Erklärung der SprecherInnengruppe des Bündnisses "Dresden für Demokratie"
zu den Angriffen nach dem EM-Halbfinal-Spiel in Dresden:

"Wieder ist es in dieser Stadt zu rassistischen und brutalen Angriffen
auf Menschen gekommen, wieder haben einige der Gewalt zugesehen, ohne
einzugreifen oder sich schützend vor ihre Mitmenschen zu stellen.

Das entsetzt uns zutiefst. Wir Dresdnerinnen und Dresdner schämen uns
sehr, dass es in dieser Stadt nicht möglich zu sein scheint, friedlich
miteinander zu leben und zu feiern.

Es ist eine Schande für uns alle, und es gibt überhaupt keine
Rechtfertigung oder Ausrede dafür.

Als erstes kleines Zeichen, dass wir uns nicht mit der
Fremdenfeindlichkeit in dieser Stadt abfinden werden, werden wir
Dresdnerinnen und Dresdner die materiellen Schäden ersetzen helfen,
die unseren Mitbürgern entstanden sind.

Die körperlichen und seelischen Verletzungen werden dadurch nicht
heilen, das ist uns traurig bewußt. Wenn es ginge, würden wir für den
Angriff um Verzeihung bitten.

Als ständige Aufgabe bleibt uns, die Angreifer aufzuhalten, ihre
verbalen und körperlichen Attacken nicht hinzunehmen, sondern zu
protestieren, zu widerstehen - und entsprechend zu handeln!

Es wird in dieser Stadt kein Klima der Freundlichkeit, der Offenheit
und der Akzeptanz geben, wenn wir es nicht selber schaffen und daran
beharrlich und beständig arbeiten. Dafür sind wir alle
verantwortlich."

Dresden, 26.06.08 - Bündnis Dresden für Demokratie -
SprecherInnengruppe

Spenden zum Schadensersatz werden gesammelt beim: Ökumenischen
Informationszentrum Dresden e.V., Kto: 101 781 020,
BLZ: 850 951 64, bei LKG eG, Stichwort: "Halbfinale"