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post 29 Dec 2007, 22:56

3. Schein
***

Punkte: 291
seit: 10.08.2006

Hällöchen,
ich lese gerade ein ganz tolles Interview mit Eva-Maria Stange und mir rollt es die Fussnägel hoch. Machen die mit ihr Gehirnwäsche??? Leider ist der Artikel online nicht verfügbar, aber ich hab mal ihre Kernthesen rausgeschrieben:

1. Sachsen hat bei der Lehrerausbildung die Nase vorn, weil sie auf BA und Master umgestellt haben

??? Haben die anderen doch auch, warum ist das was besonderes zumal es auf Anweisung und nicht aufgrund innovativer Ideen geschah!

2. "Es gibt keine gesonderte Grundschullehrerausbildung mehr und die Ausbildungslänge und Intensität unterscheidet sich jetzt nicht mehr von den anderen Lehrämtern.
"Dies bedeutet insbesondere eine qualitative Verbesserung der Ausbildung von GS-Lehrern."

Klar im Einheitsbrei kann man ja auch viel spezieller auf interne Schwerpunkte eingehen - logisch!!! Nicht mal in einer grundschulspezifischen Ausbildung an der TUD wurde in allen Fachbereichen eine grundschulspezifische Basisqualifikation vermittelt!!!

3. "Durch den BA Studiengang kann man besser auf die Fähigkeiten und Neigungen im Umgang mit Kindern eingehen. Das ist bei der derzeitigen Situation nicht möglich."
Ich muss laut Studienordung Lehramt Grundschule in der Kita, der Grundschule, einer weiterführenden und einer Förderschule Praktikas nachweisen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jeder Student für allgemeinbildende Schulen ein Praktikum von der Kita bis zum Gymi durchlaufen kann, um seine Neigungen festzustellen. Der Studiengang ist sehr straff organisiert.

4. "Aber auch bundesweit hat sich durch Pisa bei der Lehrerausbildung einiges getan. So nehmen inzwischen die Bildungswissenschaften - Pädagogik, Psychologie, Fachdidaktik und Erziehungswissenschaften - mehr Raum ein. Waren es in der Vergangenheit höchstens 10%, nehmen sie jetzt ein Drittel der Ausbildung in Anspruch, zwei Drittel entfielen auf die Hauptfächer."
Also die tollen Seminare in Erziehungswissenschaften und Psychologie haben mir für meine Arbeit als Lehrer nur sehr wenig gebracht. Gute und schulrelevante Seminare sind immer voll, also muss man sich mit den Resten (alias Biopsychologie und co.) begnügen. In Erziehungswissenschaften lernt man erst recht nicht das, was ich mir von einer akademischen Lehrerausbildung verspreche. Der Stoff ist meistens so allgemein oder schulfremd, dass sich nicht mal der kleinste Zusammenhang zwischen Theorie und Praxis herstellen lässt.

5. "So wurde der Praktika Anteil, bei dem die Studierenden schon sehr früh mit der Unterrichtspraxis konfrontiert werden, wesentlich erhöht. Das ist nicht nur ein Novum, es ist ein deutlicher Sprung, der sicher auch in der der Qualität der Lehrerausbildung erkennbar sein wird."
Wir hatten auch im ersten Semester Praktikum, nur das Problem ist, dass man das kaum Theoriewissen und Ahnung hat. Die Lehrer können einem also kaum Raum für Erprobung geben, weil es definitiv schief gehen wird, wenn der Student eigenverantwortlich unterrichtet. Ausserdem ist es jetzt schon sehr schwer eine Praktikumsschule zu finden, die einen Studenten auch richtig betreut. So lange sich die Uni keine Praktikabetreuung leisten kann und will, haben die Studenten an Schulen ohne richtige Betreuung durch einen Lehrer, keine Chance auf richtige Unterrichtserfahrung. Was die Schule durch die Uniausbildung erwartet ist das eine, was die Uni durch ein Schulpraktikum erhofft etwas ganz anderes. Beide haben total unterschiedliche Vorstellungen von einem gelungenem Unterricht. Es erfolg also nur inszenierter Unterricht laut Praktikumslehrer oder Dozentenmeinung.

Ich habe einfach das Gefühl, dass Frau Stange keine Ahnung von der Lehrerausbildung an der Tu hat und die einzig guten Facetten der Dresdner Ausbildung auch noch schlecht redet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die BA und MA Ausbildung so viel besser sein wird, weil sie einfach nur ein Einheitsbrei ist. In Ausbildungen zu differenzieren spricht für mich für eine gute Ausbildung und nicht für eine Minderqualifizierung. Es ist auch einfach unglaublich, dass niemand weiß was man mit einem BA machen kann, wenn man nicht für den Master zugelassen ist oder was man letztendlich verdient (bzw. ob es dann auch differenzierte Gehälter für die Schularten wie jetzt gibt). Aber so was thematisert sich logischerweise nicht!

