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Wie verlässlich sind Fakten aus dem Internet?
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 27 Nov 2007, 01:26
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Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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Ich habe zwar den Fachbuchbereich schon am Anfang etwas ausgegrenzt, aber da hier das Beispiel gekommen ist, möchte ich darauf noch einmal Bezug nehmen. Genauer gesagt, möchte ich zwei Beispiele nennen:
Beispiel 1: Einige brilliante Köpfe haben einen Generator für natürlichsprachliche wissenschaftliche Abhandlungen erfunden. Dieser kombiniert eine Menge Informationen mit einer Menge Zitate und gut klingendem Titel. Ihren großen Erfolg feierten sie, als es ihnen gelang, mit einem generierten Artikel für eine Fachtagung angenommen zu werden.
Beispiel 2: In Japan erreichte Hwang einen Durchbruch auf dem Gebiet der Klontechnik. Leider waren seine Artikel und seine Arbeit komplett gefälscht. Der Betrug konnte aber gut 2 Jahre lang aufrecht erhalten werden.
Trotzdem ist auf wissenschaftlichem Gebiet eine Internetpublikation, besonders die in Wikipedia noch nicht fähig, dort mitzuhalten.
Wie wäre es aber mit einem Vergleich von wirklich alltäglichem Wissen? Wir alle kennen Betrügereien, wie die Hitlertagebücher, falsches Zitieren und Verdrehung von Tatsachen (ich möchte nur an die Bildzeitung erinnern) aus dem ff. Hier scheint es mir, kann das Internet tatsächlich schon sehr gut mithalten. Auch bei einem Vergleich von Brockhaus und Wikipedia überzeugt das Internet mit einer höheren Zahl von Revisoren, ausführlicheren Informationen und einer großen Aktualität. Der Punkt muss also, meiner Ansicht nach, an das Internet gehen.
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bonum agere et bonum edere, sol delectans et matrona delectans (Verlängere dein Leben indem du hier und hier und hier und hier klickst!)
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 27 Nov 2007, 10:30
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∴~∇~∞~Δ~Ξ         
Punkte: 7060
seit: 01.10.2003
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Na ja, wenn man Wikipedia mit dem Internet gleich setzt mag das stimmen, sonst eher nicht. Zitat("JoSchu") [...]die aber sehr schnell entdeckt und revidiert werden. Bei einem Buch gehen da schon mal Jahre ins Land[...] ... "die aber sehr schnell entdeckt und revidiert werden" können. Die Frage ist doch, wessen Version sich auf einer Plattform wie Wikipedia durchsetzt und welche nicht und da gibt es eben auch keine Regelungen die am Ende einer "Diskussion" (wenn es sowas im Internet überhaupt sinnvoll geben kann) dafür garantiert, dass sich die Wahrheit durchsetzt. Ich würde eher von der Mehrheit sprechen und die hat nun mal auch nicht immer Recht. Grüsse C°°°
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∴ ~ ∇ ~ ∞ ~ ◊ ~ ☺ ~ ☼wie∞oben∞so∞unten☼ ~ ☻ ~ ■ ~ ∅ ~ Δ ~ Ξ
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 27 Nov 2007, 10:46
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Ironieresistenz I.         
Punkte: 2231
seit: 02.06.2005
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Dem muss ich widersprechen. Natürlich wird sich eine Version durchsetzen, was ja auch bei Büchern gang und gäbe ist (nur das sich der Autor da im Allgemeinen erst gar nicht anderen gegenüber durchsetzen muss, sondern seine Ansicht ungefiltert darlegen darf). Der große Vorteil bei Wikipedia ist aber, dass du über die Versionen-Seite die Entwicklung des Artikels siehst und damit auch alle anderen Sichtweisen, selbst wenn sich eine Version schon lange durchgesetzt haben sollte. Ein Buch kann das nicht bieten. Ich würde behaupten, was sich durchsetzt, hängt von der Mehrheit der Bearbeitenden im Sinne einer Expertenrunde ab. Denn schließlich bearbeitet man im Allgemeinen nicht wild irgendwelche Artikel, sondern nur die, zu denen man auch etwas beitragen kann. Und das ist schließlich auch das, was sich im wissenschaftlichen Diskurs durchsetzt. Was die Mehrheit der Experten denkt, wird als Wahrheit proklamiert. Du hast ja selbst sehr schön ausgeführt, dass der Wahrheitsgehalt nie sicher ist - ich würde weitergehen und behaupten, es gibt gar keine absolute Wahrheit - aber dieses Argument trifft beide Medien.
