ich habe gerade erfahren, dass die GDL von Donnerstag 2 Uhr bis Samstag 2 Uhr sämtliche Züge (Nah-, Regio-, Fern- und Güterzüge) bestreiken will. Das dürfte dann wohl besonders hier in Ostdeutschland heißen dass praktisch kaum mehr ein Zug fährt.
Für mich verärgert dass über aller Maßen, denn
Meine Freundin kann morgen ihren freien Tag nicht bei mir verbringen, da sie sonst am Donnerstag nicht mehr zur Arbeit kommen kann und
ich kann am Freitag nicht in mein wohlverdientes Wochenende nach Hause zu meiner Freundin fahren.
Es kann so langsam nichtmehr angehen, dass sich eine Hand voll Entscheidungsträger wie Kleinkinder streiten und den Streit auf dem Rücken derjenigen Unschuldigen austragen, die auf die Bahn als Verkehrsmittel angewiesen sind.
Ich schlage am Freitag Abend eine Spontandemo am Hauptbahnhof vor. Jeder, der wegen des kindischen Benehmens von Mehdorn und Schell von seinen Liebsten getrennt ist, oder wen der Streik anderweitig massiv behindert, sollte vorbeikommen.
Den Streikparteien sollte mal vor Augen geführt werden, wieviel Frust sie bei den Opfern ihrer Auseinandersetzung erzeugen.
Wer ist dabei?
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“Sollen sich auch alle schämen, die gedankenlos sich der Wunder der Wissen- schaft und Technik bedienen und nicht mehr davon geistig erfasst haben als die Kuh von der Botanik der Pflanzen, die sie mit Wohlbehagen frisst.” A. Einstein, 1930, Funkausstellung in Berlin
Es ist eine schlechte Demonstrationskultur, wenn man nicht bereit ist dafür auf etwas wie Zeit mit Freunden, Familie zu verzichten oder nur, wenn es einen persönlich betrifft.
Wenn einem etwas an seiner Idee liegt, so sollte man bereit sein persönliche Opfer zu leisten. Es gibt Menschen, die fahren zu einer Demo, die in einer anderen Stadt oder Land stattfinden, weil ihnen die Idee am Herzen liegt. Gerade als Initiator so einer Aktion ist es doppelt peinlich, wenn man sich selbst entlarvt wie wenig Wertschätzung man doch selber für das Thema aufbringt.
Wenn man so offensiv nach aussen andere, hier die GDL und die Bahn, angreift, so sollte man auch bereit sein hinter seiner persönlichen Idee demonstrativ zu stehen.
Ob Benzinpreise, Klimawandel oder Menschenrechte... es ist keine schöne Demonstrationskultur, die du hier repräsentierst. Der Unmut über den verfallenden Schutz der persönlichen Daten wird wohl auch erst in Deutschland steigen, wenn es die Leute persönlich erfahren.
Wenn einem etwas an seiner Idee liegt, so sollte man bereit sein persönliche Opfer zu leisten.
Ich wohne aber nicht in Sollte-Land sondern in Deutschland. Und hier wächst meine Zeit nicht auf Bäumen.
Zitat(Binhpac @ 15 Nov 2007, 15:57)
Gerade als Initiator so einer Aktion ist es doppelt peinlich, wenn man sich selbst entlarvt wie wenig Wertschätzung man doch selber für das Thema aufbringt.
Es gibt Themen die sind mir wichtig (Beispielsweise Vorratsdatenspeicherung) und da gehe ich auch zu Demos. Da denke ich dann auch, dass es was bringt. Die Demo, um die es hier geht, hätte wohl ziemlich wenig gebracht (wurde ja hier auch schon mal gesagt). Abgesehen vielleicht von Frustabbau. Außerdem ist ja der ganze Bahnstreik (hoffentlich) nur ne vorrübergehende Sache. Alles in allem in meinen Augen keine sooo große Sache, wie zum Beispiel ne Bürgerrechtsdemo.
Zitat(Binhpac @ 15 Nov 2007, 15:57)
Wenn man so offensiv nach aussen andere, hier die GDL und die Bahn, angreift, so sollte man auch bereit sein hinter seiner persönlichen Idee demonstrativ zu stehen.
Ich stehe ja auch hinter (bzw. zu) meiner Meinung. Ich habe ne Meinung zu vielen Dingen und vertrete die auch öffentlich. Nur ist mir nicht jede Sache so wichtig, dass ich deswegen unbedingt auf die Straße gehen muss.