Hallo Bibero, PeterL., wombat1st & Chris, 32-er-Maul,
ist wohl wieder mal etwas länger geworden, doch versuchsweise mit selektiver Auswahl

...
Einiges hat sich z.T. schon durch Chris' Antwort "erledigt", doch ich war einfach zu faul, dass ganze nochmals danach abzuchecken ... Geht ansonsten ein bisschen durcheinander, auch dafür schon mal vorweg ein "Sorry" ...
Zitat(wombat1st @ 10 Dec 2008, 14:01)
eine schöne diskussionsgrundlage, orientiert an wirtschaftlichen gesichtspunkten. was willst du denn nun spaß und hartz4 für alle oder wirtschaftlichen neoliberalismus (ich weiß selber das ich überspitze)?

Gute Einstieg, wombat1st ...
Ich bin prinzipiell für ein Grundeinkommen, meinetwegen zunächst auf Hartz-IV- bzw. ALG-II-Höhe ... wegfallen sollte der Bewerbungszwang für sog. Arbeitslose. Die Vater-Staat- und Mutter-Kindergarten-Mentalität, ausgedrückt durch den theoretischen Slogan "Fördern und Fordern" ist völlig verquer, weil in der Realität "Fordern und Fördern" draus wird ... Gefördert wird dann häufig genau das, was man eigentlich bekämpfen will (Faulheit, Betrug & Bereicherung, Armut - was auch immer das alles sein kann usw.). Gefördert werden in erster Linie ABMs (richtige und Quasi-ABMs) für viele Bereiche, die es gar nicht geben würde und wenn, dann wesentlich wirtschaftlicher und freiheitlicher ...
Und genau an dem Punkt werden dann die "fürsorglichen Maßnahmen" des Staates zum Bumerang. Hinzukommt die Angst bei vielen Institutionen, etwas Neues zu machen bzw. ihre bisherigen Kunden nicht zu benachteiligen (ARGEn, IHKs usw.) ... folglich sichert sich jede/r erstmal seinen Arbeitsplatz ... gesellschaftliches Denken im Endeffekt nahezu Null. Habe das mal etwas anders
hier beschrieben (insbesondere im Endabschnitt).
Um auf den Punkt zu kommen: ich bin durchaus für Hartz-IV für alle als Ausgangsbasis, d.h. als Bedingungsloses Grundeinkommen, und für wirtschaftlichen Liberalismus ... es gab in dieser Welt m.E. noch nie eine wirklich freie Marktwirtschaft. Durch die ganzen Subventionen ist es auch im Westen ein Staatskapitalismus - genauso wie in der DDR.
Kurzum: wenn schon Kapitalismus, dann richtig. Ich sehe den Kapitalismus als nichts schlechtes an ... ohne ihn hätten wir evtl. kein Internet und all die Sache um uns herum, doch bisher war es nur eine verkappte Form ... und das soziale dabei wird immer untergeordnet bleiben. Deshalb sind auch Kriege offenbar immer wieder an der Tagesordnung ... und irgendwie kommen wir da an der Zinsproblematik nicht vorbei; doch das würde jetzt zu weit führen.
@PeterL.
Ich war am überlegen, ob das Wort "faschistisch" hier vollkommen passt ... würde vielleicht eher faschistoid sagen ... unser beider Punkt ist ungefähr derselbe, doch faschistisch würde ich es vielleicht nicht sofort nennen; es geht jedoch in die Richtung.
Hmm, schwieriges bzw. komplexes Thema ...
@Bibero
Prinzipiell sind viele Artikel so angelegt, dass sie zur Selbst-Recherche anregen sollen. Manchmal steht der "Google-Hinweis" auch schon direkt dabei

