Also ich bin ja auch grundsätzlich der Meinung, dass der Staat nicht so stark eingreifen sollte in die Wirtschaft. Wenn jemand nicht genug verdient durch seine Arbeit, dann wird er von Sozialleistungen leben ja. Wieso muss der Staat nennen wir es mal niederqualifizierte Arbeit durch Mindestlöhne schützen? Wenn die Arbeit nicht ausreichend belohnt wird, dann soll keiner diese Arbeit annehmen.
Nur ist es laut Erfahrung so, dass der Lohn immer etwas unter dem tatsächlichen Wert der Arbeit hinterherhinkt. Der Arbeitgeber zieht immer erst dann nach, wenn selbst die staatlichen Zusatzleistungen ausgereizt sind. Der Staat unterstützt so indirekt Unternehmen, die ihre Mitarbeiter bis zum Letzten ausbeuten und die Mitarbeiter, die faire Gehälter von ihren Unternehmen bekommen, kriegen keine Zusatzleistungen vom Staat. Hier ist etwas nicht in Ordnung.
Was widersprüchlich ist, ist das die CDU, die selber den Post-Mindestlohn durchgesetzt hat, sich nun dagegen sträubt. Was macht die Arbeit des Briefträgers schützenswerter als die Arbeit anderer Branchen? Die CDU ist mit Frau Merkel so unkoordiniert, dass mittlerweile jeder in der CDU ist, seinen Senf nach seiner persönlichen Meinung widergeben darf und die Frau Merkel schweigt sich wie zu fast allen Themen solange aus bis der Druck gross genug wird oder das Thema von alleine verschwindet. Wieso ist man für einen Mindestlohn bei den Postangestellten aber für andere Branchen wieder dagegen?
Der Vorstoss der SPD dieses flächendeckend durchsetzen zu wollen ist daher nur konsequent in ihrer Argumentation.
Mindestlohn? ja. Branchenübergreifend? ja. Ist der Mindestlohn zu hoch angesetzt? Ich denke schon.
Hier ein schöner Artikel aus der SPD-nahen Zeit aus dem Jahre 2005:
http://www.zeit.de/2005/24/Forum?page=1