Das Gute am Internet ist, dass durch das Fehlen einer elitären Expertengruppe neue Ideen und Theorien sehr schnell publiziert werden können. Im normalen Wissenschaftsalltag läuft doch nichts ohne Reputation. Fehlt einem diese und will man trotzdem etwas phänomenal Neues veröffentlichen, muss man sich einen "Gönner" mit Reputation suchen, der als (Erst-)Autor mitgenannt wird und die Idee im schlimmsten Fall später für sich beansprucht. Dies fällt durch Plattformen wie Wikipedia weg. Natürlich bin ich mir bewusst, dass dadurch auch viel Unsinn und Unwissenschaftliches in die Welt geblasen wird. Man muss selber selektieren, wem man Glauben schenkt und wem nicht. Aber genau da seh ich den großen Vorteil gegenüber dem Buch: Man nimmt die Selektion selber vor und überlässt sie nicht dem Autor. Somit ergibt sich ein Stück mehr Kontrolle über die Inhalte der eigenen Wissensaneignung und -struktur.
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Seine Majestät, Kaiser Ironieresistenz I.
... validiert nach dem Isso-Standard 1.0 ...
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 27 Nov 2007, 10:51
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~ Perle der Natur ~         
Punkte: 4967
seit: 25.01.2006
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Zitat(Wikipedia @ Artikel Telefonbuch) Das älteste erhaltenene Exemplar, der ''Index Telefonicae'', stammt aus dem Jahr 1530. zum thema unsinn ^^
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We have enough youth, how about a fountain of smart? "Do you know what time it is? It's do-o'clock."
"Heut mach ich mir kein Abendbrot - heut mach ich mir Gedanken!"
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 27 Nov 2007, 10:59
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∴~∇~∞~Δ~Ξ         
Punkte: 7060
seit: 01.10.2003
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Zitat(JoSchu @ 27 Nov 2007, 09:46) Ich würde behaupten, was sich durchsetzt, hängt von der Mehrheit der Bearbeitenden im Sinne einer Expertenrunde ab. Denn schließlich bearbeitet man im Allgemeinen nicht wild irgendwelche Artikel, sondern nur die, zu denen man auch etwas beitragen kann. Und das ist schließlich auch das, was sich im wissenschaftlichen Diskurs durchsetzt. Ich seh das ja eigentlich genau wie du, aber grade für diese "Expertenrunden" gibt es bei Wikipedia weniger Garantie als bei einem Fachbuch eines renomierten Verlages. Bei Wikipedia sind es eher Interessengruppen als Expertengruppen. Das muss ja kein Nachteil sein, nimmt der Sache aber die Wissenschaftlichkeit und wird damit wenig zitierfähig. Grüsse C°°°
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 27 Nov 2007, 12:30
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zottellos      
Punkte: 927
seit: 21.03.2007
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Zitat(JoSchu @ 27 Nov 2007, 09:46) Man muss selber selektieren, wem man Glauben schenkt und wem nicht. Aber genau da seh ich den großen Vorteil gegenüber dem Buch: Man nimmt die Selektion selber vor und überlässt sie nicht dem Autor. Somit ergibt sich ein Stück mehr Kontrolle über die Inhalte der eigenen Wissensaneignung und -struktur.  Du kannst doch auch bei Büchern selektieren... Es gibt ja nicht nur ein Buch von einem Autor zu einem bestimmten Thema.
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Zitat(KevM) trouble likes u, huh? ;) A: haste salz da? B: Muss ich mal gucken, willste kochen? A: ach kochen, hab eben zitronen gefunden und wollte tequila zwitschern, aber keen salz da
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 27 Nov 2007, 14:06
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zottellos      
Punkte: 927
seit: 21.03.2007
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gegen die Zeit sag ich ja auch nix  ... aber prinzipiell isses möglich  und ich persönlich blättere oft doch lieber ein Buch durch als mich durchs Internet zu klicken. edit: bei fachspezifischeren Dingen... denn da sucht man sich manchmal tot im Internet nach wirklich guten und hilfreichen Sachen. Dieser Beitrag wurde von Zottelfisch: 27 Nov 2007, 14:08 bearbeitet
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