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Oberbürgermeisterwahl am 22.06.2008 Wer soll OB durch relative Mehrheit werden?
Antworten(15 - 29)
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 22 Jun 2008, 11:38
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Advocatus Diaboli   
Punkte: 323
seit: 12.06.2005
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Ich finde den Beitrag von lonestar84 auch gut (Berechnungen hab ich jetzt aber nicht nachgeprüft). Zur unten stehenden Aussage habe ich aber noch ein paar Anmerkungen, welche sich auf so ziemlich jede politische Wahl heutzutage beziehen lässt (und nicht nur auf die OB-Wahl in Dresden). Zitat(lonestar84 @ 22 Jun 2008, 10:35) ... Bei der Ermittlung der Prozente zählen nur die gültigen Stimmen. Wenn ich mir anschau, dass wir eine Wahlbeteiligung von etwas über 40% hatten und die Orosz sich als Siegerin feiert, weil sie knapp 50% hatte, dann ist das ziemlich vermessen (generelles Politikerproblem). Es sollte einem doch sehr zu denken geben, dass gerade einmal 20% der Dresdner (eben 50% von 40%) die Frau gewählt haben. Und sowas nennt sich dann "Sieg". ...  Dieses "Kleinreden" eines Wahlsieges durch Umrechnung der aktiven Stimmanteile auf die gesamte wahlberechtigte Bevölkerung (inkl. der Nichtwähler denen die Wahl entweder egal war oder, die sich nicht für das "kleinere Übel" auf dem Wahlzettel entscheiden konnten) wird doch oft von der unterlegenen Opposition verwendet, damit die eigene Niederlage nicht so schmerzlich erscheint. Eine geringe Wahlbeteiligung kommt dieser Argumentation sehr gelegen, da hierdurch die Stimmanteile des Wahlsiegers noch mehr geschmälert werden. Wohlweislich unterschlägt man dann aber gleichzeitig, dass noch weniger der "aktiven" Wähler (und die Nichtwähler) für die eigene Sache/Partei gestimmt haben. Das nenne ich auch ein "Politikerproblem". Insgesamt müssten sich doch alle zur Wahl stehenden Parteien fragen, warum sie nicht mehr Menschen mobilisieren konnten, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Und die Leute, denen die Wahl nicht egal war/ist, die aber von ihrem Wahlrecht keinen Gebrauch gemacht haben (dazu zähle ich auch das bewusste Abgeben einer ungültigen Stimme), weil ihnen die zur Wahl stehenden Möglichkeiten nicht zugesagt haben, sollten mal in sich gehen und die Frage stellen, wie sie aktiv diese für sie unbefriedigende Situation verbessern könnten. Vom passiv auf dem Sofa sitzen und auf die anderen schimpfen wird sich jedenfalls nichts so schnell ändern.
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 22 Jun 2008, 12:03
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3. Schein   
Punkte: 183
seit: 02.01.2005
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stimmt genau... Das "Prinzip des kleineren Übels" (also irgendetwas wählen, was noch die größte Schnittmenge mit den eigenen Vorstellungen hat) ist eines der wenigen sinnvollen Mittel um seine Stimme nicht an Parteien zu verschenken, die man gar nicht wählen will. (Ich erinnere daran, dass gar nicht wählen jeder Partei Prozente schenkt) So ist wahrscheinlich auch das "Wer nicht wählt, wählt CDU" gemeint... man hätte die Aussage vielleicht weiter ausführen sollen: "Wer nicht wählt, wählt mehr CDU als Alles andere - sofern CDU stärkste Kraft ist". Was ich mir aber gerade überlege: Wenn man relativ gesehen damit der CDU mehr Prozente "schenkt", als den anderen Parteien, hat man dann nicht effektiv wirklich CDU gewählt.