Viele Dozenten sehen die neue Ausbildung eher als Rückschritt, weil sie planlos und übereilt zusammengeschustert wurde. Mich würde Eure Meinung dazu interessieren

Ciau Elli

Ciau Elli
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post 30 Dec 2007, 03:47
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~Beastie Girl~
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seit: 01.10.2003

ich hab das lehramtsstudium unter anderem abgebrochen, weil die ausbildung an der tu fürn arsch war...und ich mich in keinster weise aufs lehrer sein vorbereitet gefühlt hab..

hatte erst vorn paar tagen gelegenheit mich mit "kollegen" aus bayern auszutauschen.. das krasse: die müssen 2 scheine in "ezw"(das heißt da anders) machen..die sie mehr oder weniger (vgl. psych. des lehrens und lernens) hinterhergeschmissen bekommen..im kompletten studium (lehramt gym/MS).. von daher können wir uns in sachsen eigentlich gar net beschweren.. noexpression.gif
bei grundschule weiß ich leider nix genaues..

für den beruf "lehrer" gehört für mich jede menge berufung dazu..


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[22:17] cantrella: ich bin der männergarten

bunglefever was here!

minilusch3n geschlüpft
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post 30 Dec 2007, 13:30
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Klapperstrauß
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richtig Mel! Die und unbedingt auch Pädagogik, ganz viel. Wer das als unsinnig betrachtet hat m.E. in der Schule nix zu suchen oder wird kläglich scheitern. Die "Schüler von heute" warten mit Problemen und zum Teil schon in diesem jungen Alter so tiefgreifenden Störungen auf, dass dem ohne eine aureichende pädagogische und auch psychologische Grundausbildung nicht adäquat begegnet werden kann. Ich kriegs Kotzen wenn ich von angehenden oder leider Gottes auch schon fertigen Lehrern höre, wie mit diesen schwierigen Kindern umgegangen wird und dass es die Patentlösung ist, diese erst unreflektiert aus dem Unterricht zu entfernen und dann so bald es geht auf die Sonderschule abzuschieben um die eigene Handlungsunfähigkeit zu verschleiern. Es ist erschreckend, wie hilflos viele Lehrer sich dieser Masse an Produkten kaputter Elternhäuser, Vernachlässigung, fragwürdiger Erziehung und damit Aggression, Störverhalten usw. gegenüber sehen. Schule macht soviel kaputt. Ich will damit nich sagen, dass da alles repariert werden soll, das kann Schule nich leisten, aber momentan wird da ganz viel noch mehr in die Scheiße geritten, weil es einfach grundsätzlich am "Werkzeug" fehlt, sowas zu handlen. Und die festen Gehaltsstufen tragen da auch nich unwesentlich zu bei. Warum was ändern? Geld kommt ja, is nich wenig und mehr wirds auch nich.

Bevor jetzt einer sauer wird, mir is schon klar dass zwei Seminare in EW und Psych da nich ausreichen, aber ich habe kein Verständnis dafür wenn man sagt, das bringt eh nix, also kann mans auch lassen. Kann man nämlich nich.


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°° »Das stärkste Betäubungsmittel der Welt ist das Verlangen dazuzugehören....« °°°


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schildkroet
post 30 Dec 2007, 13:56
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Die Ausbildung der Grundschullehrer wird natürlich ungemein besser, wenn sie fachlich mit den Gymnasiallehrern übereinkommen. Dass man für kleine Kinder ein ganz anderes pädagogisches Feingefühl braucht, scheint ihr egal zu sein. Das ist mit Abstand das Dümmste, dass ich je gehört habe.

Im Grundschullehramt werden ab jetzt nur noch fachlich versierte Lehrer das Studium schaffen. Um nicht zu sagen, die sozialfremden Streber schaffen das Studium, die Pädagogen schaffen es nicht. Ich frage mich wo das hinführen soll!
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post 30 Dec 2007, 14:58
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Klapperstrauß
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Zitat(schildkroet @ 30 Dec 2007, 12:56)

Im Grundschullehramt werden ab jetzt nur noch fachlich versierte Lehrer das Studium schaffen. Um nicht zu sagen, die sozialfremden Streber schaffen das Studium, die Pädagogen schaffen es nicht. Ich frage mich wo das hinführen soll!
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nimm den Status Quo und stells dir noch ein bisschen schlimmer vor... nach dem was ich jeden Tag so sehe kann es viel schlimmer kaum noch werden, was für sich schon schlimm genug ist.

