Ich würde es mal auf die Gesellschaft schieben. Ohne Ellenbogen geht heutzutage fast nichts mehr. Jeder versucht in erster Linie, sich selbst der Nächste zu sein und Konkurrenz auszumerzen, statt evtl. vielleicht doch mal Hand in Hand zu arbeiten, sobald man erkannt hat, dass man das gleiche Ziel verfolgt.
Ein anderer Punkt stellt sicherlich auch die Form der Entlohnung dar. Bei Vereinstätigkeiten, oder sonstigem ehrenamtlichen Zeug ist ein "Danke! Hast du gut gemacht!" schon das allerhöchste. Den meisten ist das nicht genug, so nach dem Motto "Arbeiten für lau? Ohne mich!"
Mir obliegt momentan die Leitung der AG DSN, Sektion Wundtstraße, auch wir haben Nachwuchsprobleme, da fast niemand das Potential sieht, was hinter der Arbeit steckt. Nicht wenige zeigen zwar Interesse, winken jedoch ab, wenn sie mitbekommen, dass wir alles gratis und im Prinzip nur für ein Danke machen. Unter diesem Aspekt leidet natürlich auch die Motivation, denn schließlich wird ehrenamtliche Arbeit nur dann gut erledigt, wenn Herzblut drinsteckt und man selbst auf ein Ziel hinarbeitet, dass man auch bereit ist gegen Kritik zu verteidigen. Das erhöht imho ganz enorm die Qualität des Ergebnisses, ein bissl Hang zum Perfektionismus sollte man hier also haben.
In der heutigen Zeit ist meist alles, was jemanden nicht direkt betrifft einfach mal egal, hauptsache, dieser Jemand erreicht sein Ziel möglichst schnell und unkompliziert. Bekommt man ja schon in der Schule unterschwellig eingetrichtert: "Boxt euch durch zum Studium, nehmt unterwegs das Abi schnell mit und seht zu, dass ihr schnell fertig werdet um dann im Berufsleben schnell Karriere zu machen."
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Ich persönlich finde es zum Kotzen, wenn das Angebot ehrenamtlicher Betätigung in Vereinen, Studentenclubs, etc. abgelehnt wird mit der Begründung, dass man keine Zeit habe. Im stillen Kämmerlein zieht man sich dann Serien, Seifenopern, sogenannte "Sit-Coms" und die ganze andere Volksverblödungs-Billige-Massenunterhaltungs-Scheiße rein und diskutiert und zitiert dann später im öffentlichen Umfeld noch zur gegenseitigen Belustigung im Freundeskreis darüber. Pff, von wegen keine Zeit. Schmeißt die Glotze aus dem Fenster und macht zur Abwechslung mal was, was euch was bringt und vielleicht auch noch einen Nutzen für andere hat.
..und dann wie es schon in Genesis steht... "sehen, dass es gut war!" Sehen, dass es gut war, ist für mich Lohn genug, es baut auf, vermittelt Selbstwertgefühl und stärkt das Selbstbewusstsein ganz enorm!
Dieser Beitrag wurde von Sigurd: 19 Mar 2009, 12:33 bearbeitet
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Barbarus hic ego sum, quia non intellegor ulli.
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