Nichtwähler schwimmen also mit dem politischen Strom... sie wählen so wie Alle - aber gleichzeitig. "Ich wähle die Partei CDULinkeBoltzBüsoHajic". xD
Ich fänd es wirklich günstig, wenn es generell so wie bei den Senatswahlen in Berlin wäre, wo sich die Prozente der Parteien tatsächlich nach den abgegebenen Stimmen (inklusive ungültiger) richten. In meinem Wahlkreis gibts mehr ungültige Stimmen, als für Büso. Und die ungültigen Stimmen bei uns waren zu 80% mutwillig ungültig... lediglich ein Stimmzettel war mit mehr als einem Kreuz gekennzeichnet. Sogar bei den Wahlmaschinen gibt es eine "ungültig"-Option, da die Gleichheit der Wahl das verlangt. Man kann ja auf einem Stimmzettel eben was Schönes schreiben oder seine Adresse drauf angeben... das geht auf einem elektronischen Stimmzettel eben nicht, daher explizit "ungültig". Bringen tut einem das aber trotzdem nichts, da wir ja inzwischen wissen, dass Ungültig=Nichtgewählt (abgesehen vom Gewissenseffekt).
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 22 Jun 2008, 12:55
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Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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Zitat(Sowjet @ 22 Jun 2008, 11:55) Nicht wählen zeigt nur, dass die Leute Demokratie nciht verstanden haben und diese sind dann wohl die ersten die sich dann wieder über Politik beschweren.  Oder dass sie verstanden haben, dass es in unserer Demokratie keinen Weg gibt zu sagen: "Ich bin mit den aktuellen Alternativen nicht einverstanden". Die SPD hat im übrigen auf den hohen Nichtwähleranteil reagiert und fragt die Leute, warum sie denn nicht wählen gehen: http://www.spd-dresden.de/index.php?nr=1702&menu=1http://www.spd-dresden.de/index.php?nr=1655&menu=1Die meisten Bürger gehen indes nicht zur Wahl, weil sie das Vertrauen in die Politik verloren haben, oder der Meinung sind, dass sich eh nichts ändert.
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bonum agere et bonum edere, sol delectans et matrona delectans (Verlängere dein Leben indem du hier und hier und hier und hier klickst!)
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 22 Jun 2008, 13:37
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search for reverse     
Punkte: 621
seit: 15.10.2007
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Zitat(Padex @ 22 Jun 2008, 13:01) Nicht weiter Posten, Wählen gehen!   Jo da kann man dem Guten Paddi Recht geben!  Allerdings sahs in meinem Wahlbüro vorhin schon sehr sehr leer aus, werden also sehr viel weniger gewesen sein als letztesmal.... Grüße, Tupo
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"Woh, this is fucked beyond belief!" (James Rolfe)Zerstöre ihre Blechblasinstrumente! Komme ins Haus! Ham Sie keen Internet?Class, what year was 1+1? ...The answer is: The Amazing Ralph! (Ralph)
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 22 Jun 2008, 17:01
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Emovision         
Punkte: 3297
seit: 30.10.2005
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So, kurze und knappe Frage, angenommen, all die nicht die CDU wollen, würden die Linke wählen, würde es dann noch alles umreißen? Wäre es echt möglich z.B. 53 Prozent, also den Gegenwert von der letzten Wahl gegen die CDU zu erreichen? Ist es nicht egal, wenn die Orosz eh gewinnt, ob sie nun mit paar Stimmchen mehr gewinnt? Kann man heute wirklich nur dei beiden nur noch ankreuzen? Ich gebe es zu, ich hab sowas von keine Ahnung.
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 22 Jun 2008, 17:16
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5. Schein      
Punkte: 921
seit: 01.10.2003
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Zitat(Innervision @ 22 Jun 2008, 17:01) So, kurze und knappe Frage, angenommen, all die nicht die CDU wollen, würden die Linke wählen, würde es dann noch alles umreißen? Wäre es echt möglich z.B. 53 Prozent, also den Gegenwert von der letzten Wahl gegen die CDU zu erreichen? Ist es nicht egal, wenn die Orosz eh gewinnt, ob sie nun mit paar Stimmchen mehr gewinnt? Kann man heute wirklich nur dei beiden nur noch ankreuzen? Ich gebe es zu, ich hab sowas von keine Ahnung.  Die CDU hat etwa 19% bekommen aller möglichen stimmen bekommen (40% Wahlbeteiligung) Wenn jetzt viele so denken wie Du hast Du natürlich recht
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I never finish anyth
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