Seit geraumer Zeit berichten die Medien über die Krise am Subprime-Markt in den USA, mittlerweile sind auch deutsche Kreditinstitute betroffen, vorneweg die Düsseldorfer IKB, aber auch die WestLB und sogar die weltweit größte Bank, die Citigroup, haben ordentlich Federn gelassen. (Letztere hat in den letzten Wochen knapp 500 Millionen Dollar im Kreditgeschäft verloren)
Viele Deutsche fragen sich jetzt, wieso ausgerechnet der amerikanische Hypothekenmarkt (für zweitklassige Hyptheken) solche Auswirkungen auf Dax und Co haben kann?
Ganz einfach…
In den letzten Jahren wurden in den USA massig Kredite für Immobilien als sogenannte subprime mortages (zweitklassige Hypotheken) vergeben, wobei zweitklassig bedeutet, daß die Kreditnehmer keine erstklassige Bonität beispielsweise wegen Insolvenz, Zwangsversteigerung o.ä. verfügen.
Die durch die zweitklassigen Hypotheken finanzierten Immobilien gewannen ständig an Wert und wurden als Sicherheitsleistung bei Zahlungsunfähigkeit betrachtet. Die Kreditgeber vergaben immer mehr Kredite und bündelten schliesslich Ihre Forderungen in Form von Anleihen, die von Hedge Fonds, Banken und Versicherungen gehandelt werden können. Da diese Anleihen höhere Wertzuwächse (teilweise zweistellige prozentuale Wertsteigerungen) aufweisen konnten als beispielsweise sichere Staatsanleihen, sind viele große Investoren auf diesen Zug aufgesprungen.
Alles war gut, bis plötzlich…
Die Immobilienpreise in den USA einbrachen, die Kredite waren/sind nicht mehr vollständig durch die Immobilien gedeckt, die Anleihen auf die Subprime Mortages verloren massiv an Wert. Eigentlich nur halb so wild, sollte man meinen…
Doch die Börsenwelt ist wie eine Herde Lemminge, wenn einer verkauft, machen es ihm alle nach. So auch hier, niemand möchte mehr Anleihen auf Subprime Mortages kaufen, große Hedgefonds hingegen sind zum Verkauf gezwungen - und so haben die Banken und Großinvestoren mal eben einige hundert Millionen Dollar in den Sand gesetzt.
Was kommt noch?
Genau kann das niemand sagen, aber viele Experten prophezeihen einen Domino-Effekt, der sich durch das gesamte Finanzsystem ziehen kann. Großen Investoren fehlt das Geld für Übernahmen, da die Zinsen für risikobehaftete Kredite steigen. Gleichzeitig werden die eher risikobehafteten Anlagen in Aktien uninteressanter, da die Anleger dank steigender Zinsen mehr Alternativen haben.
QuelleDieser Beitrag wurde von silkwing: 21 Jan 2008, 18:44 bearbeitet
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