Zitat(Blueberry @ 09 Sep 2008, 15:39)
"Mir ist aufgefallen, dass das Thema "Ost-West" mehr von meinen ostdeutschen Kommilitonen thematisiert wird als von den Mitstudenten aus den alten Bundesländern."
(Daniela aus Viechtach)
Das ist mir auch aufgefallen.
Ich komme ursprünglich aus Schleswig-Holstein und bin zum Studieren nach Dresden gekommen, weil ich die Stadt einfach toll fand (und immer noch finde) und weil mein Freund ein Dresdner ist.
Als ich dann hier ankam, hat mir eine sächsische Mitstudentin (die ich zum Glück nie wieder traf) erst einmal bei der allerersten Einführungsveranstaltung- ohne um meine Herkunft zu wissen - von einem ihrer damaligen Lehrern erzählt, der angeblich "übelst den Wessi raushängen gelassen" hätte.

Wenn man dann mal nachfragt, was das denn zu bedeuten habe, fällt die Antwort dann in der Regel recht "schmal" aus.
Auch sonst bekomme ich in der Uni und im Bekanntenkreis oft Sprüche zu hören, die sich auf die total fiesen Charaktereigenschaften der "Wessis" beziehen (ohne im Kopf zu haben, dass ich auch "von dort" komme).
Ich find's halt immer schade, mit welcher Selbstverständlichkeit sowas auch von jungen Leuten gesagt wird (sehr anschaulich wird dies auch in diversen Studivz-Gruppen ausgelebt

).
Andersherum haben sich in Schleswig-Holstein viele, denen ich von meinen Umzugsplänen erzählt habe, über den sächsischen Dialekt ausgelassen.
Das liegt aber vermutlich auch an der zeitweiligen Medienpräsenz von "Vorzeigesachsen" (

) wie Regina Zindler und "Sachsen Paule" (oder wie sich der Vogel nennt).
Naja, wie auch immer. Es gibt halt überall solche und solche.
Zum Studieren in Dresden kann ich nur sagen, dass ich froh bin, hergekommen zu sein.
Hier gibt's nun einmal viel zu erleben, die Stadt ist einfach toll, die Leute sind nett und der ÖPNV ist wirklich großartig! Ach, und die Uni find' ich auch super.
Dieser Beitrag wurde von polyethylene: 10 Sep 2008, 07:44 bearbeitet