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Dresdner Holiday Inn zeigt Zivilcourage
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 23 Oct 2007, 13:03
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2. Schein  
Punkte: 80
seit: 05.06.2004
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Zitat DRESDEN. Es gibt sie anscheinend noch, die Zivilcourage. Die NPD-Landtagsfraktion in Sachsen bekam zum Wochenende einen Brief mit folgendem Wortlaut:
"NPD Fraktion im Sächsischen Landtag Herren H. Apfel und A. Delle Bernhard-von-Lindenau-Platz 1 01067 Dresden
Dresden, 18. Oktober 2007
Ihre Zimmerreservierung im Holiday Inn Dresden
Sehr geehrter Herr Apfel, sehr geehrter Herr Delle,
wir erhielten heute Ihre über www.hotel.de getätigte Reservierung für den 7. November 2007 und sind einigermassen erstaunt, dass Sie ausgerechnet ein amerikanisches Hotelunternehmen mit ausländisch klingendem Namen bevorzugen.
Da Sie in unserem Hause nicht willkommen sind und ich es auch meinen Mitarbeitern nicht zumuten kann, Sie zu begrüssen und zu bedienen, haben wir hotel.de gebeten, die Buchung zu stornieren.
Sollte dies aus vertraglichen Gründen nicht möglich sein, darf ich Sie darauf hinweisen, dass ich sämtliche in unserem Hause durch Sie getätigten Umsätze unmittelbar als Spende an die Dresdner Synagoge weiterleiten werde. Betrachten Sie dies als kleinen Beitrag zur Wiedergutmachung für die Schäden, die Ihre damaligen Gesinnungsgenossen der Synagoge und vor allem ihren früheren Besuchern zugefügt haben.
Eine Kopie dieses Schreibens leiten wir an die Dresdner Presse weiter.
In der Hoffung, daß Sie eine zu Ihnen passende Unterkunft finden und uns Ihr Besuch erspart bleibt verbleiben wir
mit freundlichen Grüssen MACRANDER HOTELS GmbH & Co. KG
Johannes H. Lohmeyer Geschäftsführer http://hpd-online.de/node/3033
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Antworten(30 - 44)
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 23 Oct 2007, 22:35
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Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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Es gibt einen kleinen Unterschied zwischen Privatleuten und Unternehmern. Und Privatleute dürfen jederzeit sich überlegen wen sie ihn ihre Wohnung lassen. Da wird es für die Unternehmen schon schwieriger. Mir war auch so, dass zwar ein Hotelzimmer ein unverbindliches Angebot ist, aber dieses nicht aus beliebigen Gründen verweigert werden darf. Ein Grund wäre sicherlich, wenn das Hotel ausgebucht ist. Dies lässt sich, wenn Herr Apfel persönlich auftaucht, sicher mal "faken", wenn er aber über eine Internetplattform bestellt, wird alles automatisch bestätigt, auch dass für Herrn Apfel genügend Unterkünfte vorhanden sind. Und deswegen werden sie sich auch diesen geschickten Weg mit der Synagoge gehen, da die Verträge mit der Internetplattform sicherlich keine Stornierung aus persönlichen Gründen zulassen.
Man hofft vermutlich dass Herrn Apfel (oder seinen Wählern) die Vorstellung an die Synagoge zu spenden zuwider ist und aus diesen Gründen der Auftritt im Holiday Inn abgesagt wird.
@loco: ich vermute eher, dass es eine verbindliche Buchung war, und der Mißgriff beim Kunden erst nachträglich entdeckt wurde. Die AGBs sagen ja auch, dass die direkten Kundendaten erst bei einer verbindlichen Buchung an das Hotel übergeben werden.
Nochmal: Ich denke hotel.de hat da die mitarbeitenden Hotels fest im Griff, immerhin haben die ja auch einen Ruf zu verlieren. Von daher kann Holiday Inn sicher nur auf die "Zivilcourage" von hotel.de hoffen.
Dieser Beitrag wurde von Chris: 23 Oct 2007, 22:40 bearbeitet
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bonum agere et bonum edere, sol delectans et matrona delectans (Verlängere dein Leben indem du hier und hier und hier und hier klickst!)
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 24 Oct 2007, 08:48
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2. Schein  
Punkte: 58
seit: 14.09.2007
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ich finds super das sie das machen!
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 24 Oct 2007, 14:34
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3. Schein   
Punkte: 298
seit: 19.10.2005
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Zitat(gfx-shaman @ 24 Oct 2007, 00:18) ich weiß garnicht warum ihr euch solche sorgen um die rechtliche seite macht. es werden weder vertraege gebrochen noch wird irgendwer denunziert. ein unternehmen darf sich seine kunden aussuchen, auch wenn dieser manchmal koenig zu sein glaubt. ich finds ne tolle aktion und in anbetracht der quellen halte ich es auch nicht fuer einen fake.  es geht aber nicht um die absage, die können sie ja tun... es geht um die veröffentlichung der absage. damit geben sie kundendaten heraus, wer und wann wo etwas gebucht hat. das ist auch für "braune" nun mal datenschutz. wenn beispielsweise das hotel eine reservierung von dir storniert und öffentlich bekannt gibt, dass sie das tun, weil du vielleicht mit deiner affäre einchecken wolltest, würdest du glaube ich auch auf deinen datenschutz pochen. beispiel klar geworden?
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Gut ist der der Gutes tut!
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 24 Oct 2007, 14:39
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1. Schein 
Punkte: 18
seit: 15.09.2007
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In Dresden können sich zur Zeit definitiv die Hotels ihre Kunden aussuchen. Bloß leider ist es oft so das die NPD unter anderen Namen bucht. Ich glaube es möchten so einige, dies verhindern doch wenn 10 Rechte vor dir stehen, der Manager ist außer Haus kann man als Angestellte abends um 11 nicht mehr viel machen.
@chris: da lässt sich nix "faken". Hotel. de steht ein Zimmerkontigent zu. Und falls das Hotel ausbucht sein sollte dann, darf die Übernachtung nicht storniert werden, sondern die Gäste müssen wo anders untergebracht werden. Natürlich auf Kosten des Hotels.
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 25 Oct 2007, 23:37
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2. Schein  
Punkte: 90
seit: 29.04.2004
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Zitat(die_dan @ 23 Oct 2007, 22:28) Hat jemand etwas darüber in der "Dresdner Presse" gelesen? Ist ja immerhin schon 5 Tage alt das Briefchen...  Habs jetzt erst gelesen, bei mir war ein bisschen was an Zeitungen aufgelaufen: die DNN hat am 20. drüber berichtet: http://web.inf.tu-dresden.de/~s6831040/hotel.jpg
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<+n> grundsatz ist: wo kein kläger ist, ist auch kein schuldiger
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