|
Vereinsleben warum engagiert man sich und warum nicht?
|
|
 19 Mar 2009, 11:45
|

brunetti       
Punkte: 1145
seit: 12.07.2007
|
Hallo liebe Exmarianer ich habe im Zuge einer Hausarbeit die Aufgabe darüber zu sinnieren warum sich heutzutage so viele Junge Menschen nicht (mehr) in Vereinen engagieren. Diese Individualisierung, ist das ein neuer Trend? Warum engagiert man sich nicht? Und für die, die sich engagieren:( sind ja viele unter uns, die sich engagieren) warum tut ihr das. Ich bitte um ernstgemeinte Antworten. Ihr würdet mir wirklich sehr helfen. Dürft ruhig auch ausführlich antworten, oder auch als PM an mich. PS: Dürfen ruihg auch die reden, die sich nicht engagieren.:-) Vielleicht hat noch jemand nen Tipp wo ich da noch was in der Literatur u finden könnte?? Dieser Beitrag wurde von Letti: 19 Mar 2009, 11:46 bearbeitet
|
|
|
Antworten(1 - 14)
|
|
 19 Mar 2009, 12:25
|

Automatix         
Punkte: 5198
seit: 09.11.2005
|
Ich würde es mal auf die Gesellschaft schieben. Ohne Ellenbogen geht heutzutage fast nichts mehr. Jeder versucht in erster Linie, sich selbst der Nächste zu sein und Konkurrenz auszumerzen, statt evtl. vielleicht doch mal Hand in Hand zu arbeiten, sobald man erkannt hat, dass man das gleiche Ziel verfolgt.
Ein anderer Punkt stellt sicherlich auch die Form der Entlohnung dar. Bei Vereinstätigkeiten, oder sonstigem ehrenamtlichen Zeug ist ein "Danke! Hast du gut gemacht!" schon das allerhöchste. Den meisten ist das nicht genug, so nach dem Motto "Arbeiten für lau? Ohne mich!"
Mir obliegt momentan die Leitung der AG DSN, Sektion Wundtstraße, auch wir haben Nachwuchsprobleme, da fast niemand das Potential sieht, was hinter der Arbeit steckt. Nicht wenige zeigen zwar Interesse, winken jedoch ab, wenn sie mitbekommen, dass wir alles gratis und im Prinzip nur für ein Danke machen. Unter diesem Aspekt leidet natürlich auch die Motivation, denn schließlich wird ehrenamtliche Arbeit nur dann gut erledigt, wenn Herzblut drinsteckt und man selbst auf ein Ziel hinarbeitet, dass man auch bereit ist gegen Kritik zu verteidigen. Das erhöht imho ganz enorm die Qualität des Ergebnisses, ein bissl Hang zum Perfektionismus sollte man hier also haben.
In der heutigen Zeit ist meist alles, was jemanden nicht direkt betrifft einfach mal egal, hauptsache, dieser Jemand erreicht sein Ziel möglichst schnell und unkompliziert. Bekommt man ja schon in der Schule unterschwellig eingetrichtert: "Boxt euch durch zum Studium, nehmt unterwegs das Abi schnell mit und seht zu, dass ihr schnell fertig werdet um dann im Berufsleben schnell Karriere zu machen."
--
Ich persönlich finde es zum Kotzen, wenn das Angebot ehrenamtlicher Betätigung in Vereinen, Studentenclubs, etc. abgelehnt wird mit der Begründung, dass man keine Zeit habe. Im stillen Kämmerlein zieht man sich dann Serien, Seifenopern, sogenannte "Sit-Coms" und die ganze andere Volksverblödungs-Billige-Massenunterhaltungs-Scheiße rein und diskutiert und zitiert dann später im öffentlichen Umfeld noch zur gegenseitigen Belustigung im Freundeskreis darüber. Pff, von wegen keine Zeit. Schmeißt die Glotze aus dem Fenster und macht zur Abwechslung mal was, was euch was bringt und vielleicht auch noch einen Nutzen für andere hat.
..und dann wie es schon in Genesis steht... "sehen, dass es gut war!" Sehen, dass es gut war, ist für mich Lohn genug, es baut auf, vermittelt Selbstwertgefühl und stärkt das Selbstbewusstsein ganz enorm!
Dieser Beitrag wurde von Sigurd: 19 Mar 2009, 12:33 bearbeitet
--------------------
Barbarus hic ego sum, quia non intellegor ulli.
|
|
|
|
|
 19 Mar 2009, 12:32
|

