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Los Angeles. Ein kalifornisches Sozialgericht hat die Popsängerin Britney Spears nur einen Tag nach ihrer zweiten Einlieferung in eine psychiatrische Klinik unter Vormundschaft gestellt. Spears' Vater James soll nun von Amtswegen über seine 26-jährige Tochter wachen, wie das Gericht am Freitag (Ortszeit) entschied. Auch das Anwesen der Sängerin soll zunächst von einem Vormund verwaltet werden, vom Vater zusammen mit dem Anwalt Andrew Wallete.

James Spears kann damit Besuche bei der Sängerin begrenzen, er bekommt vollen Zugang zu ihren medizinischen Unterlagen und er kann alles unternehmen, um Geldwerte und Kreditkarten vorübergehend sicherzustellen. Ihr Vater hatte nach der Gerichtsentscheidung Tränen in den Augen. Bei einer Anhörung am Dienstag wird die Entscheidung wieder überprüft werden. Seitdem Spears im November 2006 die Scheidung von Kevin Federline, dem Vater ihrer zwei Söhne, beantragte, fiel sie immer wieder durch exzentrische Auftritte auf. Zuletzt hatte der zum Teil öffentlich ausgetragene Sorgerechtsstreit um die beiden Kinder viel Aufmerksamkeit erregt.

Gerichte können in den USA Vormundschaft zeitweise anordnen, wenn nicht mehr davon auszugehen ist, dass ein Mensch seine eigenen Angelegenheiten noch zu seinem Besten regeln kann. Mark Goulston, ein nicht mit Fall befasster Psychiater aus Los Angeles, sah in Spears' unstetem und exzentrischen Verhalten den Grund für die Gerichtsentscheidung. „Ich bin froh, dass das passiert ist. Jedes Mal, wenn sie eine Behandlung anfing und wieder abbrach und es ihr dabei nicht besser ging, war sie wirklich in Gefahr“, sagte Goulston.

Spears war am Donnerstag zum zweiten Mal in diesem Monat in eine psychiatrische Abteilung einer nahegelegenen Klinik gebracht worden. Angesichts des seit Wochen andauernden Medienauftriebs vor dem Haus von Britney Spears scheute die Polizei keine Mühe, um die prominente Patientin abzuschirmen. Mehr als zwölf Polizisten sicherten den Krankenwagen auf der Straße und sogar aus der Luft: Neben Motorrädern und Autos waren auch zwei Hubschrauber im Einsatz. Der Einsatz soll die Polizei 25.000 Dollar (17.000 Euro) gekostet haben, wie „Los Angeles Times“ am Freitag berichtete. www.sz-online.de

Dieser Beitrag wurde von Niveau: 02 Feb 2008, 18:50 bearbeitet