Es begab sich dereinst letzten Sonntag, was im Internet eine lange Zeit ist. Ein 14 jähriger beschließt der Welt zu zeigen wie hart er ist. Ausgestattet mit Skimaske und Kamera beschließt er eine Katze zu quälen. Das Video wird dann auch zum Reputationsheischen in Youtube unter dem Namen Glennspam1 online gestellt. Youtube Kommentare und ein wenig hilflose Wut seitens Tierliebhabern wäre normalerweise die Folge.Nur sollte es anders kommen.Denn die Erfinder der lolcats, 4chan entdeckten das Video und beschlossen aktiv zu werden. Aufrufe die Katze Dusty zu Rächen verbreiteten sich wie ein Lauffeuer.

Hassbekundungen und Morddrohungen gegen den anonymen Tierquäler überfluteten die Foren, haltlos möchte man meinen. doch es blieb nicht dabei. Soziale Netzwerke wurden durchforstet, Informationen verbeitet, Bildanalysen angefertigt, und bald war der Schuldige gefunden.
Kenny Glenn, 14 Jahre.
Schulanschrift, Arbeitsanschrift und Telefonnummern der Eltern, des lokalen Sherriff Departements, des Nachrichtensenders wurden nachgeliefert. Etwas worauf sich allgemeiner Hass der zumeist anonymen User fokussieren konnte war gefunden.
und die Reaktionen der Communitys liessen nicht auf sich warten:

Tausende Ideen wurden durchgesetzt. DDOS Attacken auf die Firmenhomepage des Vaters, Anfordern von gratis UPS Paketen (circa 6.000 Stück allein von einer Person), Informieren der Lehrer seiner Schule, Registrierung bei Gayporn Newslettern, Anfordern von Gratis Bibeln, dem Koran, den Zeugen Jehovas, den Mormonen zur Heimatadresse, melden des Vorfalls beim Sherriff Departement, informieren des örtlichen Nachrichtensenders, konkretere Morddrohungen alles was die kumulierte Grausamkeit der Anonymen hergab wurde genutzt um Kenny in seine Schranken zu weisen.
Es zeigte Wirkung:

Eigentlich wäre jetzt Ende gut alles gut. Die ergriffenen Sanktionen, welche nicht von staatlicher Gewalt legitimiert waren, haben sogar einen Hauch anarchistischer Romantik.
Nur es gibt noch einen Kenny Glenn.
Ebenfalls 14. Wohnhaft im Staat New York, seine Daten kursierten für knapp 6h als die des Schuldigen durchs Netz. Auch er war damit diversen Schritten ausgesetzt. unschuldig. Nur Dank eines unglaublichen Rachdurstes gegenüber einem Tierquäler. Kolleteralschaden könnte man sagen, jedoch beunruhigt es mich. Jeder könnte aufgrund einer Verwechslung oder eines grausamen Streiches in den Mittelpunkt solcher aktionen geraten. Auch wenn sich diese als ungerechtfertigt erweisen wird massiv Schaden angerichtet. Ist somit nicht jede Preisgabe von persönlichen Daten als leichtfertig zu beurteilen? Sollte vor sozialen Netzwerken besser gewarnt werden?
Quellen:
youtube
4chan/b/
4chan/ak/
#catraid2 EFNet
http://kenny-glenn.com/