Es ging mir
nicht primär darum Antworten zu geben ... auch wenn es sicher einige Antworten zu finden gibt ... sondern Fragen zu stellen.
Was die PKW-Dichte anbetrifft, so ist diese Graphik (allerdings von 1996) vielleicht sehr interessant:
http://www.stuttgart.de/lhs-services/komun...ents/2247_1.PDFDresden hat dort die höchste PKW-Dichte im Osten Deutschlands. Wenn es um PKW-Dichten geht, ist ein Vergleich zu westdeutschen Städten zwar durchaus angebracht, doch der globale Blick ist m.E. genauso, wenn nicht gar wichtiger ...
Dresden hat ein hervorragendes ÖPNV-Netz, was sicherlich auch mit der langen Tradition der Forschung hier in Dresden zusammenhängen kann ... und dennoch gibt es recht viele PKWs ... und rund 1 Auto auf 2 Dresdner heißt im Prinzip, dass jede "Wohnungseinheit" eins hat (die EW-Dichte pro Wohnung beträgt in Dresden wohl um die 1,9-2 Pers./Wohg.).
Zur Pünktlichkeit:
Ein Freund aus Brasilien meinte mal, dass ihn es auch stören würde, wenn die Busse oder Bahnen hier in Dresden/Deutschland eine Minute später kommen würden. In Brasilien hätte man das mancherorts einfach so gelöst "6 Busse pro Stunde" ... da weiß der Kunde, dass immer mal einer kommt, eben sechsmal die Stunde, im Schnitt alle zehn Minuten. Das mit der Pünktlichkeit ist sowieso meist ein gefühlte Sache ...
Er erzählte im Übrigen auch, dass man in Brasilia (? - erinnere mich nicht mehr so genau) bei irgendeinem Projekt mal die Fußwege erst später in ein Planungsprojekt integrierte. Man ließ die Fußgänger "Trampelpfade" machen und baute dann dort die Fußwege drüber ...
Und was geschieht in Deutschland zu 95%?
Man legt - alles schön nach Plan - fest

... und jahrzehntelang regen sich dann einige auf, dass es sog. "Trampelpfade" gibt. Möchte nicht wissen, wieviele Menschen sich dadurch schon gegenseitig bekriegt haben

@Chris
Zum Thema "Person of the Year" beim TIME-Magazin ... ich weiß, was du meinst, mit der "Güte der Handlungen des Jahresmenschen", doch ebenso verrät Wikipedia, dass Gründer und jahrelanger TIME-Chefredakteur Henry Luce
"in den 1920er- und 1930er-Jahren ein begeisterter Förderer des Faschismus [war]." ... Sei es wie es sei, ab einer gewissen politischen Ebene ist es
meist eigentlich auch egal, wie du die Handlungen eines Menschen bewertest, Hauptsache du profitierst davon. Ob Frieden oder Krieg ... Geldmachen lässt sich mit allem

... ja, war plakativ und vielleicht auch etwas polemisch, doch ganz wegdiskutieren lässt sich dieser Punkt m.E. nicht.
"@Straßenbahn-Problem"
Letztlich ist es eine Frage zwischen Quantitäten und Qualitäten. In erster Linie habe ich nichts gegen pünktliche Straßenbahnen, doch ich denke, so richtig nachvollziehen lässt es sich erst daran, welches Gefühl man hat, wenn man in der Bahn sitzt, jemanden draußen rennen und dann sekundenlang umsonst drücken sieht, bis die Bahn dann dennoch losfährt. Macht es da 'Tja, Pech gehabt.' im Kopf? Oder 'Naja, vielleicht hat ihn/sie der Fahrer nicht gesehen? Oder oder ...
@32-er-Maul
Hmm, einige Punkte überspringe ich mal ... was für mich Interessantes übrig blieb, sind folgende Fragen:
1. Was gibt's zu Mac Truck zu berichten? Schieß los, bin ganz Ohr ... bzw. Auge
2. Wie heißt der Landkreis mit 111 % Motorisierungsgrad?
3. Was hat es mit den Fly-overs am Albertplatz auf sich?
Okay, genug geschrieben ... alles weitere wahrscheinlich später ... ich weiß, dass einige Fragen noch offen sind ...
Alles Gute, Micha.
PS: Übrigens, 32-er-Maul, du darfst mich gern 13er-Michl nennen und ich werde mich diesbezüglich auch nicht bei den ModeratorInnen beschweren ... und auch sonst bei niemanden