Zitat(Letti @ 23 Nov 2008, 13:42)
Milla Jovovich fand ich gruselig. Ich hab immer noch das Bild vom 5. Element von ihr, doch nach diesem Film war dieses Image zerstört. Sie wirkte oberflächlich, ja geradezu amerikanisch oberflächlich - küsschen links küsschen rechts - "we are the best friends ever finn!"
Fazit für mich: Kann man gucken, muss man aber nicht!
Man kann auch ohne ihn gesehen zu haben, weiter mitdiskutieren und wird nicht zu hören bekommen: "Waaaaaaaas? Du hast Palermo shooting nicht gesehen?"
Wer auf Campino als Frontsänger der Toten Hosen steht, der sei gewarnt: So stark wie er bei seiner Gesangskarriere auftritt, ist er auf der Kinoleinwand noch lange nicht. Vielleicht mag das an seiner Rolle liegen, doch kann man Sätze wie: "Wer bist du?" auch erwaschsener rüberbringen.

Zitat(Letti @ 25 Nov 2008, 07:33)
ich weiss auch das sie sich selbst spielt,...aber ich fand sie hat da irgendwie nicht reingepasst.
und nein- ich hab mir vom lenz nie was über die liebe erklären lassen - danke


Hallo Letti,
ich war auch etwas irritiert bei Milla Jovovich, vielleicht dachte ich auch, dass das irgendwie amerikanisch aufgesetzt wirken würde. Nichtsdestotrotz spielt sie sich vielleicht nicht unbedingt selbst, sondern wie sie gesehen wird, d.h. sie spielte vielleicht ihre Rolle als Milla Jovovich, die Schauspielerin.
Für Campino war es ja auch ein Wechsel in eines neues Milieu ... und nicht jeder ist ein begnadeter Schauspieler. Mein Mitbewohner fand Campino auch "steif" (ich glaube, er wählte dieses Wort). Ich empfand das nicht so ... habe das auch gar nicht bewerten wollen.
Alles in allem ist es m.E. für einen Regisseur schwierig, für die Umsetzung eines Themas passende Schauspieler zu finden (das ist bei jedem Film so), um die Rücktransformation, d.h. weg von den Schauspielern zurück zum Thema des Filmes, für den Zuschauer so leicht wie möglich zu machen. Und da können "große Namen" durchaus auch "stören" bzw. hinderlich sein, weil man sich von den Assoziationen erst einmal innerlich frei machen muss ... mir ging das bei "The Million Dollar Hotel" (Drehbuch von Bono)so. Ich hatte - als U2-"Fan" - irgendwie etwas anderes erwartet und war hinterher enttäuscht. Das lag nicht am Film an sich, sondern an meinen Erwartungen.
Im Übrigen werde ich persönlich äußerst skeptisch, wenn mir jemand etwas sagt wie
"Waaaaaaaas? Du hast Film XYZ nicht gesehen?" ... das ist für mich eher ein Grund, diesen Film nicht zu sehen (wofür der Film allerdings nichts kann

) ... zumindest ging es mir so, als ich vor ein paar Jahren mal einem mexikanischen Freund sagte, ich hätte noch nie einen Star-Wars-Film gesehen und er sinngemäß meinte "What?? ... if not, you haven't lived."
Erstaunlicherweise ging es mir vor und nach diesem Statement recht gut ... auch ohne "Star Wars"; was natürlich immer noch nichts über den Film bzw. die Filme aussagt.
Letztlich geht es bei einem Film immer um das Thema ... und da hat sich Wim Wenders m.E. an ein sehr schwieriges (den Tod und unseren Umgang damit) herangewagt.
Den Rest kann nur jede/r selbst entscheiden ... und ganz richtig, Letti, über dieses Thema kann man auch mitreden ohne "Palermo Shooting" gesehen zu haben ... doch wer spricht schon offen und ehrlich über den Tod???
Alles Gute, Micha.