zeiten des kalten krieges ffunktioniert hat. damals gab es ein bipolares system (udssr und usa) die als hegemonialmächt zu bezeichnen sind. weiterhin waren alle geschehnisse in der außenpolitik klar einzelnen ländern zuzuordnen. so konnte man als reaktion ein einzelnes land beschuldigen und die reaktionen dementsprechend planen und durchführen. die usa hat dabei mit einem realistischen ansatz politik gemacht, also aus einer situation der stärke. dieser beinhaltet die sicherung und die ausweitung der macht(interessen).insbesondere wurde die militärische stärke genutzt. entweder in der form von angriffen oder, und das macht den überwiegenden teil aus, in form der abschreckung. fast alle länder waren stabil, wobei viele staaten von den den beiden hegemonialmächten gestützt wurden. auf ein land druck auszuüben bedeutete dabei ein anderes land zu unterstützen. dies sieht man beonders gut an den ehemaligen einflussgebieten der udsst und der usa. dazu gehörte es auch den irak zu stützen und gewisse gruppen in afghanistan zu alimentieren, die gegen die udssr gekämpft haben nach deren einmarsch in dieses land. die beiden großen mächte haben also für ein staatengleichgewicht gesorgt.

der realistische ansatz ist jedoch obsolet geworden mit der politischen wende ende der 80 jahre. es gibt immer mehr staaten die zu den failing states geordnet werden können, d.h., dass es keine stabilen innenpolitische verhältnisse mehr gibt, dazu kommt das sich rasche ausweiten von sogenannte ngo´s. dies sind solch organisationen wie greenpeace, aber auch eine al kaida kann dazu gezählt werden. diese orgas können aber nicht mehr einem staat zugeordnet werden, sondern agieren außerhalb von staats- und systemgrenzen. die usa hat diesen zustand noch nicht verstanden und agiert in ihrer außenpolitik noch genauso wie vor 20 jahren. dazu gehört dann auch die ankündigung, die staaten um den iran zu stärken, um auf diesen druck auszuüben. die nächsten konflikte sind also schon angebahnt. im gegensatz zur eu denkt die usa weiterhin, dass stärke gegenüber staaten zum glück führt und dabei die machtposition auf der welt erhält und ausbaut. jedoch verlieren sie mit dieser strategie konflikte und auch weltweite macht. die unbeweglichkeit ist also das problem. dies ist nicht einer person zuzuschreiben, zumal rumsfeld auch nicht allein entscheiden konnte. der präsident war ein teil der entscheidungskette. es ist aber sicherlich eine neokonservativen denkschule entsprechend und das ist die denkschule, die mit bush einzug ins weiße haus gehalten hat.

eine strategie für den irak kann nicht auf das militär verzichten, aber wichtiger ist ein zeichen an die islamische welt, dass man mit ihr kommunizieren möchte, dass man gemeinsame lösungen finden will. dazu gehört auch eine stabile wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche situation im irak zu fördern. der islam ist in seiner denkweise im mittelalter stehen geblieben, jedoch wurden sie aber auch in diese denkweise hineingetrieben, dies lässt sich an afghanistan ablesen. vor dem einmarsch der udssr hat man ein modernes system aufgebaut mit starken wissenschaften und einem stabilen politischen system. die frauen haben damals miniröcke getragen. jetzt befindet sich afghanistan wieder im mittelalter. die konflikte sind also auch selbstverschuldet. der einzige weg zu einer befriedung im nahen osten besteht darin wirtschftliche hilfe zu leisten. lass es den leuten gut gehen und sie haben keinen grund mehr für anschläge oder ähnliches. der irak hätte genau ein solches land werden können und damit auf die gesamte region ausstrahlen können. das konnte mit dieser strategie nicht funktionieren. wenn ich ein land bombardiere und ausnutze und nicht hilfe leisten mag, dann kann das nicht funktionieren.

im übrigen lernt man das im grundstudium im fach politikwissenschaft, also dann wisst ihr, was die machthaber in den usa gelernt haben.
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