Leider brauchen wir die Betriebssystemeigenschaften, die hier emuliert werden, immer noch für den Browser. Weiterhin halte ich persönlich JavaScript für ressourcenhungriger als z.B. eine schlichte Java-Anwendung. Weiterhin ist so eine JavaScript-Anwendung im Browser auch nicht gerade plattformunabhängig. Man denke nur daran, wieviel Aufwand nötig ist, dass eine Website auf Windows und Mac und Linux genauso aussieht und sich verhält.
Ich habe nichts gegen eine Verteilung der Anwendungen über das Internet. So etwas zu machen ist Gang und Gebe. Doch meiner Meinung nach muss das nicht über den Browser laufen. Man kann auch von anderen Anwendungen super Webservices nutzen (Beispiel DVB-Applet). Deswegen finde ich, dass es schöne wäre eine abstrahierte Funktionsbibliothek zu schaffen, mit der man genau diese Eigenschaften von Betriebssystemen nutzen kann, bzw. die Betriebssysteme soweit aufzubohren, dass man in beliebigen Fenstern Webseiten anzeigen kann (ähnlich Inline-PDF im Browser).
Der Trend geht durchaus aber in die Richtung mehr in den Browser zu integrieren. Hat aber auch scheinbar entscheidende Vorteile. Zum einen bietet der Browser eine zeitbasierte Navigationsstruktur - ein Betriebssystem ist da mehr zustandslos - zum anderen läuft die Evolution bei Browsern deutlich schneller, als bei kommerziell entwickelten Betriebssystemen. Entscheidende Verbindungen zum OS-Toolkit würden 5 Jahre brauchen, bis sie in Windows integriert wären. Deswegen ist dieser Weg, so leichtgewichtig er auch sein mag, für den Homeanwender nicht gangbar. Auf Kleinstgeräten, wie Settopboxen oder ähnlichem wird so eine Strategie schon des längeren gefahren, aber diese sind weitestgehend Monokulturen.
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bonum agere et bonum edere, sol delectans et matrona delectans (Verlängere dein Leben indem du hier und hier und hier und hier klickst!)
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