Zitat(bsf @ 03 Nov 2007, 20:07)
Überleg doch mal, wer sagt, dass gestreikt wird: Die Lokführer? NEIN!
Ein sehr gut bezahlter Schell sagt, dass gestreikt wird und fährt dann erstmal zur Kur, um sich auszuruhen. Ist ja anstrengend, so einen Streik zu befehlen. Streikende, weniger gut bezahlte Lokführer müssen gleichzeitig mit eventuellen Abmahnungen bzw. sogar um ihren Arbeitsplatz fürchten, Hunderttausende Pendler kommen nicht zur Arbeit und künftig kommen Just-in-Time-Güter auch nicht mehr JIT, wenn man sich auf die Bahn verlässt.
Schon mal was von einer
Urabstimmung gehört? 95,8% der GDL-Mitglieder haben sich für einen Streik ausgesprochen.
Zitat
Wozu das führt?
Geschäftskunden suchen sich andere Transportmöglichkeiten (Straße), Pendler steigen auf Auto, MFGs und Fahrrad um.
Wozu das führt?
Lokführer werden entlassen, weil die Nachfrage sinkt.
Schell wird eventuell auch entlassen, aber mit dem Geld, was er bisher verdient hat (auch angesichts seines Alters), hat er wohl keine Probleme, über die Runden zu kommen.
Die leidtragenden sind die Lokführer.
Schwachsinn. Wenn die Bahn klug ist, wird sie genau in dem Moment auf die Forderungen eingehen, in dem der wirtschaftliche Schaden größer wird als die Kosten durch die Tariferhöhung.
Zitat
Und ja, es gibt einige Unternehmen in Deutschland, die großen Gewinn machen. Und ja, Manager sind in Deutschland sehr hoch bezahlt (aber: in der USA sind sie höher bezahlt und arbeiten weniger Wochenstunden).

Kein Kommentar.
Zitat
Das ist der nächste Punkt. 3-5% Lohnerhöhung (es waren nicht 10%, das wäre utopisch) sind, meiner Meinung nach, für's erste ausreichend.
Du findest also 3-5% mehr Lohn bei Erhöhung der Arbeitszeit und damit eine faktische Lohnkürzung für ausreichend? Was bin ich froh, dass deine Meinung irrelevant ist.
Zitat(tingel @ 04 Nov 2007, 09:32)
Ich fand diesen Streik und die Forderung nach 30% mehr Gehalt auch erst total überzogen. Als ich dann die Begründung für die 30% gehört habe - der Vorstand hat sich um diesen Prozentsatz die Bezüge erhöht - fand ich das einfach nur genial! Das hält denen doch mal den Spiegel vor. Jede berechtigte Kritik an dieser Zahl 30 betrifft unmittelbar auch den Vorstand, das ist kein Streik, das ist Gesellschaftspolitik.
Klar, darin steckt natürlich jede Menge Schadenfreude

Wenn es jetzt im Güterverkehr los geht - dann betrifft mich das mittelbar dann auch, die besten Kunden unserer Firma bewegen zig Tonnen Stahl jeden Tag mit der Bahn, hm, nicht so gut


Also soweit ich weiß, geisterte diese Zahl von 31% mehr durch die Medien, bevor die GDL überhaupt irgendwelche konkreten Prozentangaben machte - da hat sie sie einfach übernommen. Fand ich sehr amüsant, auch vor dem Hintergrund, dass die Presse sich jetzt über diese Zahl so aufregt und nicht begreift, dass sie sie selbst geschaffen hat.
Thematisch passender Artikel, den ich gestern gelesen habe:
Wie viel Streik sein muss (In meinen Augen besonders interessant ist die Entwicklung des deutschen Streikrechtes und die Streikgewohnheiten anderer Länder.)
Dieser Beitrag wurde von JoSchu: 04 Nov 2007, 11:25 bearbeitet
Seine Majestät, Kaiser Ironieresistenz I.
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