Dresden. Mit Holger Zastrow an der Spitze will Sachsens FDP in diesem Jahr den Sprung in die Regierung schaffen. Dem 40 Jahre alten Werbefachmann verdanken die Liberalen im Freistaat, dass sie sich nach chaotischen Zeiten Ende der 90er Jahre Stück für Stück aus der Bedeutungslosigkeit herausarbeiten konnten. In den eigenen Reihen gilt Zastrow als Teamspieler mit Führungskraft und guter Menschenkenntnis. Hinzu kommt sein Optimismus, mit der er die Anhänger seiner Partei immer wieder vorantreibt. Sein Ziel für dieses Jahr: Mindestens zwölf Prozent bei der Landtagswahl, „und wenn es geht, noch eine Schippe drauflegen“.
Zastrow übernahm die Führung der FDP Ende 1999. Bei der Landtagswahl kurz zuvor waren die Liberalen mit 1,1 Prozent tief gefallen. Parteichef Rainer Ortleb - vormals Bundesbildungsminister - trat noch am selben Abend zurück und später aus der Partei aus. Zastrow gab schließlich dem Drängen von Guido Westerwelle - damals noch FDP-Generalsekretär - nach und ließ sich zum neuen Landesvorsitzenden wählen. Er suchte sich eine junge Mannschaft und beschritt mit ihr neue Wege. „Wir verstehen uns nicht als Klientel- Partei, sondern als fest verwurzelte Volkspartei“, betont Zastrow.
Leipziger Volkszeitung
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