Are you afraid?        
Punkte: 1648
seit: 11.10.2007
|
Zitat(Sigurd @ 19 Mar 2009, 11:25) AGDSN  Nein! Zur Fernsehgeschichte kenne ich auch genug Gegenbeispiele.
--------------------
In my talons, I shape clay, crafting life forms as I please. Around me is a burgeoning empire of steel. From my throne room, lines of power careen into the skies of Earth. My whims will become lightning bolts that devastate the mounds of humanity. Out of the chaos, they will run and whimper, praying for me to end their tedious anarchy. I am drunk with this vision. God: the title suits me well.
|
|
|
|
|
 19 Mar 2009, 12:39
|

Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
|
Ich engagiere mich (bei eXma  ), weil ich a) neue Leute und Freunde kennenlernen kann b) an Aktivitäten teilnehme, für die sich vorher nie die Möglichkeit bot (z.B. Wettrödeln) c) ich gerne ein Projekt mit Sinn unterstütze, was nicht von purem Geldverdienen abhängig ist d) mit diesem Projekt anderen Leuten helfen kann e) dabei jede Menge Sozialkompetenzen erlange (Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit, Führungsqualitäten, etc. pp.) f) meine eigenen Ideen verwirklichen und diese einer breiten Masse zugänglich machen kann (nicht nach Wichtigkeit geordnet) Man kriegt neben Spaß eben auch jede Menge anderer Dinge mit, die man während eines Studiums kaum kennen lernen wird. Wann hat man schon mal die Möglichkeit ein größeres Team zu führen, Veranstaltungen in großem Maßstab zu organisieren, etc. pp.? PS: auf einem Zeugnis sieht es auch sehr schön aus, war jetzt aber keiner meiner Motivationsgründe.
--------------------
bonum agere et bonum edere, sol delectans et matrona delectans (Verlängere dein Leben indem du hier und hier und hier und hier klickst!)
|
|
|
|
|
 19 Mar 2009, 12:55
|

versucht         
Punkte: 5424
seit: 21.10.2007
|
Also ich hab vor meiner Studienzeit als Betreuerin von Jugendlichen die Erfahrung gemacht, dass viele einfach ihr Engagement/Tätigkeit beendet haben, weil sie "keine Zeit" mehr hatten. Womit sie meinten, dass sie im Jugendclub sitzen mussten um Bier zu trinken.
Generell beobachte ich das hier in Dresden immer häufiger, dass so Kids einfach irgendwo auf einer Bank sitzen und NICHTS tun. Das ist wohl eine neue Gruppendynamik, die sich irgendwann entwickelt hat. "Lass uns rumsitzen"
Dabei gibts hier in Dresden soviele Dinge, die ich, wär ich hier aufgewachsen, gerne gemacht hätte..
Grundsätzlich habe ich das Gefühl, dass die Jugendlichen generell weniger interessiert in Kultur/Soziales/Politik sind. Das wiederum schlägt sich natürlich auf deren Engagement in Vereinen jeglicher Art nieder (Sportvereine sind wohl davon bisher noch verschont).
Die Frage ist, warum das Interesse verschwunden ist. Fördern die Schulen das nicht? Bekommen sie den Input zuhause nicht? Machen es zu wenige vor?
Ich denke mal, es ist eine Mischung aus allem + keine Lust
Dieser Beitrag wurde von aeon: 19 Mar 2009, 12:55 bearbeitet
--------------------
Weep not for roads untraveled Weep not for sights unseen May your love never end and if you need a friend, there's a seat here along side me.  
|
|
|
|
|
 19 Mar 2009, 13:27
|

