Ein Restaurantbesitzer aus Kraiburg in Bayern hat sein Lokal zur kinderfreien Zone erklärt. Kinder unter 12 Jahren haben keinen Zutritt. Dagegen hagelt es allenthalben Protest: vom Jugendbeauftragten der Kleinstadt bis zur bayerischen Familienministerin, alle wollen dem vermeintlichen Kinderfeind das Leben schwer machen. Verstößt der Wirt gegen das Antidiskriminierungsgesetz? Inzwischen überprüft sogar das Bundesjustizministerium diese Frage.
Darf man so etwas sagen?! Kinder nerven manchmal unglaublich! Und die dazugehörigen Eltern auch. Weil sie nichts unternehmen, wenn ihr Nachwuchs mit Schuhen auf S-Bahn-Sitzen herumtrampelt oder ein endloses Schrei-Konzert an der Supermarktkasse anstellt. Bin ich jetzt kinderfeindlich? Ein heikles Thema. Nicht für einen Gastwirt aus Bayern. Er zog seine ganz eigenen Konsequenzen aus schlechter Erziehung und mangelhaftem Benehmen: Lokal-Verbot für Kinder unter 12 Jahren! Damit trat er eine Protestlawine los.
Die Idee die dahinter steht ist in der Tat einen Gedanken wert. Ob die Tat an sich gut oder schlecht ist, keine Ahnung. Es ist verständlich, dass man Kinder nicht zu sehr einschränken, und ihnen eine gute Kindheit gönnen sollte. Dass aber einige Eltern ihren Kindern nur noch sehr wenig verbieten, muss meiner Ansicht nicht sein. Ein Kind muss einfach lernen, dass in einer Gesellschaft nicht alles möglich ist, was machbar ist. Und das hat meinem Eindruck nach schon abgenommen. Sei es, dass man keinen Respekt mehr vor dem Lehrer hat, oder sei es dass man Happy Slapping betreibt.