übrigens ma halblang--- Was soll das heißen, Pädagogen schafften das BA/MA-Studium nicht? yeahrite.gif
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schildkroet
post 30 Dec 2007, 15:11
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Ich wusste nicht genau, wie ich es ausdrücken soll smile.gif Die Leute, die mit Kindern umgehen können und pädagogische Talente haben scheitern am Fachlichen. Jemand ohne päd. Talent aber mit fachlicher Intelligenz schafft das Studium. Bei Ingenieuren funktioniert das, nicht aber bei Lehrern, Erziehern usw...
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post 30 Dec 2007, 15:30
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Klapperstrauß
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Zitat(schildkroet @ 30 Dec 2007, 14:11)
Ich wusste nicht genau, wie ich es ausdrücken soll  smile.gif  Die Leute, die mit Kindern umgehen können und pädagogische Talente haben scheitern am Fachlichen. Jemand ohne päd. Talent aber mit fachlicher Intelligenz schafft das Studium. Bei Ingenieuren funktioniert das, nicht aber bei Lehrern, Erziehern usw...
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AAAAAAAAAAARGH! SO auf jeden Fall nicht!!! Du kannst nicht hingehen und sagen, derjenige, der pädagogisch was aufm Kasten hat würde am Fachlichen scheitern und ihm damit jegliche Intelligenz (über die emotionale hinaus) absprechen. Merkst du es noch? Wo lebst du denn? Und wer hat dir beigebracht dass Pädagogen und Erzieher alle nichts im Kopf haben? Hackt's?! Ich spring hier gleich durch den Thread und fress dich auf.

/edit: Und was heißt hier mit Kindern? Das is heute weit mehr als nur mit Kindern umgehen können.
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post 30 Dec 2007, 16:07
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Diplomat
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Zitat(Katze @ 30 Dec 2007, 14:30)
....und wer hat dir beigebracht dass Pädagogen und Erzieher alle nichts im Kopf haben?
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Haha, das bringt einem das Leben bei biggrin.gif Auf meinem Bildungsweg vom Kindergarten bis FH war jedenfalls überall der Ausschuss in der Überzahl.

Dieser Beitrag wurde von Zappelfry: 30 Dec 2007, 16:08 bearbeitet


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post 30 Dec 2007, 16:11
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Klapperstrauß
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Zitat(Zappelfry @ 30 Dec 2007, 15:07)
Haha, das bringt einem das Leben bei biggrin.gif Auf meinem Bildungsweg vom Kindergarten bis FH war jedenfalls überall der Ausschuss in der Überzahl.
*


wenn das deine Meinung is kann ich da tatsächlich nur zustimmen.
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post 30 Dec 2007, 16:35
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Diplomat
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Dieser Eindruck ist natürlich subjektiv, keine Frage.

Da ich im Rahmen meiner universitären Karriere auch einige Lehrämtler kennen lernen durfte, hat sich der Eindruck allerdings noch mehr gefestigt.
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post 30 Dec 2007, 19:15
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Straight Esh
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seit: 01.10.2003

Glaubt ihr wirklich, dass man mit 30 Kindern in der Klasse und einen Stoffplan, der 13 Schuljahre in 12 Jahren vereint, pädagogisch wertvoll vorgehen kann?


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bonum agere et bonum edere,
sol delectans et matrona delectans

(Verlängere dein Leben indem du hier und hier und hier und hier klickst!)
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schildkroet
post 30 Dec 2007, 20:23
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Zitat
AAAAAAAAAAARGH! SO auf jeden Fall nicht!!! Du kannst nicht hingehen und sagen, derjenige, der pädagogisch was aufm Kasten hat würde am Fachlichen scheitern und ihm damit jegliche Intelligenz (über die emotionale hinaus) absprechen. Merkst du es noch? Wo lebst du denn?

Du darfst nicht alles so genau abgrenzen. Ich wollte nur ausdrücken, dass beides nicht immer einhergeht. Aber ich glaube Du willst Dich sowieso nur über irgendetwas aufregen und hast eigentlich verstanden, wie ich es meine rolleyes.gif
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post 30 Dec 2007, 20:39
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makellos!
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seit: 10.05.2005

am besten du hörst auf über Dinge zu sprechen, von denen du nichts verstehst, Hase... mwah.gif

(naja, solche Vorschläge sind bei dir ja immer vergeblich)


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Lore Inga Rick hat dem Wellensittich beigebracht "Hitler" und "Goebbels" zu sagen
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schildkroet
post 30 Dec 2007, 20:44
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Es reicht ja nicht, dass Du mit Deinen Beleidigungen mein Postfach zuspamst, jetzt hängst Du Dich auch noch hier mit rein... Ich studiere Lehramt und kann mitreden tongue3.gif
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post 30 Dec 2007, 20:47
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makellos!
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Punkte: 9823
seit: 10.05.2005

Hase, ich beleidige dich nicht! Das wurde mir verboten...
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