brunetti       
Punkte: 1145
seit: 12.07.2007
|
Zitat(dieFranzi @ 19 Mar 2009, 11:37) i denke zudem, dass heut fast nix mehr ehrenamtlich geschieht, weils nicht bezahlt wird. Zeit ist Geld. Und Geld hat fast keiner mehr...  da irrst du aber. das ehrenamt ist gefragter denn je und vorallem Mitgliedschaften in jeglichen Vereinen sind gefragt. Das Problem ist: das ist zu unseren Erfahrungen sehr gegensetzlich. bzw. es engagieren sich meist nicht die Jungen menschen, sondern die Alten ( was ja nicht schlecht ist) aber viele organisationen haben dadurch enorme Nachwuchssorgen. Ich denke auch, dass es auch oft daran liegt dass man nicht weiss was man alles machen kann und das man oft gar nicht weiss wofür man sich nun alles interessiert. Interessiere dich für ..... und für.... und dann hast du später erfolg. dieses engagement wird von unternehmen später gerne gesehen, aber was hält dennoch ( außer keine Zeit und es gibt kein Geld) so viele Menschen davon ab in einen Verein einzutreten? Ist es die Verantwortung? will sich niemand mehr heutzutage festlegen? Oder sind es bei manchen Mitgliedschaften auch der Mitgliedsbeitrag ( ich spreche hier nicht nur von ehrenamt, sondern auch Vereine, wo man einen Beitrag zahlt und dadurch zum bsp. Vergünstigungen hat, und sich vielleicht auch gar nicht so sehr engagieren muss.) der davon abhält? edit: danke übrigens für die schnellen Antworten. weiter so Dieser Beitrag wurde von Letti: 19 Mar 2009, 13:28 bearbeitet
|
|
|
|
|
 20 Mar 2009, 13:26
|
4. Schein    
Punkte: 389
seit: 04.04.2008
|
für was kann man sich bei uns ehrenamtlich engagieren in der kirche --> da bin ich völlig fehl am platz da ich weder an himmel, hölle, gott oder wen auch immer glaube dorfclub --> saufen und vor veranstaltungen bisschen sauber machen jugendclub --> saufen und vor veranstaltungen bisschen sauber machen, außerdem zu alt karnevallsclub--> saufen und doof aussehen und vor veranstaltungen wagen zusammen zimmern und kostüme nähen da nehme ich mir lieber ein buch und lese oder gehe mit meinem hund spazieren oder gewinne gegen meine kinder beim pasch spielen --> fernseher haben wir keinen. Dieser Beitrag wurde von nur-meine: 20 Mar 2009, 13:26 bearbeitet
|
|
|
|
|
 20 Mar 2009, 13:51
|

No-Know-How     
Punkte: 631
seit: 27.04.2007
|
Zur Ausgangsfrage aus meiner Sicht: a) Warum zur Zeit nicht mehr engagiert: * Einfach keine Zeit (Studium + Arbeit + andere Projekte machen lässt nicht viel Luft). b) Warum ursprünglich engagiert: * Leute kennenlernen * Nicht nur konsumieren, sondern versuchen selbst was auf die Beine zu stellen. Das selbst was auf die Beine stellen scheinen sich aber viele heute nicht zuzutrauen - dabei kanns ja eigentlich nicht mehr als fehlschlagen
--------------------
|
|
|
|
|
 20 Mar 2009, 13:55
|

nütziger als nützig         
Punkte: 3169
seit: 07.03.2009
|
Aus schon von Chris genannten Gründen hab ich mich mal im FSR Info, Poetry Slam Zeug, eXma, Jongleure DD und Improtheater engagiert. Wie gesagt stand dabei das pflegen von sozialen Kontakten und vor allem Selbstdarstelllung im Vordergrund. Mittlerweile hab ich dazu aber keinen Bock mehr, was wohl mit meiner Autoritätsfeindlichen Einstellung zu tun hat. So Organisier noch mit Partys (ok eigentlich frag ich immer nur Vogi ..  ) und Betreuungskrempel für meine Kommilitonen, weil mir da keiner ungefragt Vorschriften macht oder reinredet.
--------------------
"ich begebe mich auf eine unklare reise in ein geheimnisvolles land. ich werde antworten finden auf fragen, die ich nicht erkenne. die sonne geht auf.
ich renne im dunkeln. auf weichen sohlen bewege ich mich durch die stadt, den kragen hochgestellt. die zerschrammten knie streichelt der wind. nachts gehe ich ans meer und höre ihm zu.
ich sehe mit meine händen, ich träume im licht, ich schreibe briefe von der erde." -M.H.-
|
|
|
|
|
 20 Mar 2009, 14:53
|
4. Schein    
Punkte: 389
seit: 04.04.2008
|
Zitat(simpson @ 20 Mar 2009, 12:32) du glaubst nicht wirklich, dass solche "clubs" nichts anderes zu tun haben, als vor veranstaltungen ein bissl sauber zu machen? wer, denkst du, plant die veranstaltungen und macht hinterher sauber? und wer kümmert sich auf der veranstaltung ums "saufen"? und man kann sich "in der kirche" auch anders engagieren. zb im altenheim/krankenhaus besuchsdienst/betreuungsdienst..da gibts aber auch genug von der kirche unabhängige..  mag ja sein, aber als ich in das dorf gezogen bin wollten die mich in ihrem dorfclub haben. und nach dem ich fragte was man da machen mußte kam als antwort trinkfest sein. nach dem ich sie darauf hin gewiesen hab das ich kein alk trinke war ich sofort uninteressant. ich hätte nichts dagegen bei veranstaltungen da getränke oder essen aus zu geben, obwohl ich von der musik ohrenkrebs bekomme. aber das wollten die nicht, dann halt nicht. ich hab auch so genug zu tun.
|
|
|
1 Nutzer liest/lesen dieses Thema (1 Gäste)
0 Mitglieder:
|