Zitat(Allanon @ 08 Sep 2008, 23:12)
Chris sind das ernsthafte Beiträge von dir?
Durchaus, man darf sie nur nicht mit meiner Meinung verwechseln. In der Studie ging es darum
auszuloten, welche Grenzen in der heutigen Sozialgesetzgebung existieren. Das ganze wurde auch
mehr beispielhaft an einem gesunden alleinstehenden rationalen Mann durchgeführt, kann also nicht so
verallgemeinert werden. Ich habe sie so verstanden, dass sie Anregung gibt, über unsere
Sozialleistungen nachzudenken, ob diese unbedingt in geldwerter Form abgegolten werden müssen,
oder ob es noch andere Wege gibt, Arbeitslose zu fördern. In der Studie wird mehrmals deutlich, dass
es sich bei dem Minimalsatz um das Existenzminimum handelt. Zu fordern, dass Sozialhilfeempfänger
mit diesem Betrag auskommen sollten, liegt sowohl den Autoren der Studie wie auch mir fern. Allein
zeigt sie auf, dass die Forderung nach Erhöhung von Hartz IV nicht unbedingt gerechtfertigt sein muss.
Zitat
Letztendlich gings bei Harz4 weniger um Einspahrungen bei Sozialleistungen, als vielmehr
Arbeitnehmer erpressbar zu machen, und unter möglichst starken Druck zu setzen.
Sicher nicht. Die Umsetzung der Pläne hat allerdings einiges von den Hartz Plänen verändert. So muss
der Arbeitslose zwar seinen Platz in Fordern einnehmen, die Gegenseite hat aber im Vergleich wenig
zu bieten. Fordern kann man nicht viel von der ARGE und gefördert wird auch nicht viel. Das dies zu
einem Ungleichgewicht zu Lasten der Arbeitslosen führt ist klar.
Zitat
Der Industrie gehts hierbei um Lohnsenkungen, und Abschaffung von Arbeitnehmerrechten
(Kündigungsschutz...)
Prinzipieller Ansatz im Kapitalismus: Kostenminimierung
Zitat
Ziel ist also vor allem das Lohnniveau zu senken, da Arbeitnehmer in ihrer nun schwachen
Position
heraus nichts mehr reißen können (wenn schon eine Schlange von Leuten hechelt, für weniger arbeiten
zu gehen.
Dafür gibt es Gewerkschaften. Die leiden allerdings an Mitgliederschwund.
Zitat
Das ganze wurde durch eine Aufschwungsphase ausgesetzt, aber es wird wieder in diese
Richtung
gehen. Ob dies wünschenswert ist, müsst ihr euch selbst fragen ...
Bei 30% Studenten, die sich für Hochschulpolitik (also direkte eigene Belange) interessieren, ist es
fraglich, wie hoch der Anteil derer ist, die sich um fremde Belange kümmern wollen.
Zitat
In unser hochtechnisierten, automatisierten Fertigung, in der nicht ausreichend Vollzeitarbeit für
alle
verfügbar ist, die arbeiten wollen, ist es Verwerflich diejenigen dermaßen ins Aus zu drücken, die beim
Arbeitslos eine Niete gezogen haben.

Was bedeutet denn "Ins Aus drücken"?
Im Übrigen haben wir durchaus genug Arbeit. Nur nicht genügend Geld um sie zu bezahlen.
edit:
Die Links von huepfer deuten darauf hin, dass die Preise aus der Studie nicht haltbar sind (bzw.
generell falsch). Des weiteren sollen wichtige Posten für das Leben in Deutschland (wie eine
Haftpflichtversicherung) nicht eingerechnet sein.
Dieser Beitrag wurde von Chris: 09 Sep 2008, 00:26 bearbeitet